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Zahnfleisch­entzündung beim Hund: Die Gingivitis

Zahnfleisch des Hundes wird kontrolliert

Eine Zahnfleischentzündung ist für Deinen Hund schmerzhaft. Doch keine Sorge, wenn Du die Krankheit frühzeitig erkennst und schnell handelst, kannst Du diese mühelos in Schach halten. Wir verraten Dir, was auf eine Zahnfleischentzündung beim Hund hindeutet, wie Du diese bekämpfst und wie Du langfristig vorbeugst.

Zahnfleisch­entzündung beim Hund - Woran erkenne ich sie?

Eine beginnende Zahnfleischentzündung beim Hund ist schwer zu erkennen. In der Regel gibt es zunächst keine sichtbaren Anzeichen. Anfangs ist starker Mundgeruch das einzige Indiz. Bleibt die Entzündung unbemerkt, werden die Beschwerden immer schlimmer. Das Verhalten und Erscheinungsbild Deines Hundes weisen dann deutlich auf eine Gingivitis hin.

Folgende Symptome können auf eine Zahnfleischentzündung hindeuten:

  • Dein Hund hat extremen Mundgeruch.
  • Er kratzt sich mit der Pfote übers Maul.
  • Sein Zahnfleisch ist rot und geschwollen.
  • Er kaut nur einseitig.
  • Sein Speichel ist eitrig und blutig.
  • Er frisst deutlich weniger und verliert an Gewicht.
  • Trockenfutter und Kausnacks werden von ihm ignoriert.
  • Er knurrt sein Futter an.
  • Seine Zahnhälse liegen frei, die Zähne sind locker und fallen aus (bei einer fortgeschrittenen Gingivitis).
Schmetaische Darstellung Hundegebiss
  1. freiliegender Zahnhals
  2. geschwollenes Zahnfleisch
  3. Vereiterung
  4. Zahnfleischbluten
  5. Zahnverlust
  6. Zahnstein
 

Welche Ursachen gibt es für die Zahnfleisch­entzündung beim Hund?

Eine Zahnfleischentzündung ist bei Hunden keine Seltenheit. Über 80 % aller Hunde erkranken mindestens einmal in ihrem Leben daran. Dabei führen die verschiedensten Faktoren zu einer solchen Infektion. Hier ein Überblick:

  • Speisereste, Zahnstein und bakterieller Zahnbelag: Eine ungesunde Maulflora und schlechte Zahnhygiene gelten als die Hauptursachen für eine Zahnfleischentzündung beim Hund.
  • Häufig ist aber auch eine kleine Verletzung des Zahnfleischs der Auslöser.
  • Tumore im weichen Maulgewebe können ebenfalls der Grund sein.
  • Das Fressen von Kot! Das ist nämlich nicht nur eklig, sondern oft auch ein Zeichen für Mangelernährung. Und sowohl der aufgenommene Kot, als auch die Mangelernährung können zu einer Zahnfleischentzündung führen.
  • Zahnfehlstellungen, Pilzinfektionen und Autoimmunerkrankungen sind weitere mögliche Ursachen.

Ab zum Tierarzt beim Verdacht auf eine Zahnfleisch­entzündung!

Tritt eines oder mehrere dieser Symptome auf, solltest Du schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. Denn eine Zahnfleischentzündung heilt in der Regel nicht von alleine. Im Gegenteil, wird die Entzündung nicht behandelt, sind schwerwiegende Erkrankungen wie die Zerstörung des Zahnhalteapparates und Zahnfleischschwund die Folge. Breiten sich die Bakterien aus dem Maul auch im restlichen Körper aus, sind sogar die Organe Deines Hundes in Gefahr. Zögere den Tierarztbesuch nicht hinaus!

Natürlich, die Kosten für Zahnbehandlungen bei Hunden können sehr hoch werden. Je nachdem ob Dein Tierarzt den einfachen oder den vierfachen Satz nach der GOT (Gebührenordnung für Tierärzte) berechnet, kann eine Zahnfleischbehandlung ca. 350 € oder sogar mehr als 1.400 € kosten.

Aber deswegen brauchst Du Dir mit einer Hundekrankenversicherung zum Glück keine Sorgen zu machen. Die Versicherung übernimmt die Tierarztkosten, wenn das entzündete Zahnfleisch und mögliche Folgekrankheiten behandelt werden müssen. Einige Krankenversicherer für Hunde beteiligen sich sogar an der Zahn-Prophylaxe. Das ist etwa bei diesen Tarifen der Fall:


Unsere Tarifempfehlungen Zahnfleischbehandlungen und Vorsorge

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Angaben für einen Deutschen Schäferhund, 11 Monate. GOT = Gebührenordnung für Tierärzte. Mehr dazu unter Gebührenordnung Hund. Monatsbeitrag inkl. 19 % Versicherungssteuer.

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So bekämpfst Du die Zahnfleisch­­entzündung beim Hund

Wenn Dein Hund unter einer Zahnfleischentzündung leidet, hilft nur ein Besuch beim Tierarzt. Und zwar schnellstmöglich. Je länger Du damit wartest, desto schwieriger ist die Behandlung. Dein Veterinär stellt zunächst den Infektionsgrad fest und geht auf Ursachenforschung. Erst dann weiß er, welche Therapie angebracht ist.


