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Vorsicht vor Grannen beim Hund: Die Gefahr aus dem Getreidefeld

Hund läuft durch das Getreidefeld

Viele Hundebesitzer wissen nicht, wie gefährlich der Ausflug ihrer Fellnase in ein Getreidefeld werden kann:

Eine Granne kann für Deine Hunde schmerzhaft sein und zu ernsthaften Verletzungen führen. Wir erklären Dir, was Grannen sind, welche Symptome Deine Vierbeiner zeigen, wenn sie sich eine eingefangen haben und was Du dann tun kannst.

Grannen: Gefährliche Getreideborste mit Widerhaken

Grannen sind am Endstück vieler Gräser zu finden. Besonders bei Gerste, sowie der Mäusegerste (einer Unterart), findest Du die fiesen Borsten mit Widerhaken, die sich sogar an Deiner Kleidung festhalten. Wenn Du über die haarig aussehenden Enden streichst, merkst Du sogar an den Fingern, wie borstig und rau eine Granne ist.

Das ist nämlich die Taktik der Gräser, sich zu verteilen: Sie halten sich im Haarkleid von Tieren fest und verbreiten so ihre Samen. Besonders im späten Sommer und Herbst, wenn die Ähren golden, reif und trocken sind, brechen sie leicht ab und verhaken sich in allem, das sie streift. Im Frühjahr hingegen, wenn sie noch grün und saftig sind, sind sie meist harmlos, da sie nicht so leicht abbrechen.

Wir haben drei in Deutschland häufige Getreidearten mit unterschiedlich langen Grannen für Dich in unserer Infografik zusammengestellt. So kannst Du schnell erkennen, was Grannen sind und worauf Du bei den Gräsern achten musst:

Weizen Gerste Roggen

Grannen werden in Österreich auch als Schliafhansl bezeichnet. Immer wieder trifft man auch auf die Bezeichnung Mäuse-Gerste. Das ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Gersten innerhalb der Süßgräser. Diese Unterart ist gefährlich, weil sie auch am Wegesrand wächst, kleiner ist und so Deinen Hunden gefährlich werden kann, auch wenn diese nicht durch dicht bewachsene Gerstenfelder rennen. Die längsten Grannen haben Federgräser wie zum Beispiel das Echte Federgras.

Darum sind Grannen für Hunde gefährlich

Grannen bleiben beim Hund im Vorbeistreifen im Fell hängen. Ihre Widerhaken machen das Abschütteln für den Hund oft unmöglich. Schlimmer noch: Die Granne kann durch das Schütteln immer weiter in das Fell des Hundes gelangen und sogar in die Haut eindringen.

„An den Pfoten bohren sich die Grannen bevorzugt in die Zwischenzehenhaut und wandern unter die Haut nach oben“, informiert Tierarzt Dr. Claus Bruckner im „Tierpunkt“. „Sie können dann meist nur noch operativ entfernt werden.“

Neben Hundepfoten ist es auch gefährlich, wenn Grannen in Körperöffnungen wie Ohren, Nase oder Augen gelangen. „Geraten Grannen ins Auge, ist fast immer eine schmerzhafte Bindehautentzündung die Folge“, erklärt Dr. Bruckner. Im Ohr kann die Granne das Trommelfell zerstoßen, was sehr schmerzhaft sein kann und durch das Schnüffeln gelangen die fiesen Fremdkörper sogar manchmal in die Nase. Durch die Atemwege kann die Granne bis in die Lunge gelangen. Häufig sind Grannen auch unter den Achseln zu finden.

Symptome bei Grannen: So reagieren Hunde auf die Borsten

Grannen sind für den Hund Fremdkörper, die er versuchen wird abzustoßen. Die ersten Anzeichen sind dann an der von Grannen betroffenen Stelle zu erkennen. Er wird dort kratzen und lecken oder niesen und husten, wenn Nase oder Hals betroffen sind. Steckt eine Granne in der Haut, kann sie eine schwere eitrige Entzündung auslösen. Wir haben für Dich die häufigsten Symptome zusammengestellt:

  • Ablecken der Pfoten nach einem Spaziergang
  • Humpeln
  • Zukneifen des geröteten Auges
  • Häufiges Kopfschütteln
  • Kratzen am geröteten Ohr
  • Schwellungen

Legt Deine Fellnase auffälliges Verhalten an den Tag und hast Du die Vermutung, sie könnte sich eine Granne eingefangen haben, solltest Du zum Tierarzt gehen. Je länger Du wartest, desto schlimmer werden die Symptome und desto mehr leidet Deine Fellnase. Vorsicht ist geboten, wenn Du selbst versuchst die Granne zu entfernen. Ist beispielsweise eine Granne ins Ohr gewandert, ist die Gefahr groß, dass Du sie mit den Bemühungen, sie zu entfernen, weiter in den Gehörgang treibst.

