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Rüde oder Hündin: Wie unter­schiedlich sind die Geschlechter?

Rüde und Hündin

Wer passt besser zur Dir, Rüde oder Hündin? Viele Hundebesitzer haben eindeutig ihren Favoriten. Oft heißt es: einmal Hündin, immer Hündin. Oder eben: einmal Rüde, immer Rüde. Doch was ist dran an den Klischees? Und wie viel sagt sein Geschlecht überhaupt über einen Hund aus?

Es gibt viele geschlechterspezifische Vorurteile. So gelten Rüden als eigensinnig, dominant und schwerer erziehbar. Hündinnen wird nachgesagt, sie seien liebebedürftiger, dafür aber hinterhältiger und besitzergreifender. Stimmt das?

Vorurteile bei Hündinnen und Rüden

Wie so oft, gibt es auch bei der Frage nach geschlechterspezifischen Unterschieden nicht nur Schwarz und Weiß. Oft ist es eine Grauzone. Immerhin spielt in Bezug auf das Verhalten eines Hundes nicht nur das Geschlecht eine Rolle, sondern auch viele andere Faktoren. Allen voran die Erziehung, das individuelle Wesen des Vierbeiners und ein wenig auch dessen Rasse. So kann manchmal eine Schnauzerhündin dominanter auftreten als ein Mopsrüde. Und nicht jeder Mopsrüde ist genauso wie der andere.

Viel wichtiger als Geschlecht oder Rasse ist aber die Erziehung, denn wie auch wir Menschen werden Hunde stark von ihrer Umwelt und ihren Erfahrungen geprägt. Und diese Erfahrungen kannst Du als Hundehalter zum Glück gut beeinflussen. Doch wenn das Geschlecht eines Hundes gar nicht von so großer Bedeutung ist, woher kommen dann die ganzen Eigenschaften, die den beiden Hundegeschlechtern zugeschrieben werden. Ist das nur freie Erfindung?

Rüde und Hündin: eine Übersicht

Wie Du vielleicht bereits bemerkt hast, ist die Festlegung von Unterschieden bei Rüde oder Hündin sehr kompliziert. Trotzdem gibt es einige körperliche Merkmale und tatsächlich auch ein paar charakterliche Tendenzen, die bei Rüden und Hündinnen jeweils verstärkt vorkommen und die wir Dir kurz vorstellen wollen. Bitte denke beim Lesen aber immer daran: Nichts ist in Stein gemeißelt. Immerhin sind Hunde komplexe, lebendige Wesen und keine Klischees auf vier Beinen.


Typisch Rüde

Rüden heben sich sowohl optisch als auch charakterlich von Hündinnen ab. Die folgenden Merkmale sind in der Regel typisch für einen Rüden (wie gesagt, Ausnahmen gibt es immer):

  • bulligere/kräftigere Statur
  • gilt in der Pubertät als schwerer erziehbar
  • sieht sich als Beschützer des Rudels
  • neigt stärker zum Wachtrieb und meldet (vermeintliche) Bedrohungen
  • markiert ständig sein Revier
  • ist (unkastriert) immer paarungsbereit und kann läufigen Weibchen kaum widerstehen
  • ist oft verspielter als Hündinnen

Um rudelfremde Rüden „vorzuwarnen“, steckt ein Rüde sein Revier ab. Manchmal durch das Reiben an Gegenständen, vor allem aber durch Ausscheidungen. Nicht umsonst uriniert er an jeden Strauch, an jede Straßenecke und zum Teil an noch so jeden kleinen Grashalm. Bei so viel Beinchen heben kann ein Spaziergang mit einem Männchen schon einmal länger dauern, zumindest, wenn man es seinen Markierdrang ungehindert ausleben lässt.