Entzündungshemmer und Antibiotika

Ist das Zahnfleisch Deines Hundes leicht gerötet und geschwollen, wird der gesamte Mundraum mit einer entzündungshemmenden Lösung benetzt. Falls nötig verschreibt der Tierarzt zusätzlich Antibiotika, die Du Deinem Vierbeiner einige Tage verabreichst.


Professionelle Zahnreinigung

Sind Zahnstein und/oder Plaque für die Gingivitis beim Hund verantwortlich, hilft nur eine professionelle Zahnreinigung. Dabei werden unter Narkose die kompletten Zähne und das Zahnfleisch Deines Vierbeiners saniert. Die meisten Veterinäre verwenden dafür einen Ultraschallreiniger und polieren die Zähne danach mit einer Paste. Anschließend werden die Zahnfleischtaschen mit einer speziellen Spülung aus Kochsalzlösung und Chlorhexidin gesäubert. Eine mehrtägige Therapie mit Antibiotika gehört nach einem solchen Eingriff zur Routine. Vor allem, wenn sich die Bakterien bereits im Körper des Hundes ausgebreitet haben.


Zahnextraktion

Bei einer weit fortgeschrittenen Gingivitis werden häufig alle Zähne entfernt. Besonders, wenn die meisten Zähne bereits locker sind und die Zahnhälse frei liegen. Ziel der Zahnextraktion ist es, den Ausbruch weiterer Entzündungen zu verhindern.


Naturheilkunde

Leidet Dein Hund unter einer chronischen Zahnfleischentzündung, ist es ratsam die Therapie naturmedizinisch zu ergänzen. Durch homöopathische Mittel, Lasertherapie und Phytotherapie werden das Immunsystem und die Selbstheilungskräfte Deines Vierbeiners verstärkt.


Hausmittel

Hausmittel wie lauwarmer Kamillentee lindern zwar die Symptome einer Gingivitis beim Hund, sie beheben jedoch nicht die Ursache. Ein Tierarztbesuch ist daher notwendig. Nur mit Hausmitteln kriegst Du die Entzündung nicht in den Griff.

Icon Glühbirne

Wichtig:

Auf Dauer reicht die alleinige Behandlung durch Deinen Tierarzt nicht aus, um eine Zahnfleischentzündung bei Deinem Hund erfolgreich zu bekämpfen. Studien belegen: Eine gesunde Maul- und Zahnpflege ist dafür zwingend erforderlich.

Zahnfleisch­entzündung beim Hund vorbeugen

Zahnpflege

Damit es nicht erst zu einer Entzündung kommt, solltest Du folgende Vorsorgemaßnahmen treffen:

  1. Regelmäßiges Zähneputzen! Am besten gewöhnst Du Deinen Vierbeiner so früh wie möglich ans Zähneputzen. Im Fachhandel findest Du ein großes Angebot an Hundezahnbürsten und Zahnpasta mit Hühnchengeschmack, die die Zahnpflege für Deine Fellnase angenehmer gestalten. Wie genau Du vorgehst: Zähneputzen beim Hund
  2. Füttere Deinen Hund mit zahnpflegenden Snacks. Die regen seinen Speichelfluss an und animieren ihn zum Kauen. Unerwünschter Zahnbelag kann sich so nicht erst festsetzen. Verwöhne Deinen Vierbeiner also ruhig öfter mit einem Kauknochen.
  3. Barfen - die Ernährungsform schlechthin, wenn es um die Vorbeugung einer Zahnfleischentzündung beim Hund geht. Immerhin wird bei der Rohfütterung auf Zucker und Getreide verzichtet.
  4. Zahn-Prophylaxe beim Tierarzt! Mindestens einmal im Jahr sollte Dein Veterinär in das Maul Deines Hundes schauen. Schadhafte Ablagerungen, die eine Zahnfleischentzündung hervorrufen könnten, werden so rechtzeitig von ihm erkannt und beseitigt.
  5. Pfoten weg von ungeeignetem Spielzeug! Tennisbälle und spitze Gegenstände wie Stöcke haben im Maul Deines Hundes nichts zu suchen. Sie sind nämlich gefährlich für ihn. Die feinen Glasfasern, mit denen Tennisbälle ummantelt sind, können sich zum Beispiel zwischen den Zähnen festsetzen und so eine Infektion verursachen. Greife also lieber zu Kauspielzeug. Achte darauf, dass das Spielzeug den Bissen Deines Vierbeiners auch standhält.

Unser Fazit zur Zahnfleisch­entzündung beim Hund

Hunde sind für Zahnfleisch­entzündungen besonders anfällig. Vorbeugen kannst Du, indem Du Dich an die oben genannten Tipps hältst. Das Risiko einer Gingivitis bleibt jedoch trotzdem. Beobachte Deinen Vierbeiner daher genau, so kannst Du die Anzeichen für eine Entzündung frühzeitig erkennen. Gehe mit Deinem Hund regelmäßig zur Vorsorge. Dann bleiben Deinem Hund ein schmerzhafter Krankheitsverlauf und eine langwierige Behandlung erspart.

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