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Wenn das Pferd Arthrose hat

Das Gelenk des Pferdebeines wird behandelt

Selbst die gesündesten Pferde kommen irgendwann in die Jahre. Die Gelenke nutzen sich ab, entzünden sich und verursachen starke Schmerzen. Diagnose: Arthrose! Doch wie entsteht Pferdearthrose? Was kannst Du tun, wenn Dein Pferd daran erkrankt ist? Und wie kannst Du der Gelenkerkrankung bei Deinem Pferd vorbeugen? Wir haben die Antworten auf Deine Fragen.

Was ist Arthrose?

Arthrose ist auch bei Pferden die häufigste aller Gelenkkrankheiten. Sie beginnt zunächst mit einem Knorpelschwund. Fehlt der Knorpel, schaben die Knochen übereinander. Der Körper reagiert auf die veränderten Strukturen, indem er das Gelenk mit zusätzlicher Knochensubstanz stabilisieren will. Die daraus resultierenden Verknöcherungen lösen eine Umgestaltung der Gelenkstrukturen aus. Das Gelenk wird steif, kann sich entzünden und bereitet Deinem Pferd immer mehr Schmerzen.

Infografik zur Arthrose im Gelenk

Wie erkennst Du Arthrose bei Deinem Pferd?

Zunächst macht sich die Krankheit in einer wachsenden Unlust des Tieres, sich zu bewegen, bemerkbar. Da ihm das Laufen Schmerzen bereitet, büßt Dein Pferd an Bewegungsfreude ein. Das solltest Du ernst nehmen, da es erst zu sichtbaren Einschränkungen kommt, wenn die Krankheit fortgeschritten ist. Diese zeigen sich in einer größeren Steifheit und längeren Einlaufphasen. Durch die Entzündung ist die betroffene Stelle geschwollen und heiß.

Schließlich münden die Veränderungen an der Gelenkstruktur in Beschwerden wie Lahmheit, Stolpern und unnatürlichen Bewegungen. Das Pferd sträubt sich in wachsendem Maße gegen die Bewegung und an den betroffenen Gelenken sind die veränderten Knochenstrukturen auch von außen sichtbar, z. B. durch die sogenannten Gallen (kleine, rundlich geformte Verdickungen).

Damit es gar nicht erst so weit kommt, solltest Du stets die Gangart und die Beweglichkeit Deines Pferdes im Auge behalten.


Symptome im Überblick:

  • Lahmheit, z. B. bei den ersten Schritten
  • längere Aufwärmzeit
  • Sträuben gegen Bewegung
  • Stolpern und uncharakteristische Bewegungsabläufe
  • Schwellungen der Gelenke
  • oberflächliches Hitzegefühl auf den Gelenken
  • sichtbare Gallen (kleine, rundlich geformte Verdickungen) an den jeweiligen Gelenken
  • Steifigkeit

Ursachen für eine Arthrose beim Pferd

In den meisten Fällen ist ein fortgeschrittenes Alter für die Entstehung einer Arthrose verantwortlich. Es kann jedoch auch bei jüngeren Pferden schon zu Anzeichen einer Arthroseerkrankung kommen. Als Ursache und Risikofaktoren gelten unter anderem:

Ansicht Pferdegelenk
  • Verschleiß der Gelenke durch Belastung
  • angeborene Fehlstellungen
  • Gelenkentzündungen (Arthritis beim Pferd)
  • Knochenbrüche oder Bänderrisse (Verletzungen, die zu einer einseitigen Belastung der Gelenke führen)
  • zu frühe und starke Belastung von Jungpferden (damit legst Du quasi den Grundstein für spätere Gelenkerkrankungen)
  • zu frühe Belastung nach einer Verletzung des Bewegungsapparates
  • Übergewicht
  • Zerrungen und Quetschungen durch Fehltritte oder Stürze
Icon Glühbirne

