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Zecken beim Hund: So schützt Du Deinen Vierbeiner

Die Zecke beim Hund wird entfernt

Als Hundehalter sind Zecken beim Hund für Dich von Frühjahr bis in den Herbst hinein ein akutes Thema. Leider hinterlassen vollgesaugte Zecken nicht nur heftigen Juckreiz. Im schlechtesten Fall übertragen sie gefährliche Krankheiten.

Damit Du Deinen Hund optimal schützen kannst, haben wir für Dich einen Ratgeber rund um die blutsaugenden Plagegeister entwickelt. Von vorbeugenden Maßnahmen, über eine sichere Entfernung der Zecke bis hin zu möglichen Krankheitsanzeichen findest Du auf unserer Themenseite alles, was Dich als Hundehalter beschäftigt.

Zecken beim Hund schnell und sicher entfernen

Grafik Hund

Wenn Du vorsichtig und überlegt vorgehst, kannst Du beim Entfernen der Zecke nichts falsch machen. Bleibt dabei etwas in der Haut stecken, musst Du Dir keine Sorgen machen. In der Regel handelt es sich um Teile des Stechapparates, die nach einer gewissen Zeit automatisch abgestoßen werden. Zecken bevorzugen dünnhäutige und gefäßreiche Körperpartien. Sehr beliebt ist daher unter anderem der Kopfbereich. Du bist gut aufgestellt, wenn Du die nachfolgenden drei Dinge bei und nach dem Entfernen einer Zecke beachtest.

  1. So schnell wie möglich entfernen
    Das Wichtigste, das Du beherzigen solltest, wenn Du eine Zecke entdeckst: Je schneller Du sie entfernst, desto besser. Eine Zecke sollte so schnell wie möglich aus der Haut gezogen werden, da sich die meisten Erreger, beispielsweise die Borrelien, erst nach einigen Stunden auf den Hund übertragen. Wird die infizierte Zecke also zeitnah nach dem Biss entfernt, können einige Erkrankungen im besten Fall verhindert werden. Aus diesem Grund ist es durchaus eine Überlegung wert, immer ein kleines Zecken-Werkzeug bei sich zu haben. Schnelligkeit kann entscheidend sein.
  2. Nicht ruckartig, sondern kontrolliert entfernen
    Am sichersten gehst Du vor, wenn Du die Zecke hautnah und langsam herausziehst. Achte außerdem darauf, den Körper der Zecke nicht zu quetschen. Dies erhöht das Risiko, dass Erreger in die Wunde gelangen.

    Beim Thema Herausdrehen scheiden sich die Geister: Während viele Stimmen strikt dagegen argumentieren, schwören die Entwickler von Zeckenzange und Zeckenhaken auf das Lösen mittels Drehbewegung. Beide Seiten verfolgen ein und dasselbe Ziel: die Zecke möglichst vollständig zu entfernen.

    Tabu sind aggressive Stoffe wie Alkohol, Öl oder Klebstoff. Auch sie erhöhen das Risiko, dass Erreger ins Blut des Hundes gelangen.
  3. Behalte den Gesundheitszustand Deines Hundes im Blick
    Beobachte Deinen Hund nach der Entfernung einer Zecke. Erkennst Du Veränderungen? Gibt es Verhaltensauffälligkeiten, die auf Beschwerden hindeuten oder weist die betroffene Hautstelle Rötungen auf? Suche bei Krankheitsanzeichen direkt Deinen Tierarzt auf, um keine Risiken einzugehen. Wenn Du schon vor dem Eintritt des Ernstfalls eine Hundekrankenversicherung abgeschlossen hast, sparst Du Dir nicht nur die Behandlungskosten, sondern bei guten Tarifen auch das Geld für die Prophylaxe-Maßnahmen. Unser Vergleichsrechner hilft Dir dabei, solche Tarife zu finden.

