1. Startseite
  2. Pferdeversicherung
  3. Pferdekrankheiten
  4. Nesselfieber bei Pferden
 

Wenn das Nesselfieber beim Pferd auftritt

Pferd am Zaun leidet unter Nesselfieber

Eine der häufigsten Hauterkrankungen bei Pferden ist das Nesselfieber, das auch unter dem Begriff „Nesselsucht“ bekannt ist und von Tierärzten als „Urtikaria“ bezeichnet wird. Dieser Hautausschlag ist eine Abwehrreaktion des Körpers auf bestimmte Reize. Das Nesselfieber, welches zu den Allergien zählt, ist bei Pferden meist keine schwerwiegende Erkrankung und verschwindet in vielen Fällen wieder von alleine. Dennoch gibt es ausgeprägte Formen des Nesselausschlags, die für das Pferd durchaus unangenehm sind und vom Tierarzt behandelt werden müssen. Die Schwere des Krankheitsverlaufs hängt vor allem von der Art des Auslösers ab. Kann die Ursache leicht abgestellt werden, ist das Nesselfieber gut in den Griff zu bekommen.

Woran erkenne ich Nesselfieber bei meinem Pferd?

„Mein Pferd hatte geweitete Nüstern, eine angeschwollene Maulpartie und die Haut war gespannt. Auf der Hautoberfläche waren Quaddeln zu sehen und fressen wollte mein Pferd auch nicht mehr". So beschreibt eine unserer Pferdekundinnen den Zustand ihres Tieres, den das Nesselfieber bei ihrem Pferd ausgelöst hat.

Tatsächlich ist dieser Fall sogar recht außergewöhnlich. Denn zwar ist ein sichtbarer Hautausschlag charakteristisch für die Nesselsucht, aber weitere Symptome wie Schmerzen, Juckreiz oder die oben beschriebene Fressunlust kommen zwar vor, sind aber eher selten. Treten sie jedoch auf, sind sie durchaus ernst zu nehmen. Deshalb solltest Du den Ausschlag und den gesamten Krankheitsverlauf genau im Auge behalten, damit Dein Tierarzt bei einer ungünstigen Entwicklung schnell eingreifen kann. Nesselfieber bei Deinem Pferd erkennst Du zum Beispiel an den folgenden Merkmalen:

  • Runde, mit Flüssigkeit gefüllte Quaddeln auf der Haut Deines Pferdes, vor allem im Bereich des Halses, an den Schultern und der Brust
  • in einigen Fällen bilden sich Nesselstreifen, deren Quaddeln bleistiftdick parallel zueinander verlaufen
  • bleiben die Quaddeln über mehrere Tage bestehen, können sich Verkrustungen bilden.
  • bei den ausgeprägteren Formen des Nesselfiebers leidet Dein Pferd womöglich unter:
    • Juckreiz
    • Fieber
    • Haarverlust (Alopezie bei Pferden )
    • Brennenden Schmerzen
    • Austritt von bernsteinfarbenem Sekret
    • Appetitlosigkeit

Daneben können die Quaddeln quasi zusammenlaufen und einen größeren geschwollenen Bereich bilden. Dabei kommt es ebenfalls zu einem Juckreiz und in manchen Fällen auch zu Schmerzen bei Deinem Pferd. Wenn diese Quaddeln bestehen bleiben, kann das unterschiedliche Folgen haben: Einerseits kann nach einigen Tagen Gewebsflüssigkeit austreten. Die ausgetretenen Sekrete verkrusten, darunter löst sich die Oberhaut ab, was schmerzhaft ist. Andererseits kann der verstärkt auftretende Juckreiz dazu führen, dass Dein Pferd die betroffenen Stellen an rauen Oberflächen reibt und sich dadurch weitere Schädigungen der Hautoberfläche einstellen. Damit geht auch ein höheres Infektionsrisiko einher.

Icon Glühbirne

Die Pferdekrankenversicherung schützt ideal

In einigen Fällen kann es zu einer schwerwiegenden Ausprägung kommen. Hier führt die allergische Reaktion dazu, dass sich im Bereich des Kopfes Quaddeln bilden, die zu Schwellungen führen. Eine mögliche, sehr gefährliche Folge ist die Verengung der Atemwege, die schlimmstenfalls den Erstickungstod des Pferdes bedeutet. Beruhigend ist allerdings, dass diese Fälle sehr selten auftreten. Im Übrigen trägt eine rechtzeitige Behandlung durch den Tierarzt dazu bei, dass es nicht zu einem derartigen Ausbruch des Nesselfiebers kommt. Wer rechtzeitig eine Pferdekrankenversicherung abgeschlossen hat, braucht sich auch nicht vor den Kosten einer solchen Behandlung zu fürchten.