Unser Tipp: Gehe rechtzeitig zum Tierarzt

Wenn Dir etwas Ungewöhnliches am Bewegungsablauf Deines Pferdes auffällt, solltest Du umgehend einen Tierarzt rufen. Dieser untersucht die verschiedenen Gangarten des Pferdes und ermittelt auf diese Weise die betroffenen Gelenke. Mit Hilfe einer Beugeprobe prüft der Arzt, ob und wo das Pferd Schmerzen hat. Eventuell kommen genauere Untersuchungen wie ein MRT oder eine Arthroskopie zum Einsatz. Das Gute: Bei Eingriffen wie der Arthroskopie, übernimmt die Pferde-OP-Versicherung die Tierarztkosten. Alle Pferde-OP-Tarife findest Du in unserem Onlinerechner.

Spat, Hufrolle und Gelenkschale - häufige Arthrose-Arten beim Pferd

Die Arthrose kann an den verschiedensten Körperstellen auftreten. Meist sind das Sprunggelenk (Spat), Huf-, Kron- oder Fesselbein (Gelenkschale) sowie Huf (Hufrolle) von der Krankheit betroffen.


Spat beim Pferd

Die Arthrose am Sprunggelenk wird als Spat bezeichnet.

Ursachen:

  • starke sportliche Belastungen
  • angeborene Fehlstellungen der Hinterbeine
  • Verletzungen

Symptome:

  • Lahmheit
  • schmerzende Hinterbeine
  • Knochenwucherungen (Exostosen) in der Innenseite des Sprunggelenks

Behandlung

  • orthopädische Hufbeschläge
  • Physiotherapie
  • entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente
  • Spat-OP wie Nervenschnitt (auch: Neurektomie)

Hufrolle beim Pferd

Die Arthrose an der Hufrolle wird auch als Hufrollensyndrom oder Hufrollenentzündung bezeichnet. In diesem Fall ist das Strahlbein von der degenerativen Veränderung betroffen.

Ursachen:

  • Durchblutungsstörungen im Hufgelenk
  • zu frühes Anreiten des jungen Pferdes
  • falsche Hufbearbeitung

Symptome:

  • Lahmheit
  • häufiges Stolpern
  • verkürzter Gang

Behandlung

  • Spezialbeschlag, um das Abrollen zu erleichtern
  • Infusion mit einem Wirkstoff, der den Knochenabbau bremst (z. B. Tildren)

Schale beim Pferd

Bei dieser speziellen Form der Arthrose kommt es zu Knochenzubildungen an Huf-, Kron- oder Fesselbein.

Ursachen:

  • Fehlstellungen
  • Verstauchungen, Prellungen und andere traumatische Reizungen
  • Verletzungen oder Abnutzung des Knorpels

Symptome:

  • Lahmheit
  • Entlastung der Vorderbeine
  • Trachtenfußung (das Pferd tritt erst mit der Trachte und dann mit der Zehe auf)

Behandlung

  • Hyaluronsäure
  • chirurgische Gelenkversteifung
  • Nervenschnitt

Weil Dir Dein Pferd wichtig ist

Aktuelle Pferdeversicherungen im Überblick.

Pferdeversicherung
Junge Frau mit ihrem Pferd auf der Weide

Behandlung von Arthrose beim Pferd

Lautet die Diagnose Arthrose, gibt es je nach Schwere der Erkrankung verschiedene Therapiemöglichkeiten. Sie alle haben das Ziel, Deinem Pferd dabei zu helfen, die Knorpelschicht zu regenerieren, den Entzündungsprozess zu stoppen und die Schmerzen zu beseitigen.


