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Die Fütterung des Pferdes – gute Nahrungsmittel

Pferd frisst

Um ihren großen Liebling bedarfsgerecht zu ernähren, müssen Pferdebesitzer auf einen ausgewogenen Speiseplan achten. Die richtige Menge an Rau-, Kraft- und Saftfutter ist entscheidend für die Gesundheit des Vierbeiners. Aber was genau musst Du Deinem Pferd eigentlich füttern und in welchen Mengen? Und worauf solltest Du bei der Fütterung lieber verzichten? Wir verschaffen Dir hier einen Überblick.

Wichtig für die Gesundheit: Pferde richtig füttern

Ursprünglich lebten Pferde in den Steppen und durchstreiften diese tagtäglich viele Stunden lang auf der Suche nach Nahrung. So fraßen sie immer wieder viele kleine Portionen des eher energiearmen Grases. Bis zu 60 kg Gras landeten so pro Tag im Pferdemagen – zieht man den Wassergehalt ab, sind das ca. 12 kg. Dazu nahmen die Tiere ca. 30 - 80 l Wasser auf. Auch wenn sich der Verdauungstrakt der großen Vierbeiner an die Lebensveränderungen angepasst hat, muss das Pferd noch heute häufig fressen und längere Fresspausen vermeiden. Die Mengen haben sich auch beim domestizierten Pferd nicht geändert. Es kann pro 100 kg seines Gesamtgewichts etwa 2 kg Futter in der Trockensubstanz aufnehmen. Allerdings erhalten Pferde heute neben Gras auch andere Futtermittel wie Kraftfutter, um die individuelle Versorgung mit Eiweiß, Kohlenhydraten, Fett, Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen zu gewährleisten.

Wasser – das Lebenselixier

Ein Großpferd von ca. 600 kg benötigt mindestens 30 l Wasser pro Tag. Je nach Temperatur kann der Wasserbedarf auch bei 50 l und mehr liegen. Pferde, die hauptsächlich mit Heu gefüttert werden, haben einen höheren Wasserbedarf als solche, die viel Gras auf der Weide fressen. Wichtig ist, dass jedem Pferd rund um die Uhr frisches, sauberes Wasser zur Verfügung steht.

Raufutter – die Grundlage des Pferdefutters

Das rohfaserreiche Raufutter ist die Basis jedes Pferdefutterplans. Es macht etwa 60 – 70 % des Gesamtfutters aus. Als Richtwert gilt täglich ca. 9 kg pro Großpferd mit einem Gewicht von ca. 600 kg. Durch seine grobe Struktur regt Raufutter die Kautätigkeit des Pferdes an, wodurch mehr Speichel produziert wird. Dieser neutralisiert die Magensäure, die der „Dauerfresser“ Pferd ständig produziert. Eine ausreichende Menge an Gras und Heu, über den Tag verteilt, unterstützt somit die Magen- und Darmgesundheit des Pferdes. Außerdem hilft Raufutter dabei, dass sich keine Haken auf den Zähnen des Pferdes bilden. Zu Raufutter zählt:

  • Heu
  • Stroh
  • Gras
  • Heu- oder Maissilage

Kraftfutter – für mehr Energie

Unter Kraftfutter versteht man energie- und proteinreiche Futtermittel, die die Grundfutterration eines Pferdes ergänzen und aufwerten. Sie sind vor allem für die Pferde wichtig, die mehr Energie und Proteine benötigen, etwa weil sie sportlich geritten werden oder tragend sind. Kraftfutter sollte bis zu 15 % der Gesamtfutterration ausmachen. Als Faustregel gilt, täglich nicht mehr als 2 kg pro 600 kg Körpergewicht an Kraftfutter zu verfüttern – am besten verteilt auf mehrere Portionen am Tag. Es gibt unterschiedliche Sorten von Kraftfutter, die je nach Pferd verfüttert werden:

  • Hafer
  • Mais
  • Gerste
  • Weizenkleie
  • Pellets
  • Mischfutter, z. B. Müsli
  • Leinsamen

Ergänzungsfutter – das gesunde Extra

Futterergänzungsmittel machen etwa 2 – 5 % der Futterration für Pferde aus. Dennoch liefern sie dem Pferd wichtige Vitamine und Mineralien, die z. B. das Immunsystem stärken. Dazu zählen Saftfutter und ergänzende Mittel:

  • Äpfel
  • Möhren
  • Rüben
  • Rote Beete
  • Pflanzenöle
  • spezielle, auf die Bedürfnisse des Pferdes abgestimmte Futterergänzungen (Kräuter o.ä.)
  • Salz- und Minerallecksteine

Leckerlis sollten nur gelegentlich in kleinen Mengen verfüttert werden.