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Werkzeuge und Methoden zur Entfernung von Zecken

Werkzeuge zur Entfernung von Zecken gibt es viele. Probier einfach aus, mit welchem Hilfsmittel Du am besten zurechtkommst. Wir geben Dir eine Übersicht über die gängigsten Werkzeuge, die Du im Tierbedarf und in der Apotheke findest.

Grundsätzlich solltest Du immer darauf achten, das Fell Deines Hundes an der entsprechenden Stelle auseinanderzulegen. So vermeidest Du, ihm Haare auszureißen. Außerdem gilt unabhängig vom Werkzeug: Die Zecke immer so hautnah wie möglich entfernen – so vermeidest Du eine Quetschung. Denk daran, Bisswunde und Werkzeug nach dem Entfernen zu desinfizieren.

Zeckenlasso

Zeckenlasso

Beim Zeckenlasso legst Du eine Schlinge möglichst hautnah um die Zecke, verkleinerst den Durchmesser der Schlaufe und ziehst die Zecke anschließend heraus.

Zeckenpinzette

Zeckenpinzette

Eine geeignete Zeckenpinzette ist an ihrem Ende, mit dem die Zecke gegriffen wird, gebogen-spitz. Mit der Zeckenpinzette packst Du den Blutsauger möglichst hautnah an den Mundwerkzeugen und ziehst ihn aus der Haut.

Zeckenkarte

Zeckenkarte

Die Zeckenkarte zeichnet sich durch eine v-förmige Aussparung aus. Um die Zecke zu entfernen, legst Du die Zeckenkarte flach auf die Haut auf und schiebst den v-förmigen Teil unter die Zecke. Mit einer vorsichtigen Bewegung aus Schieben und leichtem Anheben ziehst du die Zecke heraus.

Zeckenzange

Zeckenzange

Die Zeckenzange erinnert an einen Stift, an dem sich am oberen Ende ein Knopf und am unteren Ende ein Greifer befinden. Indem Du den Knopf drückst, öffnest Du den Greifer. Mit diesem fasst Du die Zecke und ziehst oder/und drehst Du sie vorsichtig heraus.

Zeckenhaken

Zeckenhaken

Der Zeckenhaken ist mit einer Gabel ausgestattet, mit der die Zecke gegriffen wird. Diese Gabel schiebst Du seitlich unter die Zecke, bis diese „eingehakt“ ist. Anschließend drehst Du den Zeckenhaken zwei- bis dreimal im oder gegen den Uhrzeigersinn.

Entfernung mit den Fingern

Hast Du kein Werkzeug zur Hand, kannst Du eine Zecke auch mit den Fingern entfernen. Greif die Zecke mit Daumen und Zeigefinger möglichst hautnah und zieh diese vorsichtig heraus. Der Nachteil gegenüber einem Werkzeug ist, dass Du mit Deinen Fingern weniger präzise greifen kannst. Darüber hinaus vermeidest Du mit einem Hilfsmittel den direkten Hautkontakt.

Zecken unschädlich machen und entsorgen

Ist die Zecke sicher entfernt, stellt sich die Frage: Was tun mit dem aufgespürten Parasiten? Unter Tierhaltern existieren zahlreiche Methoden, um Zecken unschädlich zu machen. Viele davon garantieren allerdings keine Sicherheit. Dazu zählt beispielsweise das Herunterspülen im Waschbecken oder in der Toilette, denn Zecken können über einen langen Zeitraum im Wasser überleben.

Entscheidend ist, dass Du weder beim Entfernen noch beim Entsorgen mit den Körperflüssigkeiten der Zecke in Kontakt kommst. Durch eine kleine Wunde könnten Krankheitserreger übertragen werden.

In Tests hat es sich als am effektivsten erwiesen, Zecken mit einem festen Gegenstand zu zerdrücken. Gut eignet sich zum Beispiel ein Glas. So gehst Du vor: Leg die Zecke in ein zusammengefaltetes Blatt Papier und zieh das Glas anschließend mit Druck darüber.

