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Legenot bei Papageien

ein Nymphensittich im Nistkasten mit Gelege

Eine Legenot ist für Papageien und andere Vögel weit mehr als „nur“ eine Komplikation beim Eierlegen. Sie kann für die Vogelweibchen extrem gefährlich werden und sogar tödlich verlaufen, wenn sie nicht rasch und fachkundig behandelt wird. Umso wichtiger ist es, auf Alarmsignale zu achten und zu wissen, wie man diesem Zustand am besten vorbeugt. Das und alles Weitere, was Du über die Legenot wissen musst, verraten wir Dir in diesem Beitrag.

Was ist Legenot bei Vögeln?

Die Legenot wird definiert als die Unfähigkeit eines Vogels, ein Ei abzulegen, das sich bereits in seinem Legedarm oder in der Kloake befindet. Dieses Phänomen kann grundsätzlich bei jeder Vogelart auftreten. Besonders verbreitet ist es aber bei Kanarienvögeln, Wellensittichen, Nymphensittichen, Unzertrennlichen und Papageienarten wie Graupapageien und Amazonen. Wichtig ist zu beachten, dass diese Komplikation auch dann auftreten kann, wenn Deine Papageienweibchen keinen Kontakt zu einem Männchen hatten und Du sie in einer eingeschlechtlichen Gruppe hältst. Denn weibliche Papageien legen auch unabhängig von geschlechtlichem Kontakt Eier. Und neben diesen unbefruchteten Eiern können auch sogenannte Schichteier (Klumpen aus Entzündungssekret und Schalenresten) zu einer Legenot führen.

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Papagei sitzt auf der Schulter einer Frau

Ursachen für die Legenot

Obwohl der Eileiter eines Papageis relativ dünn ist, ist er sehr flexibel und kann sich auch während eines gesunden Legevorgangs sogar so weit ausdehnen, dass er die gesamte linke Körperseite eines Papageis ausfüllt. Noch dazu haben Papageienweibchen ein weiches, flexibles und nach unten hin offenes Becken, das ideal dafür geeignet ist, auch mit größeren Eiern klarzukommen. Eine Legenot bei Papageien entsteht also meist nicht durch ein zu großes Ei, sondern hat andere Ursachen. Zum einen sind dies Verletzungen am Eileiter. Zum anderen können aber auch Erkrankungen des Legeapparats wie Eileiteratonie oder Kloakenatonie, also einer Muskelschwäche des Eileiters oder der Kloakenregion zu diesem Syndrom führen. Eine ebenfalls sehr häufig auftretende Ursache sind krankhafte Veränderungen an der Eischale, die etwa ganz fehlt oder zu dünn, zu rau oder gebrochen ist. Dies liegt oft in einem Kalziummangel begründet.

Daneben gibt es einige Risikofaktoren, die eine Legenot begünstigen können. Hierzu zählen beispielsweise:

  • Erschöpfung durch Dauerlegen
  • Fehlernährung (Kalziummangel oder Überschuss, aber auch Mangel an Vitamin A, D, E und Selen sowie Übergewicht)
  • Stress und Störungen bei der Eiablage
  • keine geeigneten Ablageorte
  • schlechter Allgemeinzustand
  • junges (durch mangelnde Bruterfahrung) oder zu hohes Alter

Symptome

Um festzustellen, ob einer Deiner Papageien unter einer Legenot leidet, solltest Du nach den folgenden Anzeichen Ausschau halten:

  • Geschwollener Bauch
  • Breitbeiniges Sitzen
  • Seltener, aber massiver und gegebenenfalls blutiger Kot- und Urinabsatz
  • Wiederholtes Pressen bis zum Kloakenvorfall (Prolaps)
  • Schmerzanzeichen wie geschlossene Augen, Atemnot, Appetitlosigkeit oder Erschöpfung

Falls Du eines dieser Symptome bei einem Deiner Tiere bemerkst, ist es höchste Zeit für einen Besuch bei einem vogelkundigen Tierarzt. Auf Eigenbehandlungen solltest Du hingegen unbedingt verzichten, da sie wertvolle Zeit kosten und Deinem Vogel schaden können. Damit der Tierarztbesuch für Dich nicht zu teuer wird, solltest Du schon vor dem Ernstfall über eine Papageienkrankenversicherung nachdenken. Damit vermeidest Du hohe Tierarztkosten und kannst Deinen Papagei immer bedenkenlos behandeln lassen.

