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Wenn der Hund zur Nebensache wird - Gassi gehen mit Smartphone

Frau mit dem Smartphone bei der Gassirunde

Sind Smartphones für Hunde schädlich? Wohl kaum, wirst Du sicherlich denken. Schließlich sind es ja wir Menschen, die sich das Gerät regelmäßig ans Ohr oder vors Gesicht halten, um damit zu telefonieren oder zu chatten.

Das wird für den Hund ja wohl nicht schädlich sein. Damit hast Du auch Recht. Es ist ja auch nicht die Wirkung der Strahlen, die sich negativ auf den Hund auswirkt, sondern die Nutzung des Smartphones durch Herrchen und Frauchen. Lies hier, warum das Handy in die Tasche gehört, wenn die Gassirunde ansteht.

Eine Runde durch den Park und mehrere Beinahe-Unfälle

Ein wichtiges Gespräch noch kurz nach Feierabend, die Frau am Telefon gestikuliert heftig, so als wolle sie ihren Gesprächspartner von irgendetwas überzeugen. An der Hand eine Leine, an deren Ende ein Hund heftig zieht und versucht, die Richtung zu bestimmen. Leider in die falsche Richtung, denn plötzlich quietschen die Bremsen eines Radfahrers. Auf der Bank ein paar Meter weiter ein junger Mann: Er ist in sein Smartphone vertieft, während sein Hund gerade den Weg entlang rennt und hinter einem anderen Artgenossen her ist. Szenen, die eigentlich typisch sind, denn im Schnitt schaut jeder Smartphone-Nutzer 90 Mal am Tag auf sein Handy. Rund 80 Prozent aller Erwachsenen verfügen über ein Smartphone und sind so mehr oder weniger dauerhaft online. Das spürt irgendwann auch der Hund.

Gassi gehen miteinander oder nebeneinander?

Wenn der Feierabend angebrochen ist und Herrchen oder Frauchen nach Hause kommen, gibt es für den vierbeinigen Liebling nichts Schöneres, als endlich auf die lang ersehnte Gassirunde zu gehen: Bewegung ist ja schließlich auch mal nötig und unser Vierbeiner sehnt sich nach Aufmerksamkeit. Dass diese aber mittlerweile in vielen Fällen zu kurz kommt, sieht man, wenn man mit wachen Augen unterwegs ist. Der Hund trottet an der Leine nebenher, während Herrchen starr auf sein Smartphone blickt oder noch mal eben eine Nachricht versendet. Die Gassirunde wird also permanent unterbrochen, wenn eine neue Nachricht eingeht, die gelesen oder beantwortet werden will. Damit wird der Hund des Öfteren abgemeldet und sucht sich dann selber Beschäftigung, wenn das Handy wichtiger ist als das Stöckchen oder der Ball.

Höhere Unfallgefahren durch Handynutzung?

Autofahrer und Radfahrer dürfen kein Handy während der Fahrt benutzen. Fußgänger hingegen ja, sie sind schon selber schuld, wenn sie gegen eine Laterne laufen. Dumm wird es nur, wenn wegen des Handys die rote Ampel übersehen wird. Das kommt auch vor. Im schlimmsten Fall sogar die Straßenbahn. Auch das ist bereits oft genug passiert – mit teilweise tödlichen Folgen. Was ist aber mit den sogenannten Hundefreunden, deren Aufmerksamkeit mehr dem Handy gewidmet ist? Bekommen sie mit, wenn der Hund auf einmal eine gewisse Eigendynamik entwickelt, weil er sich nicht mehr beachtet fühlt? Die eingangs geschilderten Szenen sind wahrhaftig keine Fiktion, sondern Realität. Viele Hundehalter bekommen nicht mehr mit, was um sie herum passiert.

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Was bedeutet die Ablenkung durch das Smartphone für die Hunde?

Das Gassi gehen erfordert viel Aufmerksamkeit, da es unterwegs immer mal zu Situationen kommt, die zu einem Unfall führen können. Sei es nur der Jogger oder ein Radfahrer, der auf der Gassirunde entgegenkommt. Reagiert Herrchen oder Frauchen hier nicht und hält den Hund bei Fuß, ist der Unfall vorprogrammiert. Während der Handynutzung gehen solche Begegnungen aber unter. Ebenso kann es passieren, dass bei der Begegnung mit einem anderen Hund Warnsignale oder Angstreaktionen wegen des Blicks auf das Smartphone gar nicht wahrgenommen werden. Problematische Momente werden so nicht mehr wahrgenommen und können auch nicht vermieden werden.

Hunde lernen durch das Smartphone

Hat das Smartphone auch einen Lerneffekt für Hunde? Leider ja, nämlich einen sehr unerfreulichen Lerneffekt. Hunde bekommen durchaus mit, wenn Herrchen oder Frauchen zum Handy greifen, während sie sich eigentlich mit ihrem Liebling beschäftigen. Der Hund ist für den kurzen Moment abgemeldet, er spürt es und beschäftigt sich selber. Ob zu Hause oder unterwegs, irgendwann haben die Hunde den Bogen raus, wann sie unbeobachtet von ihren Haltern ihr eigenes Ding machen können. Dass das irgendwann zu einem Unfall führt, ist eigentlich voraussehbar.

Deshalb kann es nur eine Marschrichtung geben: Das Handy bleibt während der Gassirunde in der Tasche. Für Notfälle ist es ja sinnvoll. Aber die Zeit, die tagsüber für den Hund schon knapp genug ist, gehört dem vierbeinigen Liebling und nicht etwa Facebook oder WhatsApp. Wenn sich schon die Kommunikation unter uns Menschen dadurch erheblich wandelt, sollte sie nicht auch noch – sprichwörtlich betrachtet – vor die Hunde gehen. Das hat kein Hund verdient, dass er deswegen so missachtet wird.