Veterinärmedizin

Ist die Erkrankung noch im Anfangsstadium, wird der Tierarzt Deinem Pferd vermutlich schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente verabreichen. Diese spritzt er in der Regel direkt in das betroffene Gelenk. Zum Einsatz kommt meist eines der folgenden Mittel:

  • Hyaluronsäure. Die Gelenkflüssigkeit eines gesunden Gelenks ist sehr zähflüssig und fungiert quasi als Schmiermittel. Die Injektion von Hyaluronsäure soll das Gelenk „ölen“ und so dem Knorpelschwund entgegenwirken.
  • Kortikoide. Durch ihre schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung verlangsamen sie den Abbau des Knorpels. Ist die Dosis jedoch zu hoch, schaden sie dem Gelenk eher.
  • Eigenblut (IRAP oder PRP). Bei dieser recht teuren regenerativen Therapie werden Entzündungshemmer aus dem Blut und den Blutplättchen Deines Pferdes gewonnen.
  • Stammzellen. Deinem Pferd werden Stammzellen injiziert, die sich in Zellen des Knorpelgewebes umwandeln können und es so regenerieren. Gewonnen werden die Stammzellen meist aus dem Knochenmark.

Daneben gibt es noch andere ergänzende Behandlungsmethoden wie die Mesotherapie. Bei diesem Verfahren werden die Schmerzen durch zahlreiche Mikroinjektionen an der Körperoberfläche gelindert. Der Vorteil: Die Dosierung von Kortikoiden kann deutlich reduziert werden.

Sind die Gelenkschäden bereits zu schwer, hilft nur noch eine Operation. Häufig wird dann die aufgeraute Fläche des Knorpels mittels einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) oder einer offenen Gelenk-OP (Arthrotomie) geglättet. Bei bestimmten Gelenken rät Dir Dein Tierarzt möglicherweise zu einer Gelenkversteifung (Arthrodese) oder einem Nervenschnitt (Neurektomie).

Wir empfehlen:

Mit einer Pferde-OP-Versicherung können sich Pferdehalter jedoch vor den finanziellen Folgen der oft sehr teuren Eingriffe schützen. Bei einer Arthroskopie summieren sich die Kosten beispielsweise schnell auf mehrere Tausend Euro. Den Schutz in Form einer Pferde-OP-Versicherung gibt es hingegen bereits ab 15,70 €/mtl. im Monat. Wir raten Dir daher, für solche Fälle rechtzeitig vorzusorgen!


Homöopathie

Ergänzend zu den schulmedizinischen Maßnahmen ist auch eine homöopathische Therapie möglich. Diese darf jedoch niemals als Ersatz für eine konventionelle Therapie dienen, um Deinem Pferd unnötige Schmerzen und Spätfolgen zu ersparen. Damit der Homöopath die richtige Therapie für Dein Pferd auswählen kann, wird er Dir folgende Fragen stellen:

  • Was ist die Ursache für die Arthrose? (Abnutzung oder Überanstrengung? Autoimmun-Erkrankung oder schleichender Prozess?)
  • Handelt es sich um eine chronische Entzündung oder einen akuten Entzündungsschub?
  • Ist der Knorpel bereits komplett abgenutzt?
  • Welche Symptome zeigt Dein Pferd?
  • Wie ist die Gemütslage Deines Pferdes?

Nach der Anamnese (also der Schilderung von Symptomen und Lebensumständen Deines Tieres durch Dich) setzt der Homöopath häufig auf eines der folgenden homöopathischen Mittel:

  • Calcium carbonicum. Wird meist bei Fohlen und jungen Pferden eingesetzt, wenn diese zwar robust und kräftig wirken, ihr Stütz- und Bewegungsapparat jedoch geschwächt ist.
  • Calcium fluoratum. Soll sich eignen für Pferde mit Gelenkschwellungen, Arthrose, Arthritis, Bänderschwäche und Fehlstellungen.
  • Calcium phosphoricum. Dieses Mittel wird meist jungen Pferden und auch älteren „Sportpferden“ verabreicht, wenn sich die Entzündungen im Bereich der Wachstumszonen, der Ansatzstellen von Sehnen und Bändern oder den inneren Griffelbeinen befinden.
  • Bryonia D2-D3. Kommt meist bei Pferden mit stechenden und bewegungsabhängigen Schmerzen zum Einsatz.
  • Nux Vomica D6. Eine Therapie mit diesem Mittel soll der Stabilisierung des Organismus dienen, Giftstoffe/Toxine aus dem Körper herausschleusen und die Reizverarbeitung verbessern.
  • Rhus toxicodendron. Dieses Präparat wird Dir empfohlen, wenn das Gelenk Deines Pferdes steif ist und sich gequetscht anfühlt. Ziel: Es soll die Sehnen und Bänder stärken.
  • Ruta graveolens. Kann den Heilungsprozess ankurbeln und wird häufig eingesetzt, wenn das Mittel Rhus toxicodendron nicht hilft.
  • Symphytum. Soll den Heilungsprozess von Knochen und Gelenken unterstützen. Es wird als Globuli oder homöopathische Tinktur verwendet.

