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Ohrentzündung bei Kaninchen

Tierärztin untersucht die Ohren des Kaninchens

Eines der besonderen Merkmale von Kaninchen sind ihren langen, pelzigen Ohren. Diese sind jedoch nicht nur putzig anzusehen, sondern leider auch anfällig für verschiedene Erkrankungen. Welche Probleme an den Kaninchen-Lauschern am häufigsten auftreten, woran die Beschwerden zu erkennen sind und wie die Behandlung von Fall zu Fall aussieht, erläutern wir in diesem Beitrag.

Anatomie der Kaninchenohren

Infografik: Anatomie der Kaninchenohren

Um zu ergründen, warum die Ohren beim Kaninchen so anfällig für Entzündungen sind, muss man zunächst mal die Beschaffenheit der Löffel und ihren Aufbau genauer ins Visier nehmen.

Die Anatomie der Kaninchenohren ist der von Hunden und Katzen im Prinzip sehr ähnlich. Wie bei den Vierbeinern besteht auch das Hörorgan des Kleintiers aus drei Teilen: dem Außen-, dem Mittel- und dem Innenohr. Zum Außenohr gehören die Ohrmuschel und der Gehörgang. Im Mittelohr befinden sich neben dem Trommelfell auch kleine Gehörknochen, die Schallwellen übertragen. Das Innenohr enthält das Gleichgewichtsorgan und die gewundene Gehörschnecke.

Diese unterschiedlichen Bereiche des Kaninchenohrs sind teilweise miteinander verbunden. Wenn an einer bestimmten Stelle eine Ohrenentzündung (medizinisch Otitis) auftritt, kann diese somit leicht auf ein benachbartes Ohrgebiet übertragen werden.

Was das Erkrankungsrisiko betrifft, gibt es große Unterschiede zwischen den aufgerichteten „Stehohren“ normaler Kaninchen und den nach untern hängenden „Schlappohren“ von Widderkaninchen. Letztere sind im Vergleich durch den Knick in den Ohren viel anfälliger für Infekte. Der Gehörknorpel ist nämlich unterbrochen, was den Abtransport von Ohrenschmalz erschwert und somit Entzündungen im Ohr begünstigt. Studien zeigen außerdem, dass der Gehörgang bei Knick- oder Schlappohren enger und schlechter belüftet ist, was die Gefahr von festhaftendem Ohrenschmalz und die Bildung von Entzündungen erhöht.

Neben Widderkaninchen neigen auch Zwergkaninchen mit besonders kleinen oder Rassen mit sehr stark behaarten Löffeln stärker zu Erkrankungen der Hörorgane.

Ursachen von Ohrenerkrankungen bei Kaninchen

Wenn Probleme mit den Ohren bei Kaninchen auftreten, kommen dafür verschiedene Auslöser in Frage. Zu den bekanntesten und am häufigsten auftretenden zählen:

  • Parasitenbefall: Milben, Flöhe und andere Plagegeister, die sich auf beziehungsweise in den Ohren des Kaninchens niederlassen, lösen durch Bisse oder Stiche meist unmittelbar Juckreiz und Rötungen aus. Wenn sich das juckreizgeplagte Tier daraufhin an den Löffeln kratzt und sie an Stallwänden scheuert, entstehen oft Wunden, die sich auch entzünden können.
  • allergische Reaktionen: Auf Hausstaub, Blütenpollen und Co. reagieren so manche Kaninchenohren allergisch. Die Folge: Die Lauscher fangen an zu jucken und weisen wenig später kleine Quaddeln und Rötungen auf.
  • Entzündungen aufgrund von Atemwegsinfekten: Bakterielle Entzündungen der Nase, des Rachens oder der Luftröhre zählen zu den häufigsten Auslösern beziehungsweise Überträgern einer Ohrentzündung beim Kaninchen. Die Erreger wandern vom Atmungstrakt in den Gehörgang und bewirken dort Entzündungen im Ohr. So treten Mittel- und Innenohrentzündungen häufig in Verbindung mit dem sogenannten Kaninchenschnupfen auf.
  • Infektionen durch Bakterien und Pilze: Manchmal „keimen“ auch Bakterien und Pilze in den Kaninchenohren und lösen dort entzündliche Prozesse aus.
  • Verletzungen: Eine weitere Quelle für Entzündungen sind Kratzer oder Bisse nach Auseinandersetzungen mit Artgenossen oder Schnitte an scharfen Kanten des Stalls oder Geheges.

