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Leishmaniose beim Hund – wo liegen die Gefahren?

ein Hund steht an einem Strand am Mittelmeer

In vielen Urlaubsländern kann durch verschiedene Mückenarten eine parasitäre Infektionskrankheit übertragen werden: die Leishmaniose. Da sie bei Hunden vor allem auf der südlichen Erdhalbkugel auftritt, wird sie auch als Mittelmeerkrankheit bezeichnet. Es gibt aber auch andere Risikogebiete.

Wo genau lauert die gefährliche Krankheit? Welche Symptome treten auf und wie kann man erkrankten Hunden helfen? Diesen und anderen Fragen gehen wir auf dieser Seite auf den Grund.

Wie kann sich Dein Hund mit der Leishmaniose anstecken?

Die Leishmaniose bei Hunden erfolgt durch einen Insektenstich. In den meisten Fällen geschieht das durch den Stich der Sandmücke und der Schmetterlingsmücke. Die Leishmanien sind einzellige Blutparasiten, die beim Blutsaugen durch diese Mückenarten direkt in die Blutbahn Deines Hundes gelangen. Der Name Leishmaniose kommt übrigens vom Entdecker der Parasiten, dem schottischen Tropenarzt William Boog Leishman.

Andere Übertragungswege sind relativ selten. So kann es vereinzelt bei einer Bluttransfusion oder beim direkten Kontakt mit einem infizierten Hund zu einer Übertragung der Leishmaniose kommen. Dazu muss Dein Hund aber eine Hautverletzung haben und sich durch unmittelbaren Kontakt mit einer Wunde oder einem Geschwür eines erkrankten Hundes anstecken. Das Risiko ist eher gering. Besonders achtsam solltest Du aber sein, wenn du einen Hund übernimmst, der aus einem der Risikogebiete stammt.

Symptome der Leishmaniose

Tückisch an der Leishmaniose bei Hunden ist, dass die Erkrankung trotz des Stiches einer Erreger-Mücke erst nach Monaten oder sogar mehreren Jahren ausbricht. Die Übertragung durch Sandmücken merkst Du also nicht sofort. Der Urlaub ist längst Erinnerung und ein Zusammenhang bei auftretenden Krankheitssymptomen liegt erst einmal nicht auf der Hand.

Häufig werden Symptome anderen Krankheiten zugeschrieben, da diese nicht allein spezifisch für die Leishmaniose sind. Du solltest bei den folgenden Symptomen hellhörig werden und dann die Verbindung zum Urlaub in einem Risikogebiet herstellen:

  • Es kommt zu Fieberschüben, die wechselweise auftreten.
  • Mit dem Fieber geht auch Appetitlosigkeit und Erbrechen einher - ebenfalls schubweise.
  • Dein Hund leidet regelmäßig an Durchfall.
  • Er wirkt träge, matt und abgeschlagen.
  • Er verliert an Gewicht.
  • Du entdeckst Fellveränderungen und Haarausfall.
  • Offene Wunden heilen nur sehr verzögert.
  • Um den Nasenrücken herum, an den Augen und an den Ohrenspitzen bilden sich fettige Schuppen, die aber keinen Juckreiz auslösen.
  • Nasenbluten und blutige Ausscheidungen im Kot treten vermehrt auf.
  • Die Lymphknoten sind geschwollen und der Bauch Deines Hundes ist schmerzempfindlich.

Wo tritt die Leishmaniose auf?

Es sind die klassischen Mittelmeerländer, in denen sich die Sandmücken oder die Schmetterlingsmücke wohlfühlen. Dazu gehören vor allem die südlichen Bereiche von Spanien, Portugal und Italien. Aber auch in der Türkei und in Griechenland kommen diese Mückenarten vor. Daneben gilt die Warnung vor der Leishmaniose auch bei Reisen nach Afrika oder Südostasien.

Nebenbei führt der Klimawandel dazu, dass diese Mückenarten ebenfalls in anderen Gebieten heimisch werden. Auch im Südwesten Deutschlands kommen die Blutsauger mittlerweile vereinzelt vor. Allerdings wurden hierzulande bei ihnen bislang keinen Leishmanien nachgewiesen. Der Erreger wird durch Urlaubsrückkehrer eingeschleppt. Direkte Ansteckungen unter Hunden oder auch eine Übertragung von Leishmaniose auf den Menschen ist hier nicht bekannt. In Deutschland sind mehr als 130.000 Hunde an Leishmaniose erkrankt.


Wie gefährlich ist Leishmaniose?

Bei Hunden tritt die Leishmaniose in unterschiedlicher Form auf. Es können sowohl die Haut als auch die Organe oder die Schleimhäute betroffen sein. Bei manchen Hunden zeigen sich sogenannte Mischformen. Es sind beispielsweise Haut und Organe betroffen. Die Leishmaniose ist nicht heilbar. Hunde, die regelmäßig behandelt werden, können jedoch ein weitestgehend beschwerdefreies Leben führen.