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Unser Tipp:

Such Deinen Hund nach dem Spaziergang bzw. spätestens abends immer nach Zecken ab, um Krankheiten zu verhindern. Je kürzer die Zecke in der Haut steckt, desto besser.

Anti-Zecken-Mittel

Wie schützt Du Deinen Hund vor den winzigen Krankheitsüberträgern? Hunde von Orten fernzuhalten, an denen vermehrt Zecken vorkommen, ist keine Lösung. Denn das würde bedeuten, ihre natürlichen Bedürfnisse zu ignorieren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Zecken vorbeugend abzuschrecken bzw. ihnen beim Blutsaugen den Garaus zu machen.


Chemisch

Es gibt eine Vielzahl chemischer Mittel, die Hunde vor dem Befall durch Zecken schützen sollen. Neben Halsbändern, die ein dauerhaft wirkendes Gift gegen Zecken enthalten, sind sogenannte Spot-on-Präparate beliebt. Diese werden Hunden auf die Haut im Nackenbereich getropft, von dem aus sie sich nach und nach über das Fell verteilen. Aus Schutzgründen darf die Stelle, an der die Substanz aufgetragen wird, nicht für den Hund erreichbar sein. Sonst bestünde die Gefahr, dass er das Anti-Zecken-Mittel ableckt.

Meist dauert der Zeckenschutz über mehrere Wochen hinweg an und muss anschließend wieder aufgefrischt werden. Durch die Anwendung der Spot-on-Präparate werden Zecken entweder direkt abgehalten oder sie sterben spätestens beim Blutsaugen ab. So wird das Risiko einer Übertragung von Erregern verringert.

Da chemische Mittel in der Regel gefährliche Wirkstoffe enthalten, mit denen sehr sorgsam umgegangen werden muss, ist ein Gespräch mit dem Tierarzt Deines Vertrauens unbedingt erforderlich. Nicht alle Hunde vertragen jeden Wirkstoff gleich gut. Chemische Anti-Zecken-Mittel können bei empfindlichen Hunden unter anderem zu Haut- und Magen-Darm-Problemen führen.

Auch wenn Kinder oder andere Tiere wie zum Beispiel Katzen im Haushalt leben, gibt es einige Regeln zu beachten. Eine korrekte Anwendung des Mittels ist entscheidend – nur so kannst Du sicher sein, dass weder Du noch Deine Tiere Schaden nehmen.

Problematisch am Einsatz chemischer Mittel ist außerdem eine zunehmende Resistenz der Zecken diesen gegenüber.


Natürlich

Kokosnussöl

Als natürliches Anti-Zecken-Mittel hat sich bei vielen Hundehaltern das Kokosöl bewährt. Seine abschreckende Wirkung auf Zecken führen Wissenschaftler auf die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure zurück. In qualitativ hochwertigem Öl, das naturbelassen verkauft wird, befindet sich ein Anteil von bis zu 60 Prozent. Ein Versuch der FU Berlin ergab, dass sich die große Mehrheit der Zecken bereits bei einem Laurinsäuregehalt von etwa zehn Prozent abwendet. Die abschreckende Wirkung der Laurinsäure hielt etwa sechs Stunden an.

Neben der abschreckenden Wirkung auf Zecken verfügt Kokosöl über weitere positive Eigenschaften. Ein Vorteil der darin enthaltenen Laurinsäure: Sie wirkt antibakteriell und hilft sogar bei Virusinfektionen. Deshalb wird sie beispielsweise bereits für Therapien gegen Herpes und Masern getestet.

Anwendung von Kokosöl
Die Anwendung von Kokosöl ist ausgesprochen unkompliziert, denn es kann – das ganze Jahr über – wie ein handelsübliches Körperöl aufgetragen werden. Durch seine hautpflegenden Eigenschaften eignet sich Kokosöl gleichermaßen für Menschen wie auch für Hunde. Bei Körperkontakt wird das bei Zimmertemperatur feste Kokosöl flüssig.