Mögliche Ursachen für die Nesselsucht bei Pferden

Das Nesselfieber ist eine Reaktion des Immunsystems Deines Pferdes. Die Ursachen dafür können unterschiedlicher Art sein. Der Reiz, der das Nesselfieber auslöst, kann sowohl durch äußere Faktoren entstehen als auch von innen heraus kommen.

Pferde auf der Wiese

Äußerliche Reize sind beispielsweise:

  • Insektenstiche durch Mücken, Bremsen oder Flöhe
  • Schimmelpilzsporen im Futter oder Stroh der Stallbox
  • Chemikalien in Satteldecken oder Abschwitzdecken durch Waschmittelrückstände
  • Hautreizungen durch Pflanzen mit Dornen, Allergenen oder Nesselgiften (z. B. Brennnessel oder Distel)
  • Pollenflug
  • Zusatzstoffe in Pflegeprodukten

Innerliche Reize sind unter anderem:

  • bereits bestehende Krankheiten und Infektionen wie die Druse beim Pferd
  • Stress (z. B. durch intensives Turniertraining)
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Giftstoffe in der Nahrung
  • giftige Pflanzen auf der Weide
  • Darmschleimhautentzündungen

Diagnose Nesselsucht

Nesselsucht ist aufgrund der offensichtlichen Symptome leicht zu diagnostizieren. Schwieriger ist es allerdings herauszufinden, warum eine solche allergische Reaktion bei Deinem Pferd auftritt, insbesondere, wenn das Nesselfieber durch eine Futtermittelunverträglichkeit ausgelöst wird.


Ist Nesselfieber ansteckend?

Auch wenn viele Pferdefreunde befürchten, dass ein Pferd, das mit Quaddeln bedeckt ist, ein Ansteckungsrisiko für ihr Pferd darstellten könnte: Das ist glücklicherweise nicht der Fall. Was allerdings für eine Ausbreitung der Symptomatik auf andere Tiere sorgen kann, sind bestimmte Auslöser des Nesselfiebers. Stecken nämlich Infektionen hinter der Nesselsucht bei einem Pferd, können auch andere Pferde von dem Erreger betroffen sein und so ebenfalls einen solchen Ausschlag entwickeln. Es ist also wichtig, schnell den Auslöser der Erkrankung in Erfahrung zu bringen, um zu wissen, ob besondere Hygiene- und Quarantänemaßnahmen ergriffen werden müssen.


Wie lässt sich das Nesselfieber bei Pferden behandeln?

In den meisten Fällen verschwinden die Quaddeln wieder von alleine. Eine Behandlung bei Nesselfieber ist dann nicht notwendig. Ist jedoch ersichtlich, dass die Quaddeln nicht von selbst abklingen, dann muss Dein Tierarzt helfen: Durch Kortison-Präparate kann er das Abklingen der Quaddeln beschleunigen und in manchen Fällen auch mit Antihistaminika gegen die Symptome vorgehen. Parallel zu der professionellen Behandlung kannst Du Dein Pferd mit kaltem Wasser abduschen, um seine Beschwerden weiter zu lindern. Verwende dazu aber kein eiskaltes Wasser.

Kommt es zu einem Befall mit Nesselfieber am Kopf- und Halsbereich Deines Pferdes, muss der Tierarzt eine Behandlung mit Kortison-Injektionen ansetzen. Dadurch sollen die Schwellungen zurückgehen, die unter Umständen zu einer Beeinträchtigung der Atemwege führen.

Tschüss, Tierarztkosten!

Pferdekrankenversicherungen im Vergleich.

Jetzt vergleichen
Junge Frau streichelt ihr Pferd

Ursachenforschung: Woher kommt das Nesselfieber beim Pferd?

