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Wenn der Hund in die Pubertät kommt: worauf Du jetzt achten solltest

Hund zerrt am Spielzeug

Dein Hund, der vor kurzem noch so folgsam und brav war, fängt plötzlich an, sich wie ein rebellischer Teenager zu benehmen? Dann befindet er sich vermutlich gerade in den so genannten Flegeljahren. Was genau in der Hunde-Pubertät geschieht, wie lange diese herausfordernde Phase in der Regel dauert und wie Du und Dein Vierbeiner sie erfolgreich meistert, beantworten wir Dir.

Vielleicht kommt Dir das bekannt vor? Eine Hundehalterin, nennen wir sie Isabell, hat seit acht Monaten eine Hündin: Wilma. Die bildhübsche rostbraune Golden Retriever-Dame kam schon als Welpe mit 12 Wochen zu Isabell. Nach kurzer Eingewöhnungszeit fügte sie sich schnell ins Familienleben ein, wurde nach nur wenigen „Unfällen“ stubenrein und machte sich bislang in der Welpen- und Junghundeschule blendend.

Wilma lernte Grundkommandos wie „Sitz, „Bleib“ oder „Hier“ spielend einfach und zeigte sich auch im Alltag als sehr gelehrig und folgsam. Kurzum: Wilma war und ist eine echte Traumhündin. Wenn sie bloß nicht seit einigen Wochen so ungewohnt stur wäre. Isabell bringt das veränderte Verhalten ihrer heute 10 Monate alten Hündin schier zur Verzweiflung. Die früher lammfromme, aber jetzt „wilde Wilma“ will einfach nicht hören, reißt sich von der Leine los und macht plötzlich nur noch Blödsinn.

So wie Isabell mit Wilma ergeht es vielen Halterinnen und Haltern, wenn ihre Vierbeiner erwachsen werden und in die sprichwörtlichen Flegeljahre kommen. Doch schön der Reihe nach. Was genau bedeutet das eigentlich?

Was sind die so genannten Flegeljahre?

Im Grunde beschreiben die Flegeljahre den Beginn der Geschlechtsreife bei Hunden. Je nach Rasse und Größe kann dies bereits ab 6 Monaten der Fall sein, manchmal aber auch erst mit 1 Jahr oder später. Auch die Dauer der Flegeljahre ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Bei kleineren Rassen wie z. B. Yorkshire Terriern ist die Phase bereits mit etwa 12 Monaten abgeschlossen, große Rassen hingegen wie z. B. Berner Sennenhunde brauchen dafür manchmal 2 Jahre oder mehr.

Mit pubertierenden Hunden kann viel schiefgehen

In den Flegeljahren neigen Hunde dazu, unvorhersehbar zu reagieren. Sie könnten beim Spazierengehen plötzlich davonlaufen, Dinge zerstören oder sogar Menschen und andere Tiere verletzen. Hier kommt die Hundehaftpflicht ins Spiel. Sie schützt Dich im Schadensfall vor den finanziellen Folgen. Ob Porzellan, das Dein Hund durch wildes Schwanzwedeln von der Kaffeetafel des Nachbarn gefegt und zerbrochen hat, oder medizinische Kosten, wenn sich jemand durch das Verhalten Deines Hundes verletzt haben sollte: Mit der Hundehaftpflicht gehst Du immer auf Nummer sicher. Dabei ist es wichtig, dass Du darauf achtest, dass Mietsachschäden abgedeckt sind, zumindest falls Du in einer Mietwohnung wohnst oder mit Deinem pubertierenden Hund in einer Ferienwohnung zu Gast bist. Um Dir die Suche nach dem passenden Tarif zu erleichtern, haben Dir unsere Experten einige Tarifvorschläge rausgesucht.


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Als Züchter mit mehreren „Flegeln“ solltest Du am besten gleich eine Zwingerhaftpflicht abschließen. Weitere gute Angebote unterschiedlicher Gesellschaften findest Du in unserem Versicherungsvergleich:

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Erkennbare Merkmale der Pubertät bei Hunden

Bei Hündinnen kennzeichnet die erste Läufigkeit sehr deutlich, dass sie nun in der Hundepubertät sind. Bei Rüden musst Du etwas genauer hinschauen. Männliche Hunde zeigen ihr Pubertätsverhalten auf unterschiedliche Weise. Typisch sind beispielsweise das Beinheben beim Pipimachen, das offenkundige Interessen an Hündinnen oder ein ausgeprägtes Rivalitätsverhalten gegenüber anderen Rüden.

