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Botulismus beim Hund

Hund frisst eine Wurst

Bei Botulismus handelt es sich um eine gefährliche Vergiftung bei Hunden. Sie kann zu Lähmungen oder zum Erstickungstod führen. Ausgelöst wird sie durch verseuchtes Fleisch, aber auch durch andere Ursachen.

Im Folgenden erklären wir Dir, wie Du Deinen Hund vor Botulismus schützt, wie Du Symptome der Krankheit rechtzeitig erkennst und was Dein Tierarzt tun kann, um eine solche Vergiftung zu behandeln und Schlimmeres zu verhindern.

Woran erkennst Du, dass Dein Hund an Botulismus leidet?

Welche Vergiftungserscheinungen bei einem unter Botulismus leidenden Hund auftreten, hängt stark von der Giftmenge ab. In der Regel sind die Symptome nach wenigen Stunden, spätestens aber drei Tage nach der Giftaufnahme feststellbar. Je nach Schwere der Vergiftung können die folgenden Anzeichen auftreten, die eine Folge der durch Botulismus verursachten Muskellähmung sind:

Bei leichter Vergiftung:

  • Speiseröhrenerweiterung
  • vergrößerte Pupillen
  • trockenes Auge mit Bindehautentzündung
  • Verstopfung
  • Probleme beim Urinabsatz
  • allgemeine Schwäche und Lethargie

Bei schwerer Vergiftung:

  • Lähmungserscheinungen, beginnend an den Hinterbeinen, die sich langsam nach vorne ausbreiten
  • Lähmung der Zunge
  • Schluckbeschwerden, erhöhter Speichelfluss und trockene Schleimhäute
  • Atemprobleme, Atemnot und Husten als Anzeichen einer Beeinträchtigung der Atemmuskulatur
  • Schwierigkeiten bei Augenbewegungen und vermindertes oder fehlendes Blinzeln
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Gesichtsnervenausfälle
  • Lautäußerung sind nicht mehr möglich

Beim Auftreten eines dieser Symptome solltest Du mit Deinem Hund direkt den Tierarzt aufsuchen.

Was löst Botulismus bei Hunden aus?

Mikroskopaufnahmen Bakterium „Clostridium botulinum“

Hervorgerufen wird Botulismus durch das namensgebende Bakterium „Clostridium botulinum“. Dieses bildet einen Giftstoff, der die Freisetzung von „Acetylcholin“ im Körper blockiert. Dabei handelt es sich um einen so genannten Neurotransmitter. Diese chemische Substanz spielt eine wichtige Rolle bei der Steuerung der Muskeln. Sie verhindert, dass Muskeln vom Körper normal angesteuert werden können.

Die Sporen des Bakteriums sind im Grunde überall zu finden. Gefährlich wird es erst, wenn diese auskeimen und Toxine – also Giftstoffe – bilden. Dabei ist das Bakterium anaerob, mag also sauerstoffarme Umgebungen. Am besten kann es sich in einem luftdicht abgeschlossenen, feuchten Umfeld mit organischen Prozessen (also z. B. bei Verwesungsprozessen) ausbreiten. Die häufigsten Quellen einer Botulismus-Infektion für Hunde sind deshalb:

  • verdorbene oder verunreinigte Fleisch- und Wurstprodukte
  • Tierkadaver
  • rohes Fleisch
  • verdorbene Konserven
  • Gülle
  • stark verschmutzte Pfützen und Gewässer
  • feuchte Böden

Die Infektion kann zum einen durch das Fressen oder Trinken von kontaminiertem Material ausgelöst werden. Zum anderen stellt aber auch der Kontakt einer offenen Wunde mit diesen Gefahrenquellen ein hohes Risiko dar. Sei also bei verletzten Hunden besonders vorsichtig.

Wie stellt der Tierarzt beim Hund Botulismus fest?

Da die Symptome vor allem im Anfangsstadium und bei leichten Vergiftungen auch auf andere Krankheiten wie Tollwut, der Autoimmunerkrankung Myastenie - „Myasthenia gravis“ - oder Borreliose hindeuten können, ist die Diagnose für den Tierarzt schwer zu stellen. Eine gründliche Schilderung der Symptome und Hinweise auf Kontakt mit möglichen Infektionsquellen durch Dich als Halter ist deshalb wichtig.

