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Inkontinenz bei Katzen

Katze passiert Missgeschick auf dem Fußboden

Bei unkontrolliertem Harnverlust oder Kotabsatz durch Katzen spricht man von Inkontinenz. Eine Kotinkontinenz entsteht häufig durch ernste Verletzungen und ist zumeist eindeutig zu erkennen. Hinterlässt Deine Katze hingegen plötzlich ein paar Tropfen oder auch ganze Pfützen auf dem Teppich, muss nicht immer gleich eine Harninkontinenz dahinterstecken. Wie Du Inkontinenz bei Deinem Tier erkennst, welche Erklärungen noch infrage kommen und was Du und Dein Tierarzt tun könnt, erklären wir Dir.

Ursachen der Inkontinenz der Katze

Von Inkontinenz im engeren Sinne spricht man eigentlich nur, wenn eine Kontrolle der Blase bzw. des Schließmuskels dauerhaft nicht mehr möglich ist. Für eine Harninkontinenz können die folgenden Auslöser verantwortlich sein:

Unfälle:
Missgeschicke und Unglücke wie beispielsweise Autounfälle oder zu hohe Sprünge können zu Nervenschäden oder Muskelverletzungen führen, die zu den Hauptursachen von Inkontinenz bei Katzen zählen. Vor allem Freigängerkatzen sind hier einem erhöhten Risiko ausgesetzt, da außerhalb der Wohnung viele Gefahrenquellen lauern. Doch auch Wohnungskatzen kann solch ein Unglücksfall treffen. Werden infolge eines Unfalls die für die Kontrolle der Blase zuständigen Nerven etwa durch Verletzungen im Becken oder einen Schwanzabriss geschädigt, kann die Katze ihre Blase oder deren Schließmuskel nicht mehr oder zumindest nicht mehr vollständig kontrollieren. Ein Nervenschaden im Bereich des Rückenmarks verhindert oder behindert hingegen eine Entleerung der Blase, wodurch diese praktisch überläuft. Man spricht auch von einer „Überlaufblase“. Sie wird durch den steigenden Druck noch dazu übermäßig gedehnt. Auch ein Rückstau des Urins in die Nieren ist möglich, was zu ernsthaften Erkrankungen führen kann.

Fehlbildungen / Rassekrankheiten:
Gerade, wenn junge Katzen sich selbst nach Monaten des Trainings noch nicht an die Katzentoilette gewöhnt haben, können auch Fehlbildungen dahinterstecken, die seit ihrer Geburt bestehen und die sich nachteilig auf das Nervensystem und / oder den Schließmuskel auswirken. Auch schwanzlose Katzen, wie die „Manx“ leiden unter einem erhöhten Risiko der Inkontinenz.

Alterserscheinungen:
Im Laufe des ganz normalen Alterungsprozesses lässt die Leistungsfähigkeit der Muskulatur zunehmend nach. Dies betrifft auch den Schließmuskel, wodurch es der Katze schwerer fällt, ihren Harn- oder auch den Kotabsatz zu kontrollieren. Ab einem bestimmten Punkt kann diese Muskelschwäche Inkontinenz auslösen. Diese zeigt sich dann vor allem während des Schlafes, aber mitunter auch in den Wachphasen.

Demenz:
Neben körperlichen Alterungserscheinungen kann auch Demenz bei Katzen zu einer Art Inkontinenz führen. Durch die nachlassenden geistigen Fähigkeiten und die schlechtere räumliche Orientierung kann die betroffene Katze nicht mehr ihren gewohnten Weg zum Katzenklo finden und erleichtert sich stattdessen an einer anderen Stelle. Dies ist jedoch keine Inkontinenz im medizinischen Sinne, da keine Nerven- oder Muskelschäden vorliegen.

Eine Kotinkontinenz entsteht für gewöhnlich durch Verletzungen an den Muskeln oder den Nerven, welche den Enddarm oder den After versorgen. Manchmal kann auch hier ein Schwanzabriss die Ursache sein. Rassetypische Fehlbildungen oder individuelle Missbildungen können ebenfalls eine Rolle spielen.

Tschüss, Tierarztkosten!

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Wie erkenne ich Inkontinenz bei meiner Katze?

Es ist nicht immer einfach zu erkennen, ob es sich beim ungewöhnlichen Urinabsatz der Katze nur um eine bloße Unreinheit oder wirklich um eine Inkontinenz handelt. Wenn eines oder mehrere der genannten Symptome bei Deiner Katze auftreten, solltest Du aber einen Tierarzt zurate ziehen:

  • Deine Katze verliert Urin (oder Kot), ohne es zu merken
  • Es werden häufiger kleinere Urinmengen abgesetzt
  • Deine Katze leckt sich vermehrt an ihren Genitalien
  • Die Genitalien Deiner Katze sind uringetränkt
  • Es kommt zu unbemerktem Urinverlust etwa beim Aufstehen, Hinlegen, Ruhen oder schnellen Laufen
  • Deine Katze hat beim Wasserlassen Schmerzen und zeigt das, indem sie laut schreit oder miaut
  • Der Urin enthält Blut
  • Der Urin wird mühevoll „herausgepresst“

Bei allen diesen Symptomen empfehlen wir dringend, einen Tierarzt aufzusuchen, um die Ursachen abzuklären und gegebenenfalls eine Therapie zu beginnen. Die Kosten dafür kannst Du zum Beispiel durch den Abschluss einer Katzenkrankenversicherung (ab 9,63 € im Monat) vermeiden oder stark reduzieren.