Wichtiger noch als die Behandlung der Symptome ist jedoch die Erforschung der Ursache, die hinter dem Nesselfieber steckt. Erst wenn diese abgestellt ist, ist gewährleistet, dass diese Ausschläge nicht erneut auftreten und es selbst nach einer scheinbaren Heilung zu rezidivierenden Verläufen kommt, die ständig neue Quaddeln hervorbringen. Um äußere Reize zu minimieren, gilt es für Dich nun zu überprüfen, was sich kurz vor dem Ausbruch der Krankheit verändert hat:

  • Erfolgte eine Futterumstellung?
  • Hat Dein Pferd anderes Heu bekommen?
  • Ist ein neuer Sattel oder eine neue Satteldecke zum Einsatz gekommen?
  • Gab es einen Insektenstich oder Biss?
  • Befinden sich auf der Weide womöglich Pflanzen, die diese Allergie bei Pferden auslösen können? Achte besonders auf Brennnesseln oder Bärenklau. Gerade diese Pflanzen geben giftige Säfte ab, die zu den typischen allergischen Reaktionen führen.

Innerliche Faktoren wie Krankheiten oder Vergiftungen bei Pferden lassen sich natürlich am besten vom Tierarzt ermitteln. Vor allem den Stress für Dein Pferd kannst Du aber auch selbst minimieren, indem Du auf zu intensives Training oder lange Reitausflüge verzichtest.


Kann eine Futterumstellung gegen das Nesselfieber helfen?

In vielen Fällen gehen Allergien mit einer Überlastung der Leber einher. Das Futter der Pferde wird häufig industriell gefertigt. Dazu kommt die regelmäßige Fütterung mit Heulage oder Silage. Es kommt zu einer Belastung der Leber. Da die Leber aber ein Organ ist, das eine hohe Regenerationsfähigkeit hat, bleiben Schäden lange unerkannt. Mit anderen Worten - die Leber ist in der Lage, ihre Funktion trotz aufkommender Beeinträchtigung weiter aufrechtzuerhalten. Irgendwann kommt diese Regenerationsfähigkeit an ihre Grenzen und der Leberschaden ist nur noch langwierig in den Griff zu bekommen.

Da das Nesselfieber bei Pferden in vielen Fällen mit einer Beeinträchtigung der Leber einhergehen kann, macht es also Sinn, dass Du die Ernährung Deines Pferdes auf den Prüfstand stellst:

  • Vermeide Pferdefutter, das künstliche Zusatzstoffe, Süß- oder Aromastoffe beinhaltet.
  • Achte bei der Fütterung auf qualitativ hochwertiges Heu, Stroh oder Hafer.
  • Vergorene Futtermittel sind absolut tabu.

Lass Dich vom Tierarzt beraten, welche Futterergänzungsstoffe zur Anwendung kommen können, die dazu beitragen, die Funktion der Leber wieder hochzufahren.

Was darf ein Pferd mit Nesselsucht nicht fressen?

Eine Nesselsucht muss nicht zwingend durch die Ernährung ausgelöst werden. Da diese aber ein Faktor sein kann, sollte auf Futter mit allergieauslösenden Substanzen wie Soja oder Weizen sowie auf laktosehaltige Nahrung verzichtet werden. Auch Konservierungsmittel, Süßstoffe und Aromen sind nach Möglichkeit zu vermeiden.


Diese Krankheiten können das Nesselfieber bei Pferden auslösen

Neben den genannten Maßnahmen wie Futterumstellung oder der Forschung nach allergieauslösenden Faktoren spielen verschiedene Krankheiten ebenfalls eine Rolle bei der Bildung von Nesselfieber. Auf diese Krankheiten solltest Du ein Augenmerk haben:

  • Druse: Die Druse ist eine Infektionskrankheit und hoch ansteckend. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit erkrankten Pferden. Auslöser können aber auch bakterienbehaftete Oberflächen wie Futtertröge oder Zaumzeug sein. Bei der Druse kommt es zu Vereiterungen der Lymphknoten, Husten, Fieber und unter Umständen auch zu einer Lungenentzündung. Daher ist eine rechtzeitige Behandlung durch den Tierarzt erforderlich, um damit auch Begleiterscheinungen wie das Nesselfieber auszuschalten.
  • Petechialfieber: Dabei handelt es sich um eine Entzündung von Blutgefäßen, die durch eine Infektion mit Bakterien hervorgerufen wird. Die Wände der Blutgefäße werden geschädigt und es kommt zum Austritt von Blut in das Gewebe. Zunächst sind nur die Blutgefäße der Hautpartie betroffen, dadurch bilden sich auch die für Nesselfieber typischen Quaddeln. Im fortgeschrittenen Stadium des Petechialfiebers kann das Pferd sogar verbluten.
  • Beschälseuche: Die Beschälseuche tritt ausschließlich beim Deckakt der Pferde auf und fällt unter die Infektionskrankheiten. Der Befall betriff für gewöhnlich die Stute, kann aber auch beim Hengst vorkommen. Er erfolgt über infektiösen Samen und Genitalsekrete. Im Verlauf der Krankheit kommt es zu Schleimhauterkrankungen, aber auch zu Hautveränderungen wie Nesselfieber und zu neurologischen Ausfallerscheinungen. Zum Glück gilt diese Krankheit in unseren Breiten als ausgerottet. In Afrika und Asien gibt es aber immer noch regelmäßig Krankheitsfälle.