Empfehlung: Verteil eine der Größe Deines Hundes angemessene Menge Kokosöl (erbsen- bis walnussgroß) auf den Körperstellen, die besonders vom Zeckenbefall gefährdet sind (Beine, Bauch, Kopf, Hals, Nacken, Ohren). Als Zeitpunkt der Anwendung eignen sich die Minuten vor einem Spaziergang. So kann das Öl gut einwirken und die Wahrscheinlichkeit ist geringer, dass Dein Hund die eingecremten Stellen ableckt.

Nach einer täglichen Anwendung über zwei bis drei Wochen hinweg kannst Du die Häufigkeit stetig verringern, sodass eine Anwendung alle vier bis sechs Wochen genügen sollte. Klär die genaue Anwendung am besten vorab mit Deinem Tierarzt.

Krankheiten, die Zecken übertragen

Würden Zecken nur Juckreiz und kurzzeitige Hautreizungen hinterlassen, wären sie zwar lästig, aber Du müsstest Dich als Hundehalter nicht weiter an ihnen stören. Leider übertragen Zecken aber eine ganze Reihe von Krankheiten, die zum Teil sogar lebensbedrohlich sein können.

Borreliose

In Deutschland überträgt die häufigste Zeckenart, der Gemeine Holzbock, die Borreliose-Bakterien. Borreliose kann sich durch Appetitlosigkeit, Fieber oder Mattigkeit äußern. Zwischen dem Zeckenbiss und den ersten Symptomen liegen mitunter mehrere Tage oder sogar Wochen. Entzündete Gelenke und eine Beeinträchtigung des Nervensystems sowie die Schädigung verschiedener Organe können die Folge sein. Ist die Borreliose durch einen entsprechenden Test entdeckt worden, wird sie mit Antibiotikum behandelt. Nach einer überstandenen Borreliose entwickeln Hunde jedoch keine Immunität und können jederzeit wieder erkranken. Aus diesem Grund gibt es die Möglichkeit, Hunde gegen Borreliose impfen zu lassen.

Babesiose (Hundemalaria)

Da der Verlauf der Babesiose dem der Malaria beim Menschen ähnelt, wird die Babesiose auch als Hundemalaria bezeichnet. Verursacht wird die Krankheit durch kleine, einzellige Parasiten, die unter anderem von der Auwaldzecke übertragen werden. Im Unterschied zur Borreliose kommt die Babesiose in erster Linie im Mittelmeerraum vor. Die übertragenen Parasiten zerstören die roten Blutkörperchen und können damit tödlich sein. Babesiose äußert sich vor allem durch hohes Fieber, Mattigkeit und Gewichtsverlust. Im späteren Verlauf können aufgrund der Schädigung des Zentralnervensystems Bewegungsstörungen und epileptische Anfälle auftreten.

Ehrlichiose

Die Ehrlichiose wird durch Bakterien verursacht, die vorwiegend von der Braunen Hundezecke übertragen werden. Ehrlichiose-Bakterien befallen die weißen Blutkörperchen und vermehren sich in ihnen. Ähnlich wie bei der Babesiose findet ihre Übertragung vor allem in den Mittelmeerregionen statt. Die Ehrlichiose äußert sich durch Symptome wie Fieber, Erbrechen, Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit. Typisch sind außerdem Blutungen. Nasenbluten tritt häufig noch Jahre nach der Infektion auf. Je früher die Ehrlichiose mit Antibiotikum behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Eine unbehandelte Erkrankung kann tödlich verlaufen.

FSME

FSME, auch Frühsommer-Meningoenzephalitis, entsteht durch Viren, die vom Gemeinen Holzbock übertragen werden. Die Erkrankung zeigt sich durch Fieber, Krämpfe, Bewegungsstörungen und Lähmungen. Auch eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit deutet auf FSME hin. Bereits kurze Zeit nach dem Zeckenstich sind die Viren auf den Hund übertragen. FSME-Erkrankungen verlaufen häufig sehr schwer und können tödlich enden. Da Hunde nicht gegen FSME geimpft werden können, ist der vorbeugende Schutz vor Zeckenbissen sehr wichtig.