Der konkrete Nachweis des Erregers bzw. des Giftes ist über die Entnahme von Proben aus dem Kot, dem Blut oder dem Erbrochenen Deines Hundes möglich. Über bildgebende Verfahren wie MRT oder Röntgen kann Dein Tierarzt auch Lähmungen oder Muskelrückbildungen erkennen.

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Wie behandelt der Tierarzt den Botulismus?

Da Botulismus gerade in schweren Fällen eine lebensbedrohliche Krankheit ist, muss die Behandlung so schnell wie möglich erfolgen. Je früher gehandelt wird, desto besser die Überlebenschancen. Um gegen die Vergiftung vorzugehen, wird Dein Tierarzt Deinem Hund ein Gegengift und Aktivkohle verabreichen. Unter Umständen wird er auch eine Magenspülung vornehmen. Außerdem wird das Tier intensivmedizinisch betreut und seine Atmung sowie seine Vitalfunktionen werden unterstützt. Hierfür kann sogar eine künstliche Beatmung erforderlich sein.

Die Behandlung mit dem Gegengift kann schon durchgeführt werden, wenn der Verdacht auf eine Vergiftung besteht. In schwereren Fällen wird der Hund über eine Magensonde mit Nahrung versorgt. Soweit möglich, wird Dein Tierarzt versuchen, die Symptome des Botulismus bei Deinem Hund zu behandeln und zu lindern. Je nach Schwere der Vergiftung kann eine Behandlung sehr aufwendig und teuer werden. Besser ist es deshalb, für alle Fälle eine Hundekrankenversicherung abzuschließen, die im Ernstfall die Kosten übernimmt.


Wie gut heilt Botulismus?

Wie gut die Heilungschance für den Botulismus ist, hängt vor allem davon ab, wie schnell die Behandlung erfolgt und wie viel Gift aufgenommen wurde. Bei einer leichten Vergiftung ist eine spontane Erholung möglich und die meisten Hunde genesen nach etwa zwei bis drei Wochen vollständig. Ist die Vergiftung schwerwiegender und ist es bereits zu Lähmungen gekommen, sind diese meist dauerhaft und das Tier bleibt körperlich eingeschränkt. Auch Herzschäden sind möglich.

Sind diese Langzeitfolgen zu schwer und belastend für Deinen Hund, solltest Du – so schwer es auch fällt – mit dem Tierarzt darüber reden, ihn einzuschläfern, um ihm einen langen Leidensweg zu ersparen. Bei einer zu spät begonnenen Behandlung ist der Tod Deines Hundes leider wahrscheinlich. Wir empfehlen deshalb schon bei den geringsten Anzeichen oder dem bloßen Verdacht auf Giftaufnahme einen Tierarztbesuch.

So verhinderst Du Botulismus bei Deinem Hund

Am wichtigsten ist es, zu verhindern, dass der Giftstoff in den Körper Deines Hundes gelangt. Die beste Methode dafür ist ein konsequentes Anti-Aufnahme- bzw. Anti-Giftköder-Training, bei dem Du Deinen Hund darauf konditionierst, nichts vom Boden zu fressen oder zu trinken. Ein solches Training hilft nicht nur gegen Botulismus, sondern auch gegen die Aufnahme von Giftködern.

Selbst mit einem gut trainierten Hund solltest Du Dich aber besser nicht in die Nähe von verschmutzen Pfützen, Tierkadavern oder frisch gedüngten Feldern begeben - schon gar nicht im Sommer. Das Interesse an Pfützen kannst Du auch dämpfen, indem Du Deinem Hund immer ausreichend frisches Wasser zu trinken gibst und auch unterwegs eine Wasserflasche mitführst.

Als Hundehalter solltest Du immer ein Auge darauf haben, was Dein Hund tut. Manchmal kann die Versuchung einfach zu groß sein, gerade wenn der Jagdinstinkt das Interesse an Tierkadavern oder kranken Tieren fördert. Da sich Botulismus auch zu Hause in gekauften Futtermitteln entwickeln kann, solltest Du diese immer kühl (unter sieben Grad Celsius) und trocken lagern. Entsorge Futterkonserven vorsichtshalber, wenn sie aufgebläht aussehen, das Futter verfärbt ist oder unangenehm riecht. Auf die Fütterung von rohem Fleisch solltest Du sicherheitshalber verzichten. Um das Toxin zu zerstören, kannst Du Futter erhitzen, bevor Du es Deinem Hund gibst.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zu Botulismus bei Hunden liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Hundes dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Deinen Tierarzt ersetzen.

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