Icon Glühbirne

VS.-Tipp:

Viele Hundebesitzer gehen zurzeit häufig zum Tierarzt, weil der Hund niest. Fälschlicherweise werden manche Tiere dort mit Antibiotika behandelt, weil der Arzt eine Erkältung vermutet. Doch es können sich auch Grannen in der Nase des Tieres festgesetzt haben, die das Niesen auslösen. Weis Deinen Tierarzt darauf hin, dass er einen Blick in die Nase wirft und kontrolliert, ob es auch an Grannen liegen könnte.

Übrigens: Bei solchen Eingriffen lohnt sich eine Hundekrankenversicherung. Besonders wenn die Granne im Ohr ist. Denn dann muss das Tier aus Sicherheitsgründen häufig betäubt werden. Durch eine Abwehrbewegung des Hundes beim Entfernen könnte sonst das Trommelfell verletzt werden. Eine solche Behandlung mit Betäubung kann schnell bis zu 400 € kosten. Einfache Eingriffe kosten zwischen 25 und 150 € – je nachdem, wie tief und wo die Granne sitzt.

Vorbeugung Grannen: So verhinderst Du Schlimmeres

Prüf zunächst, in welchen Feldern sich Deine Fellnase rumtreibt. Wir haben in unserer Infografik drei in Deutschland häufige Getreidesorten vorgestellt. Springt der Hund in Weizenfeldern umher, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich eine Granne einfängt nicht so hoch, wie beim Toben im Gerstenfeld. Ganz auf den Spring-Spaß im Getreidefeld zu verzichten, wird nicht klappen. Aber hin und wieder einen prüfenden Blick auf die Gräser zu werfen, kann nicht schaden.

Grundsätzlich gilt aber: Nach jedem Spaziergang solltest Du Deinen Hund nach Fremdkörpern absuchen. Denn nicht nur Grannen sind für Hunde unangenehm. Auch Zecken und andere Kleintiere kann der Vierbeiner mit nach Hause bringen.

Wenn Du Deinen Hund abtastest und mit der Hand durch das Fell fährst, stellst Du schnell fest, ob sich etwas verfangen hat. Hat Deine Fellnase dichtes Fell an den Pfoten, feuchte die Stelle an, so wird das Fell dünner und Du kannst Unregelmäßigkeiten schneller erkennen.

Es kann auch helfen, wenn Du Deinem Hund das Fell ein wenig einkürzt. Aber bitte keine komplette Schur! Das ist für Deinen Hund eher schädlich. Sorgfältiges und vorsichtiges Kürzen an den Pfoten, Ohren und um die Augen kann jedoch verhindern, dass sich Grannen an diesen sensiblen Stellen im Fell verfangen und durch Schütteln in die Körperöffnungen gelangen.

Stellst Du fest, dass eine Granne sich im Fell verfangen hat, kannst Du versuchen, sie sofort mit einer Pinzette zu entfernen. Aber Achtung! Das solltest Du nur versuchen, wenn die Granne nicht zu tief in der Haut steckt. Die Granne hat Widerhaken, die sich beim Herausziehen aufstellen. Ziehst Du dann daran, tut das Deinem Hund weh. Im Zweifel solltest Du den Tierarzt aufsuchen. Vor allem wenn die Granne im Auge, dem Ohr oder den dünnen Hautschichten zwischen den Pfoten sitzt.

Du hattest nie Probleme mit Grannen? Glück gehabt!

Dein Hund fängt sich bestimmt nicht bei jedem Spaziergang im Feld eine Granne ein. Oft kann der Hund sie einfach abschütteln. Es gibt aber Vierbeiner, die durch ihr langes Fell und ihre Größe gefährdeter sind. Und so liest man immer wieder, dass sich Hunde Grannen einfangen.

In einem schlimmen Fall wanderte die Granne bis in die Lunge und musste operativ entfernt werden. In einem anderen Fall gelangte die Granne zwischen den Pfotenballen in den Körper. Der Tierarzt hat sie letztendlich aus dem Daumen operativ entfernen müssen. Immer wieder sterben auch Hunde daran: So fing sich ein Hund die Granne unter der Achsel ein, die so in den Körper gelangte und eine Blutvergiftung auslöste. Ungewöhnlich war es bei einem Hund, bei dem die Granne bis in das Gehirn gewandert ist. Es gibt viele solcher Horror-Geschichten. Darauf muss man es ja nicht ankommen lassen.

Hundehalter, die mit ihrem Hund schon einmal wegen einer Granne zum Tierarzt mussten, wissen, wie schlimm dieses unscheinbare Ding werden kann… Hat Dein Hund noch keine Granne gehabt, hattest Du bisher Glück. Und falls es soweit kommt, weißt Du jetzt, wie Du die fiesen Dinger entdecken kannst und was zu tun ist.

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