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Wenn der eigene Hund angegriffen wird: Wie verhältst Du Dich richtig?

Der Hund wird von einem fremden Hund angegriffen

Es ist keine Seltenheit, dass die Gassirunde in einer mittelschweren Katastrophe endet. Gerade noch ist die Welt für Hund und Herrchen noch in Ordnung, da nähert sich ein anderer Vierbeiner, der offensichtlich nicht angeleint ist und fordert den eigenen Vierbeiner quasi zum Duell raus.

Wird es nur ein Kräftemessen oder steckt hier noch mehr hinter? Kannst Du eine solche Attacke vermeiden? Wie verhältst Du Dich, wenn der Kampf beider Hunde losgeht? Leistet die Hundehaftpflicht in solchen Fällen Schadensersatz? Auf all diese Fragen geben wir Dir Antworten.

Was tun bei einem Angriff auf den eigenen Hund?

Stell Dir folgende Situation vor: Du bist mit Deinem Liebling unterwegs und wieder mal kommt Dir ein anderer Vierbeiner entgegen. Der Hund ist unangeleint und sein Herrchen mit dem Handy beschäftigt, während das Tier mit aggressiver Körperhaltung auf Deinen Vierbeiner zu rennt. Was kannst Du jetzt tun? Wenn Der andere Halter in Rufweite ist, solltest Du ihn sofort auf die Situation aufmerksam machen, damit er seinen Hund zurückruft. Außerdem kannst Du versuchen den anderen Hund mit einem klaren, selbstbewussten Kommando verbal zu stoppen. Jedoch solltest Du auf keinen Fall wild herumschreien, um den fremden Hund nicht noch aggressiver zu machen. Du kannst allerdings Gegenstände wie zum Beispiel einen Schlüsselbund vor dem Angreifer auf den Boden werfen oder laute Geräusche machen, um ihn zu erschrecken und zu stoppen. Achte jedoch darauf ihn dabei nicht zu treffen. Läuft der andere Hund weiter auf Deinen Hund zu, kannst Du die Leine bei Deinem Hund loslassen, um ihm den Rückzug zu ermöglichen. Aber nur, wenn dadurch keine Gefährdung anderer Passanten oder Verkehrsteilnehmer erfolgt. Auf keinen Fall solltest Du aber zusammen mit Deinem Hund wegrennen, da dies den Verfolger noch zusätzlich aufstacheln könnte. Eine weitere Handlungsmöglichkeit ist es, die Hunde zum Beispiel mit einer Jacke oder einem Mantel voneinander fernzuhalten. Hier solltest Du jedoch sehr vorsichtig vorgehen und nicht das Risiko eingehen dabei verletzt zu werden.

Ist der Kampf Spiel oder Ernst?

Haben sich beide Hunde erst einmal in den Haaren, ist es oftmals schlimm, tatenlos dabeizustehen. Du musst in dieser Situation trotzdem einen kühlen Kopf bewahren. Positiv ist, wenn beide Hunde mit lautem Gebell sich bekriegen und es dabei laut zur Sache geht. Dann ist es meistens eine Art Schaukampf, um einfach Machtverhältnisse ein wenig geradezurücken. Hier ist es schon hilfreich, wenn Du und der andere Hundehalter sich etwas entgegengesetzt entfernen und die Hunde zurückrufen. Ist von Herrchen oder Frauchen keine Rückendeckung mehr da, kann ein solcher Schaukampf schnell beendet sein. Machen beide Hunde jedoch ernst, so ist es absolut still: Beide Kontrahenten brauchen ihre Kraft nur für ein Ziel: Den anderen Hund zu verletzen oder sogar, so drastisch es auch klingen mag, zu töten. Wenn Du in dieser Situation hysterisch reagierst, wird es nur noch schlimmer.


Wie kannst Du Hunde voneinander trennen?

Jetzt heißt es kühlen Kopf bewahren und richtig handeln. Beide Hunde müssen nun voneinander getrennt werden: Das erfolgt nur im Zusammenspiel beider betroffener Hundehalter. Du und der andere Halter müsst nun gemeinsam reagieren. Dabei müsst Ihr beide die Hunde an den Hinterläufen packen und kurz ineinander stoßen, sodass ihre Köpfe gegeneinanderprallen. Dann erfolgt unmittelbar der kräftige Zug nach hinten, um die beiden zu trennen. Wichtig ist dabei, dass die beiden nicht zuerst auseinandergezogen werden, da es sonst zu Verletzungen kommen kann, etwa, weil sich einer der beiden in den Artgenossen verbissen hat. Möglich wäre auch das Packen und Zudrehen des Halsbandes, sofern es erreichbar ist. Auch wenn es schwerfällt: Wenn die Luftzufuhr gedrosselt wird, kann der Hund von dem Kampfvorhaben ablassen. Das ist immer noch besser, als schwerste Verletzungen durch Bisse in Kauf zu nehmen.

Welche Mittel sind nicht geeignet, um Hunde zu trennen?

Pfefferspray ist mittlerweile zur eigenen Selbstverteidigung weit verbreitet, eignet sich aber nicht, um Hunde zu trennen. Dafür ist die Handhabung in dieser Stresssituation zu ungenau. Bei Gegenwind kannst Du die Ladung selbst abbekommen. Im ungünstigsten Fall triffst Du Deinen Hund und machst ihn dadurch noch kampfunfähiger. Ebenso sind Tritte kein geeignetes Mittel. Selbst wenn Dir danach zumute ist: Wenn Du den anderen Hund verletzt, hast Du auf einmal Schadenersatzforderungen des anderen Hundehalters am Hals, auch wenn dessen Hund die Attacke ausgelöst hat. Außerdem führen Schläge oder Tritte dazu, dass Hunde nur noch mehr Hormone ausschütten und dann in einen regelrechten Rausch geraten können.


Leistet die Hundehaftpflicht bei Verletzungen des anderen Hundes?

Der Kampf ist vorbei. Beide Kontrahenten sind verwundet und müssen nun beim Tierarzt behandelt werden. Wer kommt nun für die Tierarztrechnung auf? Vom Grundsatz gilt: Sind beide Hunde aufeinander losgegangen, trägt jeder die Hälfte der gegnerischen Tierarztkosten. Das übernimmt wiederum die eigene Hundehaftpflichtversicherung. Die Gerichte gehen hier, sofern es zu einem Rechtsstreit kommt, meistens von einer 50:50-Quotelung aus. Wird der eigene Hund, der darüber hinaus auch noch angeleint ist, angegriffen und dabei verletzt, so steht in der Regel der andere Halter in der Haftung und muss über seine Hundehaftpflicht die Behandlungskosten voll tragen. Auch Du solltest für solche Fälle unbedingt eine Hundehaftpflicht abgeschlossen haben und prüfen, ob Deine Versicherung auch für Fremdhüter zahlt. Denn selbstverständlich kann Dein Hund auch dann in einen Konflikt involviert werden oder sogar der Aggressor sein, wenn zum Beispiel Dein privater Hundesitter auf ihn aufpasst. Einige sehr empfehlenswerte Tarife zur Hundehaftpflichtversicherung, die Dir diesen Schutz bieten, haben unsere Tierversicherungsexperten im Folgenden für Dich zusammengestellt:


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