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Kaninchen sitzt in einer Holzröhre

Symptome von Ohrenerkrankungen bei Kaninchen

Vorweg: Ohrenerkrankungen bei Kaninchen schleichen sich oft still ein und machen sich zu Beginn kaum bemerkbar. Einer Studie zufolge zeigt fast jedes dritte Kaninchen mit entzündeten Ohren trotz intensiver Untersuchung keine Symptome. Je nach Krankheitsursache, -intensität und Dauer der Entzündung können jedoch verschiedenen Anzeichen auftreten:

  • Juckreiz
  • Rötung
  • Ausdruck von Schmerzen beim Streicheln oder Abtasten von Kopf und Ohren
  • Ausfluss aus dem Ohr
  • Kratzen oder Schütteln des Kopfes
  • stark verschmutze Gehörgänge (insbesondere bei Widderkaninchen)
  • kleine Knubbel am Ohransatz
  • Ohransätze sind gerötet und warm oder kalt
  • in schweren Fällen kann es auch zu Taubheit oder Gleichgewichtsstörungen kommen
  • zuckende Augenbewegungen
  • schiefer Mund
  • aggressives Verhalten
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Info

Stellst Du eins oder mehrere dieser Anzeichen bei Deinem Kaninchen fest, solltest Du rasch einen Tierarzt aufsuchen. Dank seiner zeitnahen und gezielten Behandlung kommen die angegriffenen Lauscher dann hoffentlich schnell wieder ins Lot und langfristige, chronische Schäden lassen sich vermeiden. Mit einer Kaninchenkrankenversicherung schützt Du Dich vor den anfallenden Kosten, die für die tierärztliche Untersuchung, Diagnose, Medikamente und mehr entstehen.

Diagnose einer Ohrentzündung beim Kaninchen

Liegt die Vermutung einer Ohrenentzündung nahe, wird der Tierarzt die Lauscher Deines Lieblings in der Praxis genau unter die Lupe nehmen. Genaugenommen handelt es sich um ein kleines Endoskop, mit dem der Tiermediziner Schwellungen oder Eiteransammlungen in den Gehörgängen und im Bereich des Trommelfells feststellt. Ein enger Gehörgang oder ein zappeliges Kaninchen auf dem Untersuchungstisch erschweren manchmal den Blick auf das Trommelfell. Der Tierarzt macht einen Ohrabstrich und untersucht die entnommene Probe mikroskopisch auf Parasiten, Bakterien und Pilze. Je nach Art des Erregers startet dann die gezielte Behandlung.

Übrigens steht bei schweren Entzündungsverläufen oft auch eine Computertomografie des Trommelfells auf dem Programm.


Behandlung von Ohrenerkrankungen bei Kaninchen

Die Behandlung von Ohrenerkrankungen bei Kaninchen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben der Ursache spielt es beispielsweise eine wesentliche Rolle, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten und welcher Teil des Ohrs betroffen ist.

Steckt etwa ein Parasitenbefall hinter einer Ohrentzündung, wird die Entfernung der Quälgeister eine der ersten Maßnahmen des Tierarztes sein. Anschließend wird er Mittel verordnen, um den Juckreiz zu stillen und eventuell entstandene entzündete Wunden zu heilen. Bei allergischen Reaktionen verschreibt er eher Medikamente wie Antihistaminika oder Kortikosteroide, um dem Kaninchen eine schnelle Linderung der Beschwerden zu verschaffen. Sind Bakterien oder Pilze bei den entzündeten Lauschern im Spiel, kommen Antibiotika oder Antimykotika zum Einsatz.

Wenn in sehr schweren Fällen das Ohr nicht mehr zu retten ist, kann auch eine Operation auf dem Behandlungsplan stehen. Das Ohr wird dann unter Vollnarkose chirurgisch entfernt, um eine Ausbreitung der Infektion auf weitere Körperteile zu vermeiden.

Auch wenn es sich hier um ein Kleintier handelt – der rettende Eingriff kann große Kosten verursachen, die in den dreistelligen Bereich gehen. Vor dieser finanziellen Belastung schützt eine Kaninchen-OP-Versicherung bereits für einen geringen Beitrag.


Vorbeugung von Ohrenerkrankungen bei Kaninchen

Das Beste, was Du tun kannst, um die Öhrchen Deines Lieblings gesund zu erhalten, sind gezielte Vorbeugemaßnahmen. So gibst Du Krankheitskeimen, Parasiten und anderen „Beschwerdemachern“ erst gar keine Chance und hältst diese von Deinem Kaninchen fern.