Ernährung von Pferden mit Arthrose

Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss des Futters auf die Gesundheit Deines Pferdes. Mit der richtigen Fütterung kannst Du frühzeitig eventuellen Gelenkproblemen vorbeugen bzw. diese lindern. So hat sich beispielsweise die Verwendung von Leinöl bewährt. Leinöl enthält viele Omega-3-Fettsäuren und begünstigt daher die Linderung von Entzündungszuständen im Körper. Zusätzlich ist eine ausreichende Versorgung mit Antioxidantien wie Vitamin C und Spurenelementen empfehlenswert. Diese behindern die Entstehung von freien Radikalen.


Nahrungsergänzungsmittel für Pferde mit Arthrose

  • Kalzium
  • Vitamin C, E, B1, B6 und B12
  • Grünlippmuschelextrakt
  • Hagebuttenpulver
  • Leinsamen (Omega-3-Fettsäuren)
  • Ingwer
  • Schwefel (MSM)
  • Hyaluronsäure
  • Teufelskralle
  • Brennnessel
  • Kieselerde
  • Gelatine

Die Organismen älterer Pferde stellen andere Anforderungen ans Futter als die von Jungpferden. Es lohnt sich deshalb, die Zusammensetzung des Futters an die besonderen Bedürfnisse Deines Pferdes anzupassen und die genauen Inhaltsstoffe mit einem Experten – zum Beispiel im Tierfachgeschäft Deines Vertrauens – zu besprechen.

Auch alternative Heilkräuter wie die Teufelskralle erfreuen sich heute großer Beliebtheit. Teufelskralle vereint einen schmerzlindernden mit einem entzündungshemmenden Effekt. Viele Pferdehalter kombinieren das Kraut mit der Ingwerwurzel. Es gibt auch fertige Kombipräparate zu kaufen. Zumeist werden diese Heilmittel in Form einer Kur angewendet. Bevor Du jedoch die Ernährung Deines Pferdes komplett umstellst oder Heilmittel auf eigene Faust anwendest, solltest Du das Vorgehen unbedingt mit Deinem Tierarzt besprechen!


Pferdegymnastik bei Arthrose

Um den gesamten Bewegungsapparat des Pferdes zu mobilisieren, zu stärken und Schmerzempfindungen zu lindern, lohnen sich Gymnastikeinheiten. Hierbei wird die Muskulatur sanft beansprucht. Gleichzeitig tragen Dehnübungen zu einer verbesserten Beweglichkeit und zu einer Lockerung bei.

Bei der Pferdegymnastik ist es wichtig, das motorische Gesamtbild im Fokus zu haben. Der neuromuskuläre Apparat funktioniert nur einwandfrei, wenn die einzelnen Teile möglichst gleich trainiert und beansprucht werden. Bekannt ist zum Beispiel das zirzensische Training. Dieses hilft dabei, die Muskulatur des Pferdes sanft und gleichmäßig zu beanspruchen. Erste Anleitungen kann Dir zum Beispiel ein Pferdephysiologe geben.

Gute Übungen im Überblick:

  • Geradeaus im Schritt und Trab
  • apportieren
  • Ja sagen
  • Küsschen geben
  • im Schritt über Stangen reiten

Der Vorteil: Die körperliche Belastung dieser Übungen ist gering, das meiste sind eher Kopfaufgaben. Mehr zu diesem Thema: Physio und Reha.


Kann ich mein Pferd mit Arthrose longieren?

