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Vom Tierarzt empfohlene Hunderassen

Glückliche Tierärztin mit gesundem Mischlingshund

Ein Hund bereichert das Leben ungemein. Aber welcher soll es sein? Die Vielfalt ist unglaublich. Über 1.000 Hunderassen gibt es weltweit, von denen immerhin 370 vom internationalen Hundezüchterverband (FCI) anerkannt sind. Von den vielen Kreuzungen und Mischlingen ganz zu schweigen. Wie soll man da eine Auswahl treffen, wenn einen all diese treuen Augen und putzigen Gesichter so herzerwärmend ansehen? Nun, ein gutes Kriterium wäre doch, ob die Hunde selbst so glücklich und gesund sind, dass jeder Tierarzt ins Schwärmen käme. Das zumindest haben wir uns gedacht und stellen Dir im Folgenden 5 Hunderassen vor, die Tierärzte empfehlen würden und 5, die aus veterinärmedizinischer Sicht eher mit Vorsicht zu genießen sind.

Empfehlenswerte Rassen

Mischlinge

Mischlingshund

Das mag auf den ersten Blick überraschen, denn Mischlinge sind ja bekanntlich keine Rasse. Dennoch dürfen sie in dieser Aufzählung nicht fehlen, denn wer Wert auf einen möglichst gesunden Hund legt, ist mit einem Mischling am besten bedient. Die charmanten Hunde-Compilations haben aufgrund ihrer vielfältigen Genetik nämlich eine deutlich geringere Anfälligkeit für diverse Rassekrankheiten. Auch rassetypische Missbildungen und ungünstige Merkmale sind durch den bunten Mix seltener, was für eine verbesserte Lebensqualität sorgt. Und nicht nur das: Selbst die Lebenserwartung dieser Hunde ist laut einiger Studien höher als bei den meisten reinrassigen Hunden. So ermittelte z. B. eine 2020 in Großbritannien veröffentlichte Studie anhand einer Datenbasis von über 100.000 Hunden eine durchschnittlich um 1,2 Jahre längere Lebenserwartung von Mischlingen.

Darüber hinaus können viele Mischlinge mit ihrem gelasseneren und verträglicheren Verhalten punkten. Denn nicht nur sind sie vor rassetypischen, durch Überzüchtung entstandenen Verhaltensproblemen gefeit, sie können dank ihrer genetischen Vielfalt auch besser auf Veränderungen in ihrer Umwelt reagieren. Es ist also nicht nur aus ethischen Gründen eine gute Sache, sich eine Promenadenmischung aus dem Tierheim oder dem Tierschutz zu holen.

Windhunde

Windhund im Park

Soll es ein Rassehund sein, haben Windhunde und Windhund-ähnliche Rassen wie der Whippet, der Galgo Español, der Greyhound oder der Podenco die lange Schnauze vorn. Dank ihrer schlanken Körper neigen sie trotz ihrer bei manchen Rassen eindrucksvollen Größe weniger zu Knochen- und Gelenkproblemen wie Arthritis oder Osteoporose und haben eine vergleichsweise hohe Lebenserwartung. Auch bezüglich genetisch bedingter Augenerkrankungen und Hüftdysplasie können die liebenswerten Rennsemmeln mit einer geringen Anfälligkeit punkten.

Zudem sorgt ihre Lauffreude dafür, dass sie eher kräftige Muskeln als Fettpolster entwickeln, was sich günstig auf ihre Gesundheit auswirkt. Vorausgesetzt, man ermöglicht ihnen diesen Auslauf auch. Manche Vertreter dieser Rassen neigen allerdings auch zu Zahnproblemen, sodass es nicht schaden kann, eine Hunde-OP-Versicherung mit Zahnzusatzoption abzuschließen. Charakterlich bekommt man ein sanftes, intelligentes, liebevolles Wesen, das draußen mächtig aufdrehen und zu Hause gut entspannen kann. Wegen ihres Jagdinstinkts ist aber im Freilauf Vorsicht geboten.