Anaplasmose

Anaplasmose ist eine durch Bakterien verursachte Erkrankung, bei der die weißen Blutzellen zerstört werden. Häufige Symptome sind hohes Fieber, Erbrechen, Durchfall und Lahmheit. Krankheitstypisch sind in Abständen von mehreren Wochen wiederkehrende Schübe, die mit Fieber und einem sich verschlechternden Allgemeinzustand einhergehen. Eine diagnostizierte Anaplasmose wird mit Antibiotikum behandelt. Hundehalter können nur durch allgemeinen Zeckenschutz vorbeugen, da für Hunde kein Impfschutz existiert.

Impf-Prophylaxe für Hunde

Neben Anti-Zeckenmitteln gibt es noch eine weitere Möglichkeit, Krankheiten durch Zecken vorzubeugen oder zumindest die Schwere des Krankheitsverlaufs zu mildern: das Impfen. Die Möglichkeiten eines Schutzes mittels Impfung sind allerdings beschränkt, da nicht gegen jede Erkrankung Impf-Stoff verabreicht wird. Klär mit Deinem Tierarzt, inwiefern eine Schutz-Impfung für Deinen Hund sinnvoll ist. Hast Du eine Hundekrankenversicherung? Dann kann es sein, dass diese Propyhlaxe-Maßnahmen bezuschusst.


Borreliose-Vorbeugung

Während Menschen in Deutschland bislang nicht gegen Borreliose geimpft werden, steht für Hunde ein Impfstoff zur Verfügung. Dieser verhindert die Übertragung der gefährlichen Bakterien. Die im Körper des geimpften Hundes gebildeten Antikörper gehen während des Bisses auf die Zecke über und machen die Bakterien unschädlich. Experten gehen davon aus, dass in erster Linie drei verschiedene Bakterienstämme für die Borreliose verantwortlich sind. Mittlerweile ist eine Schutz-Impfung gegen alle drei möglich. Die Borreliose-Impfung zählt allerdings nicht zu den Standardimpfungen und wird in der Regel nur Hundehaltern empfohlen, die in besonders gefährdeten Gebieten wohnen oder einen Urlaub in solchen Regionen planen. Wegen ihrer Nebenwirkungen ist die Borreliose-Impfung durchaus umstritten.


Babesiose-Vorbeugung

Die Babesiose-Impfung schützt nicht vor dem Ausbruch der Erkrankung, sondern schwächt den Krankheitsverlauf ab. Wie auch die Borreliose-Impfung gehört die Babesiose-Impfung nicht zu den Standard-Impfungen. Sie wird daher nur eingesetzt, wenn der betroffene Hund einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt ist. Da der Impfstoff aus dem europäischen Ausland importiert werden muss, solltest Du Dich im Falle einer Reise frühzeitig mit dem Thema Impfen befassen.

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Die Zecke näher betrachtet – Hintergründe

Wann und warum benötigen Zecken überhaupt Blut? Wie gelangen sie ins Hundefell? In unserem Hintergrundbericht zur Zecke geben wir Dir auf diese und viele weitere Fragen die Antworten.


Die blutsaugende Milbe

Zecke

Zecken sind, biologisch gesehen, der Ordnung der Milben zugehörig. Weltweit sind bisher 900 Zeckenarten bekannt. Besonders in tropischen und subtropischen Gebieten trifft man den Parasiten an.