Werden die Anzeichen der Leishmaniose hingegen nicht erkannt und anderen Erkrankungen zugeschrieben, kann das ohne die entsprechende Behandlung innerhalb von sechs bis zwölf Monaten zum Tod des Hundes führen. Es kommt in der Regel zu einem tödlichen Nierenversagen.

Behandlung der Leishmaniose

Für die Leishmaniose bei Hunden gilt wie auch bei vielen anderen Krankheiten: Je eher Du die Symptome erkennst, desto eher kann Dein Tierarzt mit der Behandlung beginnen.

Dein Tierarzt entnimmt Blutproben und Gewebeproben, um eine sichere Diagnose zu stellen. Dabei liegt der Fokus auf der Behandlung der Symptome. Derzeit gibt es noch keine Medikamente auf dem Markt, die eine vollständige Heilung der Leishmaniose ermöglichen. Es bleibt - wie beschrieben - nur die Möglichkeit, die Auswirkungen der Infektionskrankheit zu behandeln und dazu das körpereigene Immunsystem zu stärken.

Da die Therapie lebenslang erfolgen muss, fallen entsprechend hohe Tierarztkosten an. Wir als Tierversicherungsexperte empfehlen: „Bereits bei der Anschaffung eines Hundes macht es Sinn, wenn Du Dir Gedanken über eine Hundekrankenversicherung machst. Dann sind solche regelmäßig auftretenden Kosten wie bei der Behandlung der Leishmaniose für Dich kein Thema, da diese von der Versicherung übernommen werden. Das gilt natürlich auch für alle anderen Erkrankungen oder auch bei notwendigen Operationen bei Unfällen oder schweren Krankheiten.“

Die Behandlung der Leishmaniose bringt aber auch noch einen Nachteil mit sich, der sich nicht ausschließen lässt: Durch die Medikamente, die dein Hund nun regelmäßig bekommt, kann es zu verschiedenen Nebenwirkungen kommen. In den häufigsten Fällen handelt es sich dabei um Erbrechen oder Durchfall.

Tschüss, Tierarztkosten!

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Gibt es Impfstoffe gegen Leishmaniose?

In Deutschland ist mittlerweile ein Impfstoff gegen die Leishmaniose verfügbar. Dieser schützt zwar nicht vor dem Stich der Sandmücke und vor einer Übertragung von Leishmanien. Allerdings führt der Impfstoff dazu, dass die Leishmaniose nicht ausbricht. Der Impfstoff besteht aus parasitären Eiweißen und Zusatzstoffen, die das Immunsystem Deines Hundes bei der Bekämpfung der Leishmanien unterstützen.

Die Impfung bei Hunden ist ab dem sechsten Lebensmonat möglich. Die Grundimmunisierung mit drei Impfungen erfolgt im Abstand von jeweils drei Wochen. Danach ist eine Folge-Immunisierung nur noch einmal im Jahr notwendig. Die Wirkung der Erstimpfung setzt etwa nach vier Wochen ein. In dieser Zeit solltest Du unbedingt Reisen in Risikogebiete vermeiden. Falls Du eine Reise in die südlichen Gefilde planst, empfehlen Tierärzte sogar eine Impfung spätestens zehn Wochen vor dem Reiseantritt.

Bei einer Impfung gegen Leishmaniose kann es bei Deinem Hund zu ähnlichen Symptomen kommen wie bei einer normalen Schutzimpfung. Die Haut kann rund um die Injektionsstelle anschwellen oder verhärten. Die Fremdeiweiße aus der Impfung führen dazu, dass Dein Hund womöglich Anzeichen wie Fieber und Abgeschlagenheit zeigt. Die Beschwerden vergehen aber nach etwa zwei Tagen wieder.

Wie kann ich Leishmaniose vorbeugen?

Durch den Klimawandel breiten sich Sand- und Schmetterlingsmücken weiter aus. Planst Du mit Deinem Hund einen Urlaub in einem Risikogebiet, ist es wichtig, dass Du vor Ort auf aktiven Schutz gegen Insektenstiche setzt:

  • Es gibt spezielle Halsbänder und Spot-Ons, die Duftstoffe aussenden und dadurch Mücken, Flöhe und Zecken fernhalten.
  • Schütze den Schlafbereich Deines Hundes mit einem Moskitonetz.
  • Vermeide Licht bei geöffnetem Fenster. Durch das gelb-orange Licht werden die Plagegeister am stärksten angezogen.
  • Die aktive Phase der Sandmücken ist die Dunkelheit. Wenn Du nachts noch einmal Gassi gehst, suche Stellen auf, an denen es windig ist. Sandmücken oder Schmetterlingsmücken lassen sich gerne dort nieder, wo sie vor Wind geschützt sind.
  • Vermeide Waldspaziergänge in der Nacht.
  • Mache einen großen Bogen um stehende Gewässer. Die Parasiten mögen die warm-feuchte Luft über dem Wasser.
Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zu Leishmaniose bei Hunden liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Hundes dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Deinen Tierarzt ersetzen.

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