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Druse beim Pferd

Pferd trinkt Wasser aus dem Eimer

Was von Pferdehaltern nur allzu oft für eine harmlose Erkältung gehalten wird, ist weit mehr als das. Auch wenn die Druse beim Pferd mit typischen Erkältungssymptomen wie Fieber, Husten oder verstopfter Nase einhergeht, kann sie besonders unbehandelt zu Organschäden, zu Abszessen oder sogar zum Tod Deines Pferdes führen. Bei einer schnellen und gezielten tierärztlichen Behandlung ist so ein Verlauf bei einer der häufigsten Pferdekrankheiten jedoch glücklicherweise selten. Was Du sonst noch über die Druse beim Pferd wissen musst, erfährst Du bei uns.

Druse - Erreger, Ansteckung und Inkubationszeit

Übeltäter und Verursacher der Druse beim Pferd ist das Bakterium „Streptococcus equi“. Dieser Erreger ist sehr widerstandsfähig und kann auch ohne Wirtskörper eine lange Zeit überdauern. Einige Studien sprechen von einer Überlebensdauer von bis zu 4 Tagen im Futter und bis zu 8 Wochen im Wasser, wobei sich das Bakterium vor allem im Winter bei kalten und feuchten Witterungsbedingungen lange hält. Noch dazu ist der Erreger der Druse äußerst infektiös. Und „Streptococcus equi“ wartet noch mit einer weiteren, tückischen Besonderheit auf: Etwa 20 % aller mit Druse infizierten Pferde tragen den Träger chronisch in sich und scheiden ihn auch noch viele Jahre nach der akuten Krankheitsphase aus, selbst wenn sie keine Symptome mehr zeigen. Man spricht hier auch von einer „kalten Druse“.

Eine Ansteckung mit der Druse erfolgt bei Pferden vor allem über den unmittelbaren Kontakt mit anderen infizierten Tieren, aber auch über die Gemeinschaftstränke, Fresströge oder sonstige, gemeinschaftlich genutzte, kontaminierte Gegenstände. Wegen der vielfältigen Ansteckungswege kann sich die Krankheit vor allem in großen Ställen, aber auch auf Weiden mit vielen Pferden besonders gut im Bestand ausbreiten.

Nach einer recht variablen Inkubationszeit von 3 bis 14 Tagen treten die ersten Symptome auf. Wie schnell das passiert, ist unter anderem abhängig von der Menge der aufgenommenen Bakterien sowie von Faktoren wie Stress, Ernährung und der Stärke des Immunsystems. Für gewöhnlich gelangt das Bakterium bei einer Infektion vom Rachen in die Lymphknoten, in denen es sich festsetzt und die typischen Beschwerden verursacht. Besonders Fohlen, aber auch Jungpferde sind für eine Druse-Infektion anfällig.


Symptome der Druse

Zu Beginn wird die Druse häufig mit einer Bronchitis oder Erkältung beim Pferd verwechselt, weil sie sich einige Symptomatiken mit diesen Erkrankungen teilt. Es macht deshalb immer Sinn, im Zweifel einen Tierarzt hinzuzuziehen, um auszuschließen, dass es sich um eine Druse handelt. Neben typischen Erkältungssymptomen gibt es aber auch eindeutigere Anzeichen einer Druse-Erkrankung. Zu den möglichen Symptomen gehören:

  • Husten bis hin zu starken Hustenanfällen
  • Mattigkeit, Schlappheit und Lethargie
  • Gewichtsverlust aufgrund von Appetitlosigkeit und allgemeiner Schwäche
  • erhöhte Körpertemperatur oder Fieber, welches mehrere Tage anhält
  • Anschwellen der Lymphknoten im Hals- und Rachenbereich, besonders zwischen den Unterkieferästen oder in den Ganaschen (halbrunder Bereich am Unterkiefer). Teilweise mit Eiterabszessen und Schmerzen
  • grünlich gelber Nasenausfluss
  • Entzündung der Augenlider
  • Bindehautentzündung
  • Atemnot
  • geschwollene Zunge
  • Schmerzen beim Fressen und Schlucken
  • Rücken- und Bauchschmerzen
  • Aufplatzen geschwollener Lymphknoten und Entleerung von Eiter
  • metastatische Druse: Ausbreitung der Bakterien in andere Körperbereiche, z. B. mit Schwellungen der Beine und der Unterhaut an verschiedenen Körperstellen
  • Anschwellen und Überempfindlichkeit der Kiefer- und Nackenmuskulatur
  • Möglichkeit von Komplikationen wie der Blutfleckenkrankheit (Morbus maculosus)

Hast Du den Verdacht, dass Dein Pferd unter Druse leidet, solltest Du seine Temperatur rektal messen und die Lymphknoten am Unterkiefer abtasten. Bei erhöhter Temperatur (etwa ab 38,5 Grad Celsius) und / oder einer fühlbaren Schwellung, solltest Du auf jeden Fall Deinen Tierarzt rufen. Dessen Benachrichtigung ist aber auch bei anderweitigen Symptomen dringend zu empfehlen. Wenn Du schon im Voraus eine Pferdekrankenversicherung abschließt, kannst Du die Kosten für die tierärztlichen Maßnahmen drastisch reduzieren und der Behandlung gelassener entgegensehen. Wichtig ist auch die sofortige Isolation von erkrankten oder potenziell infizierten Pferden vom restlichen Bestand, um eine weitere Ausbreitung des Erregers zu erschweren.