Wie Du aber als Hundebesitzer weißt: Es gibt die Blutsauger auch bei uns in Deutschland. Rund 20 Zeckenarten finden sich hierzulande. Dabei ist der Süden der Republik eher für die krankheitsübertragenden Zecken bekannt, weil sich aufgrund des vergleichsweise wärmeren Wetters Erreger besser behaupten können und Zecken früher und länger aktiv sind. Im Süden Europas solltest Du die Zeckenvor- und -nachsorge sehr ernst nehmen. Die Gefahr, dass die Zecke eine Krankheit übertragen könnte, ist hier zu hoch. Im Urlaub heißt es daher: aufgepasst!

Grundsätzlich gilt, dass jedes Jahr, sobald es wärmer wird, die Zecken in der Natur aktiv werden. Zwischen 5 und 7 Grad Celsius Umgebungstemperatur reichen dafür aus. Auch eine höhere Luftfeuchtigkeit ist sehr belebend für die Parasiten. Sie werden nach einem Regenguss im Sommer besonders eifrig und zahlreich aktiv.

Manche Zecken (z. B. die Braune Hundezecke) finden sich auch in Gebäuden wieder. Besonders in Tierheimen und beheizten Zwingern sind die Blutsauger im ganzen Jahr aktiv.

Larve, Nymphe und erwachsene Zecke – so entwickelt sich der Parasit

Die meisten Zecken durchlaufen in ihrer Entwicklung zum erwachsenen Tier drei Wachstumsstadien.

Larve

Zeckenlarve

Aus einem Ei schlüpft zunächst eine winzige Larve mit drei Beinpaaren. Maximal einen halben Millimeter messen die kleinen Nachwuchsblutsauger. Schon in dieser Lebensphase sind Zecken auf Blut angewiesen. Nager (z. B. Mäuse) sind hier die überwiegenden Wirtstiere. Bei der Braunen Hundezecke können aber auch hier schon Hunde die Opfer sein (z. B. im Zwinger). Konnte die Larve an einem Opfer genügend Blut aufnehmen, fällt sie ab und entwickelt sich in ihrem zweiten Lebensstadium durch Häutung über mehrere Wochen zur so genannten Nymphe.

Nymphe

Zeckennymphe

Die Nymphe der Zecke wird höchstens 2 Millimeter groß und hat bereits vier Beinpaare. Man erkennt dieses Stadium an der weißlichen bis durchsichtigen Färbung des Parasiten. Auch in dieser Phase braucht die Zecke Blut, um sich weiterentwickeln zu können. In der Regel ist das auserkorene Wirtstier nun schon größer, Katzen sind oft betroffen. Auch hier ist nach beendeter Mahlzeit eine Häutungsphase die Folge. Heraus kommt nun die erwachsene Zecke.

Erwachsene Zecke

erwachsene Zecke

Die erwachsene Zecke befällt nun ihren so genannten Endwirt. Dieser ist in der Regel größer, wie zum Beispiel Menschen, Rinder, Hunde und viele weitere Lebewesen. Auch die Paarung findet auf dem Endwirt statt. Hierfür wartet das Zeckenweibchen, zur Hälfte vollgesogen mit Blut, auf ein Zeckenmännchen. Durch Pheromone, also bestimmte Duftstoffe, die das Weibchen absondert, findet die männliche Zecke zielgenau zu ihr.

Ist die Paarung vollzogen, stirbt die männliche Zecke. Das Weibchen saugt sich komplett mit Blut voll und lässt sich anschließend vom Wirt abfallen. Am Boden wird dann eine geeignete Stelle für die Eiablage gesucht. In der Regel stirbt nach der Eiablage dann auch das Zeckenweibchen.

Der Parasit, der lauert und auch jagt

Als Hundebesitzer dürftest Du den Parasiten bereits kennengelernt haben. Besonders, wer mit dem Vierbeiner auch gerne einmal im Wald oder Feld unterwegs ist. Doch auch im nahen Stadtpark ist man nicht zwangsläufig sicher vor dem Blutsauger. Aber wie genau kommen die Zecken auf den Hund?