Nein, denn beim Longieren im Kreis werden die Gelenke Deines Pferdes nur einseitig belastet. Lass es lieber gerade Linien auf möglichst weichem Boden laufen und vermeide enge Wendungen. Am besten fragst Du Deinen Tierarzt, wie weit Du Dein Pferd belasten kannst.


Weitere Tipps für Pferde mit Arthrose

  • Stelle Deinen großen Freund bei nasskaltem Wetter in einen schützenden, trockenen Unterstand.
  • Stelle Dein älteres Pferd in eine ruhige Gruppe. Denn ältere und kranke Pferde sinken in der Rangordnung. Möglicherweise braucht es nachts auch eine eigene Box, in der es schlafen kann.
  • Verwende im Winter für die Box warme Einstreu und lege Deinem Pferd dicke Stallbandagen an.
  • Meide holprige Weiden und rutschigen Boden.
  • Sorge durch viel Weidegang und angepasste Bewegungseinheiten dafür, dass die Gelenke Deines großen Freundes natürlich geschmiert werden.
  • Verzichte beim Arbeiten mit ihm auf Sprünge, plötzliche Wendungen und Stopps.
  • Kühle das betroffene Gelenk bei einem akuten Entzündungsschub.
  • Liegt keine akute Entzündung vor, kannst Du das Gelenk mit warmen Wickeln oder Moorpackungen behandeln.
  • Mit bestimmten Beschlägen kannst Du Dein von Arthrose geplagtes Pferd ebenfalls unterstützen. Damit der Huf schneller abrollen kann, sind leichte Eisen wie Full-Rolling-Eisen, Rock’n’Roll-Eisen oder Spatbeschlag empfehlenswert.

Aussichten für Pferd und Halter

Eine Erkrankung des Pferdes geht auch mit einer Reihe von Konsequenzen für Dich als Halter einher. Neben den emotionalen Beschwernissen, die eine Krankheit mit sich bringt, schließen sich auch finanzielle und prospektive Fragestellungen an.


Pferdeversicherungen

Je nach Art der Pferdeversicherung sind die Kosten für eine Behandlung der Arthrose in den Leistungen enthalten. Hast Du eine Pferdekrankenversicherung abgeschlossen, werden Dir die Leistungen – je nach Tarif – vollständig erstattet. Hast Du eine Pferde-OP-Versicherung musst Du Dir zumindest über die meist sehr hohen Operationskosten keinerlei Gedanken machen.


Was tun, wenn die Krankheit weit fortgeschritten ist?

Im Endstadium der Erkrankung erzielt die Behandlung in den meisten Fällen leider keinen Erfolg mehr. Nun können nur noch die Beschwerden des Tieres gelindert werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, rasch zu handeln und den Heilungsprozess zu beginnen.

Leider handelt es sich bei der Arthrose um eine fortschreitende Erkrankung. Aus diesem Grund stellen sich die meisten Pferdehalter irgendwann die Frage, ob es nicht besser wäre, das Pferd einschläfern zu lassen. Diese Entscheidung fällt aufgrund der engen Bindung zwischen Halter und Pferd natürlich sehr schwer und daher auch subjektiv aus. Es gibt keine Richtlinie. Besprich daher alle möglichen Optionen mit Deinem Tierarzt! Anschließend kannst Du die verschiedenen Faktoren abwägen und eine Entscheidung treffen, die immer im Sinne des Pferdes sein sollte.

Kann ich Arthrose beim Pferd vorbeugen?

Beim Thema Prävention ist vor allem die Intensität des Trainings ein wichtiger Faktor. Je stärker das Pferd beansprucht wird, desto höher ist auch die Gefahr, dass es aus Erschöpfung zu Fehlbelastungen kommt. Diese erhöhen das Risiko von Arthrose merklich. Dementsprechend tragen dosierte Trainingseinheiten und eine proaktive Beanspruchung des Pferdes dazu bei, Verschleißerscheinungen zu verzögern. Ebenso wichtig ist es, das eigene Pferd stets zu beobachten und etwaige Veränderungen schnell zu registrieren. Denn nur so kannst Du einer beginnenden Arthrose frühzeitig entgegenwirken.