Die Futterpyramide des Pferdes

Pferd frisst

Die Futterpyramide für Pferde verschafft Dir einen Überblick, was und in welchen Mengen Dein Pferd täglich fressen sollte. Sie liefert jedoch nur einen Richtwert für die Fütterung der Pferde. Als Pferdebesitzer solltest Du immer die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen Deines Lieblings berücksichtigen, z. B. Alter, Gesundheitszustand und sportliche Betätigung. Wenn Du unsicher bist, was und wieviel Du Deinem Pferd füttern solltest, frag Deinen Tierarzt um Rat. Das solltest Du auch in jedem Fall tun, wenn Du bei Deinem Pferd Veränderungen beim Gewicht, der Fitness oder anderen Dingen bemerkst, oder wenn es an Vorerkrankungen leidet. Ein an Hufrehe erkranktes Pferd sollte zum Beispiel nicht zu viel Gras fressen. Eine falsche Fütterung kann schnell zu gesundheitlichen Folgen wie Magengeschwüren, Koliken, Cushing oder auch Verhaltensauffälligkeiten des Pferdes führen. Eine Pferdekrankenversicherung übernimmt die Kosten für Beratungen und Untersuchungen.

Tipps zur richtigen Pferdefütterung

  • Gebe Deinem Pferd mehrmals am Tag Futter in kleineren Mengen. Raufutter solltest Du mindestens zweimal täglich spendieren, Kraftfutter zwei- bis viermal täglich. Futterpausen sollten nie länger als drei bis vier Stunden sein.
  • Füttere zuerst Heu, dann Kraftfutter. So vermeidest Du, dass Dein Pferd das Kraftfutter herunterschlingt und so das Risiko für eine gefährliche Kolik steigt.
  • Pferde fressen Heu am liebsten vom Boden aus. Verwendest Du Heunetze, achte darauf, dass sie nicht zu hoch hängen. Auch Tröge und Tränken sollten möglichst niedrig angebracht werden.
  • In einem Stall sollten feste gemeinsame Fütterungszeiten gelten. Auch wenn Dein Pferd dies von Natur aus nicht kennt, hilft es im Stall, Futterneid zu vermeiden und somit Stress zu reduzieren.
  • Störe Dein Pferd während des Fressens nicht und gönne ihm anschließend mindestens eine halbe Stunde Pause, ehe Du es bewegst.
  • Wenn Du das Futter Deines Pferdes umstellen musst, achte darauf, dass Du dies langsam angehst. Pferde haben nämlich ein empfindliches Verdauungssystem. Mische täglich kleine Mengen des neuen Futters unter das bisherige und reduziere dieses somit nach und nach.
  • Ebenso sollte ein Pferd jedes Frühjahr langsam an das frische Weidengras herangeführt werden. Lass Dein Pferd zunächst ein paar Minuten an der Hand grasen und steigere die Zeit dann täglich um ein paar Minuten.
  • Achte darauf, dass das Pferdefutter kühl und trocken lagert. Futtertonnen oder -eimer verhindern, dass sich Mäuse, Ratten und andere Ungeziefer am Futter bedienen. Kontrolliere trotzdem regelmäßig, ob das Futter noch gut erhalten ist.
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Schlechte Futtermittel und Fehler bei der Fütterung

So einfach die Pferdefütterung auch klingt: Schlechte Futtermittel und Fehler bei der Fütterung können die Gesundheit Deines Partners auf vier Hufen ernsthaft gefährden. Deshalb solltest Du auf folgende Dinge achten:

  • Es ist wichtig, dass das Futter frei von Zusatzstoffen oder künstlichen Aromen ist.
  • Zuviel Stärke im Futter schädigt die Darmflora des Pferdes. So kann es leichter an Koliken oder auch Hufrehen erkranken.
  • Pilze im Kraftfutter oder Schimmel im Raufutter können Allergien und Asthma verursachen.
  • Stark glutenhaltige Futtermittel können zu Verklebungen im Magen führen und Magenschleimhautentzündungen oder Aufblähungen auslösen.
  • Zu viel und zu kurzes Stroh kann Verstopfungen verursachen.
  • Brot in großen Mengen kann Magenüberladungen und Aufblähungen bewirken.
  • Was außerdem keinesfalls auf den Speiseplan des Pferdes gehört: Zitrusfrüchte, Steinobst, Nachtschattengewächse wie Kartoffeln und Paprika, Kreuzblütlergewächse wie Blumenkohl und Brokkoli, Avocados, Ingwer, Rhabarber, Milchprodukte und Süßigkeiten.

Fazit zur Pferdefütterung

Eine optimale und artgerechte Ernährung kann dazu beitragen, dass Pferde ein gesundes und glückliches Leben führen. Falsche Ernährung hingegen kann nicht nur zu Mangelerscheinungen beim Pferd führen, sondern im schlimmsten Fall sogar seine Gesundheit gefährden. Daher ist es notwendig, den individuellen Alters- und Gesundheitsstand, die Rasse sowie das Bewegungspensum des Pferdes bei der Erstellung des Pferdes zu berücksichtigen und den Tierarzt zu Rate zu ziehen.

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