Manche Zecken, wie zum Beispiel die Braune Hundezecke, gehen aktiv auf die Jagd. Sie wandern umher und suchen sich ihr Opfer. Dabei sind sie aber nicht sehr schnell unterwegs und müssen auf eine Begegnung hoffen, bei der das Opfer nah genug an sie rankommt und nicht wegläuft. Dann klettert die Zecke auf den Wirt und sucht sich eine geeignete Stelle zum Stechen.

Andere Zeckenarten lauern ihren Opfern im Gebüsch, am Grashalm, am Waldrand, vor Wiesen und sogar in Gärten auf. Mit den hinteren Beinpaaren hält sich die Zecke an ihrem Aussichtspunkt (Grashalm, Busch usw.) fest, streckt das Vorderbeinpaar in die Höhe und schwenkt es hin und her.

Das macht sie, weil sich an ihren Vorderbeinen das so genannte Haller‘sche Organ befindet. Mit diesem Sinnesorgan kann die Zecke Duftstoffe von Schweiß, Atemluft und anderen Aussonderungen aufspüren, die von Wirtstieren ausgehen. So kann sie ganz genau feststellen, ob sich ein ahnungsloses Opfer nähert. Kommt dann zum Beispiel ein Hund direkt an der Zecke vorbei, so lässt sich der Parasit vom Fell abstreifen und macht sich auf dem Vierbeiner auf die Suche nach einer geeigneten Futterstelle.

Dass sich Zecken von Bäumen auf ihre Opfer fallen lassen, ist nicht wahr und gehört eher in die Welt der Mythen und Märchen.

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Zeckenbiss oder Zeckenstich?

Obwohl der Begriff Zeckenbiss weitaus häufiger gebraucht wird, ist er wissenschaftlich nicht korrekt. Eine Zecke beißt nicht, sondern sie sticht. Der Unterschied zwischen Stechen und Beißen definiert sich nämlich nicht darüber, wie lange Parasiten auf ihrem Wirt verweilen. Entscheidend ist, wie die Zecke an das Blut ihres Opfers gelangt.

Zecken gehören - wie beispielsweise Kriebelmücken - zu den sogenannten „Poolsaugern“. Sie nutzen ihren Stechrüssel, um Blut aus einer selbst erzeugten Wunde zu saugen. Wie genau eine Zecke sticht und Blut saugt, erfährst Du unter „Der Zeckenbiss - Infektionen können die Folge sein“.

Der Zeckenbiss - Infektionen können die Folge sein

Hat sich der Blutsauger eine passende, dünne Hautstelle ausgesucht, geht es los mit dem Zeckenbiss. Dafür ritzt die Zecke mit ihren Kieferklauen zunächst die Haut des Opfers an. Erst dann schiebt sie in die geschwächte Hautstelle ihren Saugstachel, der mit vielen Zacken versehen ist. Die Zacken reißen die Wunde weiter auf und sie füllt sich mit Blut aus der Hautschicht. Dieses Blut saugt die Zecke dann auf.

Damit das Blut nicht gerinnt, gibt der Parasit einen Blutverdünner dazu. Um zu verhindern, dass der Wirt den Biss bemerkt, wird auch noch eine Art Betäubungsmittel injiziert. Auch eine Immunreaktion des Wirtskörpers wird mit Hilfe eines Entzündungshemmers verhindert. Manche Zeckenarten verkleben sich gleichzeitig in der Wunde, um besseren Halt zu haben.

Während die Zecke das Blut saugt, spuckt sie unverwertbare Nahrungsreste in die Wunde zurück. Bei diesem Vorgang werden auch Krankheitserreger in das Opfer eingebracht, welche die Zecke möglicherweise bei einem vorherigen Wirtstier zu sich genommen hat. Ist die Zecke vollgesogen mit Blut (sie kann dabei von ursprünglich rund 3 mm auf bis zu 3 cm Größe anschwellen) und wurde nicht entdeckt, lässt sie sich vom Opfer fallen.

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