Magyar Vizsla

Magyar Vizsla beim Waldspaziergang

Selbst, wenn der Vizsla nicht so bekannt ist, hat der ungarische Jagdhund eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen. So leidet er seltener an genetisch bedingten Beschwerden und Rassekrankheiten als viele seiner hündischen Kollegen. Ähnlich wie den Windhunden, helfen ihm seine schlanke Statur und sein geringes Gewicht dabei, Hüftdysplasien zu vermeiden. Sorgt man für tägliche Spaziergänge und genügend Auslauf (etwa in einer großen, eingezäunten Hundewiese), schützt sein großer Bewegungsdrang auch sein Herz-Kreislauf-System. Zudem haben diese Hunde für gewöhnlich ein starkes Immunsystem.

Übrigens ist der intelligente und lernfähige Vizsla bei ausreichender Beschäftigung und regelmäßigem Training geradezu dafür prädestiniert, seine geistige Gesundheit lange zu erhalten. Auch charakterlich können die liebevollen und anhänglichen Hunde als hervorragende Begleithunde überzeugen. Jedoch muss man mit einem starken Jagdinstinkt rechnen, den man am besten schon in jungen Jahren durch Erziehung einhegen sollte.

Deutscher Spitz

Deutscher Spitz

Der Deutsche Spitz ist gesundheitlich betrachtet ebenfalls – nun ja – spitze. Diese fröhlichen und sympathischen Hunde können locker eine durchschnittliche Lebenserwartung von 13 bis 15 Jahren erreichen, was sie auch ihrer guten Gesundheit und einer sehr robusten Immunabwehr zu verdanken haben.

Mit Rassekrankheiten oder rassespezifischen Fehlbildungen müssen sich die urtümlichen und nicht überzüchteten Spitze kaum herumschlagen. Anders als viele andere Rassen neigen sie zudem nicht zu erblichen Augenkrankheiten. Ihre hohe Aktivität und große Verspieltheit helfen ihnen dabei, in Form zu bleiben und Verhaltensprobleme und Stress zu reduzieren. Letzteres gilt sicher nicht nur für die quirligen und intelligenten Hunde, sondern auch für ihre glücklichen Besitzer. Einziges Manko ist ihr teils sehr ausgeprägtes Territorialverhalten, das etwas Training erfordert.

Deutscher Pinscher

Deutscher Pinscher

Die mittelgroßen Hunde gelten als intelligent, wachsam, mutig, neugierig und arbeitsam. Auch wenn sie manchmal etwas stur und eigensinnig sein können, sind sie sehr anhänglich, was sie zu treuen, liebevollen und verlässlichen Begleitern macht.

Noch dazu sind sie mit einer hervorragenden Gesundheit ausgestattet. Rassetypische und genetische Krankheiten treten bei Deutschen Pinschern nicht oft auf und da sie es lieben, zu kauen und zu zerren, haben sie meist ein gesundes Gebiss. Überflüssige Pfunde laufen sich die drahtigen Kraftpakete gerne ab. Kein Wunder also, dass Deutsche Pinscher eine ziemlich hohe Lebenserwartung von 12 bis 14 Jahren haben. Manchmal leiden Hunde dieser Rasse jedoch auch unter Augenproblemen wie Progressiver Retinaatrophie oder Herzerkrankungen wie Dilatativer Kardiomyopathie.

Hund

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Nicht empfehlenswerte Rassen

Cavalier-King-Charles-Spaniel

Cavalier-King-Charles-Spaniel

Hübsch sind sie wirklich mit ihren langen Öhrchen und niedlichen Köpfen - und einen liebenswürdigen Charakter haben sie obendrein. Doch leider könnte es um ihre Gesundheit kaum schlechter bestellt sein. Das fängt schon mit ihrem flachen Schädel an. Dieser ist durch die Zucht so verformt, dass Nervenschmerzen und die Entstehung von Zysten keine Seltenheit sind. Auch Ohrenprobleme, Augenkrankheiten wie das „Dry Eye Syndrom“ und lebensgefährliche Atemprobleme treten bei Cavalier-King-Charles-Spaniel vermehrt auf.