Selbst wenn keine „klassische“ Inkontinenz bei Deinem Vierbeiner vorliegt, gibt es noch eine Reihe weiterer Ursachen für Unreinheit, die ebenfalls von einem Tierarzt untersucht und, wenn nötig, behandelt werden sollten. In der Regel sind die Prognosen für die Behandlung in diesen Fällen besser als bei einer Inkontinenz, da die Kontrolle des Schließmuskels meist noch möglich ist. Zu den möglichen Auslösern einer Unreinheit gehören:

  • Diabetes: Vor allem, wenn sie starken Durst zeigen, kann Diabetes bei Katzen ein Auslöser für vermehrten Urindrang sein
  • Schmerzen: Starke Schmerzen, hervorgerufen etwa durch Gelenkentzündungen oder andere belastende Entzündungen und Erkrankungen, können es Deiner Katze erschweren, bis zum Katzenklo durchzuhalten
  • Blasenentzündung: Oft macht sich auch eine Harnwegserkrankung oder Blasenentzündung bei Katzen durch gesteigerten Harndrang, sowie Unruhe und häufige Schmerzlaute bemerkbar
  • Markieren / hormongesteuertes Verhalten: Vor allem, aber nicht ausschließlich geschlechtsreife Kater wollen durch das Markieren in der Wohnung ihr Revier abstecken. Oft werden hierfür die Wände genutzt
  • Stress: Gerade, wenn sich Dinge im Umfeld Deiner Katze verändern (Umzug, neue Einrichtung, neuer Mitbewohner) kann das stressbedingtes Urinieren auslösen. Ziel sind dann häufig die Wohnung und insbesondere Kleidungs- oder Möbelstücke
  • „Fremdkörper“ und Geschwüre: Auch Tumore, Polypen, Harnkristalle oder Harnstein können dazu führen, dass eine Katze Urin an ungewöhnlichen Stellen verteilt

Was tun, wenn die Katze inkontinent ist?

Durch Röntgen oder Computertomografie (CT) kann ein Tierarzt in der Regel gut erkennen, ob bei einer Katze Nervenschäden, Geschwüre oder andere Probleme vorliegen. Ist dies der Fall und diagnostiziert er zum Beispiel einen Nervenschaden, wird für gewöhnlich eine Operation durchgeführt. Hierfür stehen je nach Art der Schädigung oder Erkrankung verschiedene Verfahren zur Verfügung. Gegebenenfalls ist auch das Einsetzen eines Blasenschließmuskel-Implantats oder das Anbringen eines Inkontinenz-Bandes um die Harnröhre möglich. Da jedoch nicht sicher ist, ob sich die geschädigten Nerven wieder vollständig erholen können, ist eine Heilung leider nicht garantiert. Mit einer Katzen-OP-Versicherung (ab 2,39 € im Monat) musst Du Dir aber zumindest keine Sorgen um die Kosten der Operation machen.

Unabhängig davon, ob nach der Operation noch dauerhafte Einschränkungen bestehen oder nicht, kannst Du als Katzenhalter eine Menge tun, um Deinem Liebling das Leben einfacher zu machen.

So kannst Du etwa die Katzentoilette so positionieren, dass sie für Deine Katze möglichst einfach zu erreichen ist. Regelmäßige Muskelstimulationen mittels entsprechender Geräte können mitunter dabei helfen, die Muskulatur zu kräftigen. Zudem ist eine gute Hygiene sehr wichtig. Dazu gehören auch Katzenwindeln, die oft genug gewechselt werden müssen, um Hautreizungen durch Urin oder Kot zu vermeiden. Auch eine spezielle Diät kann eventuell dabei helfen, die Beschwerden zu lindern. Frage in jedem Fall Deinen Tierarzt, welche Maßnahmen empfehlenswert sind und was Du sonst beachten musst.

Leidet Deine Katze an einer Überlaufblase, kommt eine größere Verantwortung auf Dich zu. So kannst Du ihr beim Urinabsatz helfen, indem Du ihre Harnblase (nur nach vorheriger tierärztlicher Unterweisung!) regelmäßig sanft ausmassierst und so den Harnfluss in Gang bringst. Gerade in so einem Fall musst Du jedoch in Absprache mit dem Tierarzt abwägen, ob Deine Katze noch ausreichend Lebensqualität besitzt oder eine Einschläferung – so weh das auch tut – die bessere Alternative für sie ist. Gerade für so reinliche Geschöpfe wie Katzen ist es ungemein belastend, wenn sie sich nicht mehr vernünftig pflegen und sauber halten können.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise liefern, falls Du den Verdacht hast, dass Deine Katze an Inkontinenz leiden könnte. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Tieres dienen und keinesfalls einen Besuch beim Tierarzt ersetzen.

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