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Verlauf und Spätfolgen der Druse beim Pferd

Je nachdem, wie stark das Immunsystem Deines Pferdes ist, kann die Krankheit mild oder sogar symptomlos verlaufen und gegebenenfalls nur durch einen Test oder Schnelltest beim Tierarzt festgestellt werden. Bei starkem Befall oder Pferden mit einem geschwächten Immunsystem ist jedoch auch ein schwerer oder chronischer Verlauf mit immer wiederkehrenden Infektionen möglich. Besonders im Falle einer „metastatischen Druse“ oder bei Auftreten der Blutfleckenkrankheit kann es sogar zum Tod des betroffenen Pferdes kommen.

Doch auch wenn dieser Worst-Case nicht eintritt, können Spätfolgen auftreten. So sind etwa Herzmuskelentzündungen, Blutarmut, bleibende Atemgeräusche sowie die Bildung von Flüssigkeitseinlagerungen („Phlegmonen“) oder mit Eiter gefüllten Luftsäcken möglich. Wenn sich die Erreger in den Gelenken des Pferdes festsetzen, können Arthritis und Gelenkentzündungen die Folge sein. In seltenen Fällen kann das Bakterium zudem die periodische Augenentzündung beim Pferd auslösen. Darüber hinaus ist gerade bei wiederholten Druse-Infektionen eine dauerhafte Schädigung des Immunsystems nicht ausgeschlossen.


Diagnose der Druse

Der Tierarzt stellt seine Diagnose zum einen anhand der auftretenden Symptome und zum anderen mittels einer bakteriologischen Untersuchung im Labor. Letztere wird zumeist mit einem Tupferabstrich durchgeführt. Dabei wird Flüssigkeit aus den eitrigen Lymphknoten oder der Nase des erkrankten Pferdes entnommen und auf Erreger untersucht. Um das Ergebnis dieser Untersuchung aussagekräftiger zu machen, kann der Tierarzt auch noch eine DNA-Untersuchung durchführen. Damit kann er den Genotypen des Erregers feststellen und die genaue Quelle der Erkrankung ausfindig machen.

Mit einer Blutuntersuchung lassen sich außerdem Antikörper-Titer gegen „Streptococcus equi“ feststellen. Grundsätzlich ist es bei symptomlosen „chronischen Ausscheidern“ schwieriger, den Erreger nachzuweisen als bei akut erkrankten Pferden. Auch deshalb sollte ein Tierarzt die Untersuchung vornehmen, der bereits viel Erfahrung mit Pferdekrankheiten hat.


Behandlung von Druse

Die Behandlung der Druse bei Pferden ist sehr langwierig. Sie kann leicht mehrere Wochen oder auch Monate in Anspruch nehmen. Während dieser Zeit wird über regelmäßige Tupferproben und Fiebermessungen kontrolliert, ob das Pferd nach wie vor infektiös ist. Bei Bedarf werden Abszesse geöffnet und auch Antibiotika eingesetzt. Darüber hinaus können entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente wie Phenylbutazon zum Einsatz kommen. Unterstützend kannst Du Deinem Pferd warme „Drusewickel“ auf den Abszess legen. Dabei handelt es sich um warmen Kartoffelbrei, Wärmflaschen oder Körnerkissen, die in Tücher oder Plastiksäcke eingeschlagen werden. Achte dabei gut darauf, dass die Drusewickel nicht so heiß werden, dass sich Dein Pferd verbrennt. Auch Zugsalben können auf die Beule aufgetragen werden, um den Heilungsprozess zu fördern. Halte hierzu aber unbedingt Rücksprache mit Deinem Tierarzt. Trotz all dieser Maßnahmen kann es in etwa 10 % der Fälle zu Komplikationen wie „multiplen Abszessen“ und in circa 1 % aller Fälle auch zum Tod des Pferdes kommen.

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Druse-Impfung: Ja oder Nein?

Die Druse ist eine sehr ernstzunehmende Erkrankung. Insofern ist es erfreulich, dass es einen Impfstoff dagegen gibt. Leider hat dieser jedoch auch ein paar Nachteile, weswegen Du gut abwägen solltest, ob Du Dein Pferd mit diesem Impfstoff gegen die Krankheit immunisierst. Zudem solltest Du zum Thema Impfung immer den Rat Deines Tierarztes einholen. Grundsätzlich hat eine Impfung die folgenden Vor- und Nachteile.