Generell kann es bei einem Hund in der Pubertät zu folgenden Veränderungen kommen:

  • Von einem Tag auf den anderen hört der Vierbeiner nicht mehr auf gelernte Kommandos.
  • Er hat Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.
  • Der eigentlich längst stubenreine Hund beginnt, die Wohnräume zu verschmutzen.
  • Während der Vierbeiner als kleiner Welpe keinerlei Schwierigkeiten mit dem Brustgeschirr hatte, scheint das Tragen plötzlich reine Folter zu sein.
  • Der Hund lässt sich an bestimmten Körperstellen nicht mehr gerne berühren.
  • Ein Hund, der zuvor bereits gut eine gewisse Zeit allein bleiben konnte, leidet mit einem Mal deutlich unter Trennungsangst.
  • Der Hund wirkt gereizter als sonst.

Woran liegt das? Um zu verstehen, was zu dem auffälligen Verhalten des Hundes führt, hilft es, die Entwicklungsphase genau zu beleuchten.

Was passiert mit Hunden in der Pubertät?

Der Eintritt zur Geschlechtsreife bedeutet immer, dass sie von nun an zeugungsfähig beziehungsweise empfängnisbereit sind, ausgewachsen sind sie deshalb aber noch lange nicht. Die halbstarken Hunde erleben während ihrer Reifezeit zum Erwachsensein erhebliche körperliche und psychische Veränderungen.

Im Hundehirn herrscht ein regelrechtes Chaos. Die Nervenzellen wachsen rasant. Der Kopf lernt eine Menge Neues hinzu und außerdem, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, jedoch nicht immer zur gleichen Zeit. Von den Veränderungen ist vor allem der Hirnbereich an der Stirnseite des Hundes betroffen, der für das Denken, Lernen und Ausführen erlernter Fähigkeiten zuständig ist. Das „Verinnerlichen“ kann aber eine gewisse Zeit dauern, während der es oft zu impulsivem Verhalten kommt. Parallel dazu wächst auch ein anderes Hirnareal, der sogenannte Mandelkern, der für die Verarbeitung von Emotionen wie Angst oder Wut zuständig ist. Hinzu kommen hormonelle Schwankungen. Dazu zählt z. B. die vermehrte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, das u.a. Berührungsempfindlichkeit verursacht. Aber auch das Glückshormon Dopamin schießt in hoher Konzentration durch Kopf und Körper des heranwachsenden Hundes, was ihn ungestümer und wilder machen kann.

Im Inneren des heranwachsenden Hundes geht es also drunter und drüber. Manchmal weiß die linke Hirnhälfte nicht, was die rechte tut. Mögliche Folgen: Bereits erlernte Fähigkeiten können, zumindest vorübergehend, in Vergessenheit geraten und Instinkte erhalten die Vorderhand. Viele Vierbeiner testen Grenzen aus, ignorieren Kommandos, und bei einigen wächst der Jagdinstinkt enorm.

Vielleicht gehörst Du zu den glücklichen Haltern, bei deren vierbeinigen Schützlingen der Übergang vom Welpenalter zum ausgewachsenen Hund kaum spürbar ist. Möglicherweise erkennst Du Deinen einst pflegeleichten Liebling aber auch kaum wieder und er stellt Dich und Deine Nerven durch seine Sturheit und ausgeprägte „Flegeleien“ gehörig auf die Probe. Verzweifle bitte nicht. Mit ein paar einfachen Regeln und Tricks bekommst Du das Ganze locker in den Griff.

So gehst Du mit Deinem Hund in der Pubertät um

Ruhig bleiben: Mit Gelassenheit hilfst Du Deinem Hund in der oft aufwühlenden und anstrengenden Phase des Erwachsenwerdens am meisten. Indem Du auch von den wildesten „Ticks“ Deines Hundes unbeeindruckt bleibst, vermittelst Du ihm maximale Sicherheit und Orientierung.

Viel Aufmerksamkeit widmen: Beschäftige Dich jetzt besonders ausgiebig mit Deinem Hund. Übe mit ihm am besten täglich wichtige, und auch bereits bekannte, Kommandos.

Geduldig und konsequent sein: Womöglich ignoriert Dich Dein Hund öfters und schaltet auf stur. Das kann nervenaufreibend sein. Lasse Dir das aber bitte nicht anmerken und bleibe immer geduldig und konsequent. Das zahlt sich am Ende aus.

Spare nicht an Lob: Positives Verhalten solltest Du immer gebührend belohnen. Wenn Dein pubertierender Vierbeiner beispielsweise ein neues Kommando verstanden und richtig befolgt hat, solltest sich das für ihn auch auszahlen. Mit einem Leckerli, einer extra Streichel- oder Spieleeinheit kannst Du Deinen Hund motivieren und den Spaß am Lernen fördern.

Am Ende kann die Pubertät bei Deinem Hund durch das richtige Verhalten auch dazu beitragen, die Bindung zwischen ihm und Dir zu festigen. Denk außerdem immer daran: Jede Hundepubertät vergeht auch einmal. Also, halte durch!

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