Unser Fazit zum Nesselfieber

Nicht immer sind die Ursachen von gravierender Natur. Dennoch ist es sinnvoll, bei ersten Anzeichen des Nesselfiebers Deinen Tierarzt mit ins Boot zu holen – schon allein, um mögliche Vorerkrankungen auszuschließen. Wir wissen aus erster Hand: In vielen Fällen ist die Therapie des Nesselfiebers mit einfachen Mitteln in den Griff zu bekommen. Bei bestehenden Erkrankungen sind teilweise aufwendige Heilbehandlungen erforderlich. Dabei ist es sinnvoll, wenn durch eine bestehende Pferdekrankenversicherung die Kostenübernahme für die Tierarztrechnungen gewährleistet ist.

Denn nicht selten nehmen Heilbehandlungen bei Pferden viel Zeit in Anspruch und das führt natürlich auch zu hohen Tierarztkosten. Wir wünschen Dir aber, dass Dein Pferd frei von solchen lästigen Erkrankungen bleibt und sich stets bester Gesundheit erfreut.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zum Nesselfieber bei Pferden liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Pferdes dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Deinen Tierarzt ersetzen. Bereits bei einem ersten Verdacht empfehlen wir Dir, dringend einen Tierarzt zu kontaktieren.

Häufige Fragen zum Nesselfieber bei Pferden

Wie lange dauert das Nesselfieber beim Pferd?

Bei der akuten Form der Nesselsucht (Urtikaria) klingen die Quaddeln oft bereits nach wenigen Stunden oder Tagen von selbst wieder ab. Spätestens sollte dies aber nach sechs Wochen geschehen sein. Andernfalls handelt es sich um eine chronische Urtikaria. Bei einer Nesselsucht, die nicht nach wenigen Stunden oder Tagen ausgeheilt ist oder die dem Tier Beschwerden wie Juckreiz oder Atemnot verursacht, sollte in jedem Fall zur Sicherheit ein Tierarzt aufgesucht werden.

Kann Nesselsucht beim Pferd mit Homöopathie behandelt werden?

Als homöopathisches Mittel für Nesselsucht bei Pferden wird für gewöhnlich „Urtica Urens“ (Brennnessel) verwendet. Da die Wirksamkeit homöopathischer Behandlungen jedoch nach wie vor umstritten und nicht eindeutig wissenschaftlich nachgewiesen ist, raten wir zu einer konventionellen, tierärztlichen Behandlung, sobald das Nesselfieber länger als wenige Tage andauert oder Beschwerden auftreten.

Kann ich ein Pferd mit Nesselfieber reiten?

Theoretisch ist das bei leichten Formen der Krankheit möglich. Jedoch solltest Du gut darauf achten, dass Sattel und Zaumzeug nicht mit den Quaddeln in Berührung kommen, wo sie Schmerzen und Reizungen verursachen können. Im Sinne der Gesundheit Deines Vierbeiners sollten Deine Reitausflüge auch eher kurz ausfallen und nur selten erfolgen. Dein Pferd braucht nämlich viel Ruhe, um sich erholen zu können. Zudem solltest du Dich vor eventuellen Ausritten mit Deinem Tierarzt absprechen, um eine gesundheitliche Gefährdung Deines Pferdes auszuschließen.

Einwilligung zu Cookies & Daten

Auf dieser Website nutzen wir Cookies und vergleichbare Funktionen zur Verarbeitung von Endgeräteinformationen und personenbezogenen Daten. Die Verarbeitung dient der Einbindung von Inhalten, externen Diensten und Elementen Dritter, der statistischen Analyse/Messung, personalisierten Werbung sowie der Einbindung sozialer Medien. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und von diesen verarbeitet. Diese Einwilligung ist freiwillig, für die Nutzung unserer Website nicht erforderlich und kann jederzeit widerrufen werden.
Weitere Informationen unter Datenschutz.