Druse-Impfung beim Pferd: Das spricht dafür

  • Eine Impfung kann das Risiko einer Druse-Erkrankung verringern
  • Wenn Du Dein Pferd impfst, trägst Du dazu bei, die Ausbreitung der Krankheit auf andere Pferde zu verhindern
  • Vor allem in Risikogebieten oder in Ställen, in denen schon früher einmal Infektionswellen aufgetreten sind, ist eine Druse-Impfung empfehlenswert, um den Pferdebestand zu schützen
  • Verglichen mit den Behandlungskosten bei Auftreten der Krankheit ist eine Impfung günstig
  • Durch eine Impfung verläuft die Infektion mit etwas Glück milder und Dein Pferd kann sich schneller erholen

Druse-Impfung beim Pferd: Das spricht dagegen

  • Nicht immer verhindert eine Impfung auch eine Erkrankung, da verschiedene Erreger-Stämme existieren und die Impfstoffe nicht alle „kontern“ können
  • Der Impfschutz hält nur drei Monate vor
  • Gelegentlich können Nebenwirkungen wie etwa Schwellungen oder Entzündungen an der Injektionsstelle auftreten
  • Durch die Impfung kann das Immunsystem des Pferdes geschwächt oder die Wirkung anderer Impfungen beeinträchtigt werden
  • Es wird vermutet, dass eine Impfung die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Pferd zum chronischen Träger des Bakteriums wird, wenn das Immunsystem durch die Impfung den Erreger nicht vollständig abwehren kann.
  • Theoretisch kann auch das Risiko bestehen, dass das Immunsystem eines Pferdes zwar nicht auf die Impfung reagiert, den abgeschwächten Erreger jedoch ausscheidet und so andere Pferde damit ansteckt

Prävention gegen Druse

Neben einer möglichen Impfung gibt es noch weitere Vorsorgemöglichkeiten, mit denen Du Dein Pferd vor der Krankheit schützen kannst. Dazu gehören vor allem folgende Maßnahmen:

  • artgerechte Haltung und gesunde Fütterung zur Stärkung des Immunsystems
  • eine sorgfältige Stallhygiene, bei der insbesondere Trink- und Futterstellen, aber auch der Stall und die Ausrüstung häufig gesäubert werden
  • regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, um symptomlose, aber ansteckende Pferde zu identifizieren
  • sofortige Isolation von erkrankten Pferden
  • 2–3 Wochen Quarantäne und Untersuchung auf Druse bei neuen Pferden
  • Kontakte mit fremden Pferden mit ungeklärtem Gesundheitsstatus minimieren

Darüber hinaus empfehlen wir den Abschluss einer Pferdekrankenversicherung , damit Du im Ernstfall vor hohen Tierarztkosten geschützt bist. Wir haben die besten Tarife für Dich miteinander verglichen.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zur Druse bei Pferden liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Pferdes dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Deinen Tierarzt ersetzen. Bereits bei einem ersten Verdacht auf Druse empfehlen wir Dir, dringend einen Tierarzt zu kontaktieren.

Häufige Fragen zu Druse bei Pferden

Ist Druse beim Pferd meldepflichtig?

Eine Druse-Erkrankung ist in Deutschland nicht meldepflichtig und die Einführung einer gesetzlichen Meldepflicht für die Krankheit ist bislang auch nicht geplant. Dennoch würden wir jedem verantwortungsvollen Pferdebesitzer nahelegen, die Druse-Infektion seines Pferdes beim zuständigen Veterinäramt zu melden, um zur Eindämmung der Erkrankung beizutragen.

Wie hoch sind die Tierarztkosten bei der Druse?

Die Druse zählt neben Koliken und Lahmheiten beim Pferd zu den kostenintensivsten Pferdekrankheiten. Je nach Schwere der Erkrankung und notwendiger Behandlungsdauer können die Kosten für eine Druse-Behandlung jedoch sehr unterschiedlich ausfallen. Für gewöhnlich liegen sie zwischen mehreren Hundert und mehreren Tausend Euro. Letzteres ist vor allem der Fall, wenn Komplikationen und Spätfolgen durch die Druse-Infektion auftreten und Dein Pferd stationär behandelt und intensiv medikamentös versorgt werden muss. Eine Pferdekrankenversicherung bietet Schutz vor diesen hohen Kosten.

Wie lange dauert eine Drusen-Erkrankung beim Pferd?

Im Regelfall dauert eine Druse-Infektion zwischen einigen Wochen und mehreren Monaten. Die genaue Dauer hängt aber auch von verschiedenen Faktoren ab, wie dem allgemeinen Gesundheitszustand Deines Pferdes, der Stärke seines Immunsystems, seinem Alter und auch davon, wie gut es auf die Therapie reagiert. Beachte, dass ein Pferd auch nach seiner Genesung als „chronischer Träger“ noch infektiös sein kann und lasse dies von Deinem Tierarzt überprüfen.

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