Hinzu kommen häufige Erkrankungen des Rückenmarks und der Gelenke. Durch Hüftdysplasie und Verschiebungen der Kniescheibe (Patellaluxation) kann es zu Schmerzen und Lahmheit kommen. Dazu gesellen sich Krebserkrankungen, Hauterkrankungen und Allergien, unter denen diese Hunde ebenfalls oft leiden. Als trauriger Höhepunkt all dieser möglichen Beschwerden erkrankt die überwiegende Mehrheit der King Charles Spaniel im Laufe ihres Lebens an einer Mitralklappeninsuffizienz, einer gefährlichen Herzkrankheit.

Es ist also nicht unbedingt eine gute Idee, sich einen solchen Hund zuzulegen und nicht ohne Grund wird die Zucht dieser Hunde auch von vielen Tierärzten eher kritisch betrachtet. Falls Du Dich trotzdem für diesen so geplagten Hund entscheidest oder ihn bereits in Deiner Obhut hast, solltest Du besser eine gute Hundekrankenversicherung oder Hunde-OP-Versicherung abschließen. Denn als Halter eines Cavalier-King-Charles-Spaniel musst Du leider mit vielen teuren Operationen und Behandlungen rechnen.

Möpse / Bulldogen / Shi-Tzu

Mops

Da sie viele problematische körperliche Merkmale teilen, fassen wir diese Rassen hier einmal zusammen. Diese kurzköpfige „Schicksalsgemeinschaft“ hat es jedenfalls nicht viel besser getroffen als die Cavalier-King-Charles-Spaniel. Auch wenn sie als verschmuste, verspielte und gemütliche Hunde großartige Gefährten für uns Menschen abgeben, sieht ihr eigenes Schicksal nicht so wirklich rosig aus. Durch ihre zu kleinen Nasengänge leiden sie unter massiven Atemproblemen, was ihnen das Leben zu einer Qual und jede körperliche Anstrengung zu einer großen (und gesundheitlich bedenklichen) Herausforderung macht.

Apropos „Herausforderung“: Durch die großen Köpfe haben Hündinnen dieser Rassen oft Schwierigkeiten, ihre Welpen zur Welt zu bringen, die dann per Kaiserschnitt geboren werden müssen. Da sie noch dazu ziemlich faltig sind, entstehen in den Falten leicht Entzündungen und Infektionen. Häufige Gelenkprobleme, Wirbelsäulenbeschwerden, Rückenleiden und entzündliche Augenerkrankungen, die in Sehstörungen resultieren können, runden das traurige Bild ab. Zwar gibt es weniger stark verzüchtete und freiatmende Züchtungen, aber wer nach einem wirklich gesunden und glücklichen Hund sucht, sollte sich vielleicht besser nach Alternativen umsehen.

Shar-Pei

Shar-Pei

Die stolzen, unabhängigen und wachsamen Hunde leiden vor allem an dem, was sie optisch so besonders macht – ihren Falten. Denn bedauerlicherweise hat man es damit bei der Züchtung ziemlich übertrieben. Durch die tiefen Hautfurchen und „Lappen“ haben Vertreter dieser Hunderasse stark mit Hautirritationen und Entzündungen zu kämpfen, die sowohl am Körper als auch im Bereich der Augen und der Ohren häufig auftreten und leicht zu Infektionen führen können.

Auch Fieber ist bei ihnen keine Seltenheit. Mit dem „Shar-Pei-Fieber“ wurde sogar eine eigene entzündliche und leider unheilbare Krankheit nach dieser Rasse benannt. Des Weiteren sind Shar-Peis anfällig für Hüftdysplasien. Alles in allem also keine gute gesundheitliche Bilanz und ein Grund, sich lieber für eine andere, gesündere Rasse zu entscheiden.