Legenot behandeln und erkennen

Zunächst wird sich Dein Tierarzt im Rahmen einer sogenannten Anamnese nach dem Brutverhalten und den Haltungsbedingungen Deines Tieres erkundigen und Dich nach den Symptomen fragen, die Du bei Deinem Papagei beobachtet hast. Hat er sich ein Bild von den Umständen gemacht, wird er wahrscheinlich den Bauch Deines Papageis abtasten, um festzustellen, ob ein Ei im Legedarm feststeckt. Zusätzlich kann er eine Röntgenaufnahme oder eine Ultraschallaufnahme anfertigen, um sich ein genaueres Bild der Lage zu verschaffen und sich die Beschaffenheit des Eis sowie die Knochenstruktur Deines Vogels zu betrachten.

Stellt er auf Basis dieser Informationen eine Legenot fest, hat er drei Möglichkeiten. Zum einen kann er Deinen Vogel in einer ruhigen, warmen und feuchten Umgebung unterbringen und ihm Calcium und weitere Nährstoffe sowie das wehenfördernde Hormon „Oxytocin“ verabreichen. Mit etwas Glück wird Deine Vogeldame dann von selbst ihre Eiablage beenden. Die zweite Option besteh darin, der Eiablage durch vorsichtige Massagen des Bauchraums etwas nachzuhelfen.

Hier muss Dein Tierarzt aber sehr behutsam vorgehen, damit das Ei nicht zerbricht und Verletzungen verursacht. Auch deshalb wird diese Methode oft nur bei größeren Vögeln angewendet. Führen diese konservativen Therapien nach 24 Stunden noch nicht zu einer Eiablage, kann nur noch ein chirurgischer Eingriff unter Vollnarkose helfen. Bei diesem wird das Ei direkt aus dem Legedarm entnommen und dieser anschließend wieder zugenäht. Mitunter wird der Legedarm aber auch ganz entfernt, um eine zukünftige Legenot zu verhindern. Unabhängig von Art und Umfang der Operation wird Dein Tierarzt Deinem Papagei danach Antibiotika verabreichen, um Entzündungen vorzubeugen.

Die Prognose für die Legenot-Behandlung ist meist gut, zumindest, wenn bei der Operation keine Komplikationen auftreten. Bestehen hingegen Infektionen oder Verletzungen, stehen die Heilungschancen leider deutlich schlechter.

Prävention

Die Vorbeugung gegen Legenot bei Vögeln fußt auf zwei Säulen: einer artgerechten Haltung und einer ausgewogenen Ernährung. Bei der Haltung kommt es vor allem auf eine stressfreie Umgebung, genügend Raum, den Verzicht auf Einzelhaltung und eine saubere, gepflegte Voliere an. Wichtig ist aber auch, dass Du Deinen Papageien-Damen genügend Brutplätze zur Verfügung stellst und sie während ihrer Eiablage möglichst selten störst, auch dann, wenn Du neugierig oder besorgt bist. Weiterhin musst Du darauf achten, dass sie nicht durch ihre Schwarmgenossen gestört und bedrängt werden. Wichtig ist auch eine ausreichende Versorgung mit UV-Licht. Da dieses durch die meisten Fensterscheiben herausgefiltert wird, solltest Du Deinen Vögeln unbedingt eine spezielle UV-Lampe gönnen.

In puncto Ernährung ist neben der Vermeidung von Fettleibigkeit insbesondere ein günstiges Verhältnis zwischen Calcium- und Phosphor-Versorgung wichtig. Dieses Verhältnis sollte bei 2:1 zugunsten von Calcium liegen. Leider haben Körnermischungen und Pellets oft viel zu wenig Calcium, weswegen Du womöglich auf Nahrungsergänzungen zurückgreifen musst. Sprich hier aber erst mit Deinem Tierarzt, bevor Du die Dosierung in die eigene Hand nimmst. Denn auch eine Überversorgung mit Calcium kann zu Legenot führen.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zur Legenot bei Papageien liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Papageis dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Deinen Tierarzt ersetzen.

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