  • Sauber = sicher: Eine gute, regelmäßige Hygiene ist das A und O, um das Kaninchen und seine Lauscher vor Schaden zu schützen. Ein sauberer Stall ist dabei Ehrensache. Vergiss bitte auch nicht, täglich nasses oder verunreinigtes Heu aus der Kaninchenbehausung zu entfernen und die Toilettenstreu zu wechseln. Außerdem wichtig: Reinige und bürste regelmäßig das Fell Deines Tieres, einschließlich der Ohren!
  • Die Ohren im Visier: Unterziehe die Ohren Deines Kaninchens einmal pro Woche einem besonderen Kontrollcheck. Achte auf mögliche Verschmutzungen, Ohrenschmalz, Gerüche oder Rötungen. Wenn Dir etwas Ungewöhnliches auffällt und Du unsicher bist, ob alles in Ordnung ist, zögere nicht, den Tierarzt zu befragen. Bitte lege niemals selbst mithilfe von Instrumenten Hand an, um Dein Kaninchen zu behandeln – das ist allein Sache des Tierarztes! In seiner Praxis kann er auch bei besonders für Ohrenkrankheiten empfindlichen Kaninchen eine regelmäßige professionelle Ohrenreinigung vornehmen.
  • Kampfkaninchen voneinander trennen: Wenn in Deiner Kaninchenbande zwischen manchen Tieren immer wieder die Pfötchen fliegen und sich einige Artgenossen partout nicht miteinander vertragen, trenne sie frühzeitig voneinander. So beugst Du Verletzungen, unter anderem an den Ohren, durch Kratzer und Bisse vor.
  • Abwehrkräfte stärken: Zu guter Letzt gilt natürlich für Kaninchen auch die Devise „Du bist, was Du isst“. Mit einer artgerechten, ausgewogenen Ernährung Deines Lieblings kannst Du sein Immunsystem von innen fördern. Und von außen trägt ausreichende Bewegung zu den körpereigenen Abwehrkräften bei. Ein großes Gehege und regelmäßiger Auslauf sind hier von Vorteil!

Zusammengefasst lässt sich feststellen: Schon beim ersten Verdacht auf eine Ohrenerkrankung bei Deinem Kaninchen solltest Du mit ihm den Tierarzt aufsuchen. Die gesicherte Diagnose und eine frühzeitige, zielgerichtete Therapie sind wichtig für den bestmöglichen Behandlungserfolg und zur Vermeidung unangenehmer Spät- und Dauerfolgen. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und eine sorgfältige Pflege kannst Du zur Erhaltung gesunder Lauscher Deines Lieblings beitragen und damit eine Voraussetzung für ein langes und glückliches Kaninchenleben schaffen.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zu einer möglichen Ohrenentzündung beim Kaninchen liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Tieres dienen und keinesfalls einen Besuch beim Tierarzt ersetzen.

Häufige Fragen

Was kann ich bei Ohrentzündung beim Kaninchen tun?

Wenn Du den Verdacht hegst, dass Dein Kaninchen an einer Ohrentzündung leidet, solltest Du schleunigst den Tierarzt aufsuchen. Er verfügt über die notwendigen medizinischen Instrumente und Untersuchungsgeräte, um eine gesicherte Diagnose zu stellen und rasch mit der geeigneten Behandlung zu beginnen. Eine zeitnahe Therapie bei Ohrentzündung ist wichtig, um dem erkrankten Kaninchen Schmerzen und anderes Leid zu ersparen und Spätfolgen wie zum Beispiel Taubheit zu vermeiden.

Woran erkenne ich eine Ohrentzündung beim Kaninchen?

Eine Ohrentzündung beim Kaninchen ist in der Regel sehr schmerzhaft für das betroffenen Tier. Trotzdem lässt es sich die Schmerzen kaum anmerken. Zumindest im Anfangsstadium sind viele erkrankte Kaninchen wahre Meister im Verbergen von Leid. Aufmerksame Kaninchenfreunde können trotzdem anhand einiger Anzeichen alarmiert sein. Ob Kratzen, plötzlich aggressives Verhalten oder andere Merkmale.

Wie oft soll ich die Ohren meines Kaninchens reinigen?

Eine regelmäßige Reinigung der Ohren ist wichtig, um Ohrentzündung (Otitis) beim Kaninchen vorzubeugen.

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