Deutsche Dogge

Deutsche Dogge

Die sanften Riesen sind ein atemberaubender Anblick. Bei diesen verspielten, sensiblen und loyalen Charakteren ist es leicht, sich in sie zu verlieben. Umso tragischer ist es, dass man sich von ihnen allzu schnell wieder verabschieden muss. Obwohl die Rasse erst mit ca. 3 Jahren geistig als voll ausgereift gilt, liegt ihre durchschnittliche Lebenserwartung nur bei 6-7 Jahren. Dabei wird ihnen auch ihre enorme Größe zum Verhängnis.

Neben schmerzhaften Hüftdysplasien, die ihre Beweglichkeit bis zur Lahmheit einschränken können, haben sie auch ein erhöhtes Risiko für Magendrehungen und leiden oft unter der „Dilatativen Kardiomyopathie“. Einer Herzkrankheit, die das Herzgewebe schwächt und dehnt und auch zu Herzversagen führen kann, gerade wenn sie nicht erkannt und behandelt wird. Auch Augenprobleme und Krebserkrankungen wie „Osteosarkome“ können Deutschen Doggen und ihren Halten das Leben schwer machen.

Chihuahua

Chihuahua

Als niedliche und sehr beliebte Miniaturhunde haben Chihuahuas das umgekehrte Problem. Wo Doggen viel zu groß sind, sind sie viel zu klein. Auch diese geringe Größe bringt eine Reihe von medizinischen Komplikationen mit sich. Der winzige Schädel von Chihuahuas bietet wenig Raum für das Gehirn, was die Wahrscheinlichkeit von Krampfanfällen erhöht. Durch den zu knapp bemessenen Kiefer entstehen Zahnprobleme und sogar die Augen können hervortreten („Luxation“), mit Schmerzen und Sehstörungen als Folge. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit eines Trachealkollaps, bei dem die Luftröhre teilweise kollabiert und nur noch wenig Luft durchlässt. Dies führt dann zu häufigem Husten und Atembeschwerden.

Auch der Stoffwechsel von Chihuahuas profitiert nicht gerade von ihrer geringen Körpergröße. Zum einen unterzuckern sie mit ihrem schnellen Metabolismus leicht, zum anderen können sie schnell überfüttert und damit fettleibig werden. Weiterhin besteht auch das Risiko von Allergien, Leberproblemen und Herzerkrankungen. Charakterlich sind sie ebenfalls nicht ganz unproblematisch und nicht unbedingt etwas für Hundeanfänger. Zwar sind sie mutig und anhänglich, aber auch nervös und eigensinnig, mit einem ausgeprägten Wachinstinkt.

Fazit

Generell kann man sagen, dass alle Rassen, bei deren Zucht auf körperliche Extreme Wert gelegt wurde, auch unter einer extrem schlechten Gesundheit zu leiden haben und zum Teil auch als Qualzuchten einzustufen sind. Eher „naturbelassene“, ursprüngliche Rassen und Mischlinge sind hingegen gesünder. Dasselbe gilt auch für die meisten zur Jagd gezüchteten Rassen, weil sie eben nicht einem bestimmten „Schönheitsideal“ entsprechen, sondern gesund und leistungsfähig sein müssen.

Die hier aufgeführten Hunderassen sind natürlich nur ein paar besonders hervorstechende Beispiele. Jedoch gibt es auch eine Reihe weiterer Rassen, die ein glückliches und gesundes Hundeleben erwarte und sicher haben wir auch nicht alle krankheitsanfälligen Hundetypen hier genannt.

Außerdem ist die Gesundheit zwar ein äußerst wichtiges, aber auch nicht das einzige Kriterium bei der Entscheidung für einen Hund. Während die Optik nur eine untergeordnete Rolle spielen sollte, kommt es nämlich auch auf den Charakter des Hundes an und darauf, wie gut er zu Deiner Lebenssituation passt. Wir empfehlen Dir in jedem Fall, Dich genau über die Rasse eines Hundes und seine besonderen Bedürfnisse und Risiken zu informieren, bevor Du Dich auf das Abenteuer Hund einlässt.

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