Pferdebesitzer berichten über ihre Arthrose-Erfahrungen

Unsere Kundin Sarah P. erzählt: „Mein neunjähriger Wallach hat seit etwa drei Jahren links hinten Spat im Anfangsstadium. Bisher hat er alle sechs Monate eine Gelenksinjektion bekommen und war danach völlig schmerzfrei. Ich konnte ihn sogar normal reiten – Lektionen bis Klasse M. Anfang letzten Jahres hatte er die letzte Injektion. Einige Wochen danach ging er wieder ziemlich zäh. Bei Lektionen wie Kruppherein auf der rechten Hand oder Galopptraversalen nach rechts zeigte er mir auch deutlich, dass etwas nicht stimmt. Er hat sich richtig dagegen gewehrt. Ich bin dann mit ihm in die Klinik zum Röntgen. Mein Tierarzt meinte, die Abstände zwischen den Injektionen müssten verkürzt werden. Das wollte ich nicht. Daher entschied ich mich für eine Spat-OP. Eine Entscheidung, die mir nicht leichtfiel, da die Nachbehandlung relativ lange dauert. Eine Woche musste er nach der Operation noch in der Klinik bleiben. Beinahe 2.000 € hat mich der Eingriff inklusive Vor- und Nachuntersuchung gekostet. Darum habe ich mir allerdings keine Gedanken gemacht, denn meine Pferde-OP-Versicherung hat die Rechnung direkt beglichen. Mein Wallach musste danach noch fünf weitere Wochen in seiner Box ausharren. Anschließend durfte ich ihn zwei Monate nur geradeaus spazieren führen. Ende des Jahres konnte ich ihn dann das erste Mal wieder reiten. Erst einmal nur Schritt. Jetzt – etwa ein Jahr nach der OP – trainiere ich ihm wieder langsam alle Gangarten an. Allerdings beginne ich immer mit einer halben Stunde Schritt. Wie es ihm ohne die Operation heute gehen würde, mag ich mir gar nicht vorstellen. Zum Glück konnte ich diesen Schritt wagen, ohne mir große Sorgen um die Kosten machen zu müssen.“

Ein Vorteil, den Verena M. leider nicht hatte. Sie musste die Behandlungs- und Operationskosten aus eigener Tasche zahlen: „Mein Amadeus brauchte auch eine Spat-OP. Etwa 350 € hat mich die Erstuntersuchung inklusive Röntgen, Lokalanästhesie und Diagnostik gekostet. Für die Operation und den Klinikaufenthalt von zehn Tagen musste ich weitere 2.500 € bezahlen. Danach bin ich noch drei weitere Male alle acht Wochen für die Nachkontrolle mit ihm in die Klinik. Dafür habe ich jedes Mal etwa 150 € bezahlt. Heute weiß ich: Mit einer OP-Versicherung wären mir ein Großteil der Kosten erspart geblieben. So musste ich mein Pferdesparbuch plündern. Und kann nur hoffen, dass Amadeus erst einmal gesund bleibt, bis es wieder gefüllt ist.“

Fazit

Arthrose ist eine schmerzhafte und belastende Erkrankung für Pferde. Sie fühlen sich in ihrem Bewegungsablauf gestört und leiden vor allem im Winter unter Schmerzempfindungen in den befallenen Gelenken. Durch frühzeitige Erkennung kann der Krankheit entgegengewirkt werden. Obwohl es sich um eine fortschreitende Erkrankung handelt, können schmerzlindernde Medikamente, lokale Injektionen, Aufbautraining und die richtige Fütterung eine Verzögerung des Verschleißprozesses bewirken.

Wer die Krankheit möglichst lange in Schach halten möchte, sollte daher beständig auf die Motorik des Pferdes achten und schnell handeln. Mit der richtigen Behandlung können Pferde auch bei Arthrose noch Spaß an Spiel und Sport haben.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zu Arthritis bei Pferden liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Pferdes dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Deinen Tierarzt ersetzen.

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