Der Rüde als Beschützer

Ein Rüde sieht sich häufig als Beschützer des Rudels und „vertritt“ es auch nach außen. Hündinnen macht er gerne den Hof, während er andere Rüden mitunter als Rivalen oder potenzielle Bedrohungen für sein Rudel ansieht. Auch das hängt vom individuellen Hund und seinem Stresslevel ab. Denn nicht alle Rüden geraten gleich aneinander und oft werden mit der Zeit aus anfänglichen Streithähnen beste Hundekumpels. Trotzdem kommt es gerade zwischen jungen und unsicheren Rüden gerne zu Imponierverhalten oder harmlosen, ritualisierten Kämpfen („Kommentkämpfen“) oder zur für den Besitzer recht nervigen „Leinenaggression“. Souveräne, entspannte und erfahrene Rüden gehen sich aber meistens aus dem Weg oder lassen sich höchstens auf ein freundliches Beschnuppern oder ein Spielchen ein.

Kommt es doch mal zu Auseinandersetzungen, machen die männlichen Hunde jedoch ihren Konflikt meist unter sich aus. Greifen Herrchen und Frauchen nicht ein, läuft dieser in den meisten Fällen harmlos ab, und sieht oft schlimmer aus, als er tatsächlich ist. Sollte dennoch mal etwas passieren und ein fremder Hund involviert sein, ist es extrem wichtig, dass Du eine Hundehaftpflicht abgeschlossen hast, die Schadensersatzforderungen für Dich übernimmt und auch in vielen Bundesländern verpflichtend ist. Das gilt auch für die Besitzer von Hündinnen, die ja auch nicht vor Aggression oder Übermut gefeit sind. Als Tierversicherungsexperte können wir Dir zum Schutz vor möglichen Schäden, die Dein Tier anrichten könnte, die folgenden Hundehaftpflichtversicherungen empfehlen.


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Vorsicht, wenn läufige Weibchen in der Nähe sind

Das Leben mit einem Rüden wird vor allem dann zur Herausforderung, wenn ein läufiges Weibchen in der Nähe ist. Wittert Dein Hund die läufige Hündin, kann er, wenn Du nicht aufpasst, schon einmal von zu Hause ausreißen und sich auf den Weg zu seiner Angebeteten machen. Das ist gefährlich, da er dabei unter die Räder eines Autos gelangen kann. Und auch der Besitzer der Hündin ist bestimmt nicht gerade sonderlich erfreut, wenn Dein Männchen vor ihrer Tür steht und jault. Und wenn der verhinderte Romeo nicht zu seiner auserwählten Hündin darf und im heimischen „Hausarrest“ gelassen wird, kann das gelegentlich auch in „Liebeskummer“ ausarten, inklusive herzzerreißendem Jaulen und Appetitlosigkeit.

Ist Dein Rüde bei der „Brautwerbung“ zu wild, markiert wirklich immer und überall und läuft jeder Hündin nach, solltest Du über eine Kastration nachdenken. Das macht es nicht nur für Dich leichter, auch Dein Hund findet endlich etwas mehr Ruhe. Immerhin ist das ganze Liebesspiel für ihn sehr anstrengend.

Übrigens: Viele Hundekrankenversicherungen zahlen einen Kastrationszuschuss. Mehr dazu erfährst Du auf unserer Seite zur Kastration beim Hund.

Ist Dein Hund kastriert, kann auch das Zusammentreffen mit anderen Rüden ruhiger verlaufen. Bei der Frage, ob eine Kastration aber wirklich das Aggressionslevel von Hunden senkt, ist die Forschungslage uneindeutig und gerade zu früh kastrierte Rüden neigen sogar eher zu Problemverhalten. Zudem kann eine Kastration, quasi als Ersatzverhalten, auch den Jagdtrieb fördern. Dennoch gibt es auch einige unbestreitbare Vorteile einer solchen Maßnahme, vor allem, was die Gesundheit Deines Rüden und die Verhinderung ungewollten Nachwuchses angeht. Hier solltest Du Dich aber mit Deinem Tierarzt beraten. Immerhin sollte das Wohl Deines Rüden im Vordergrund stehen.


Typisch Hündin

Hündinnen weisen häufig folgende Merkmale und Charakteristika auf:

  • zierlichere Statur als das männliche Pendant
  • neigen leichter zu Übergewicht
  • anschmiegsamer und harmoniebedürftiger
  • sind mit Weibchen und Männchen verträglich
  • werden ein- bis zweimal im Jahr läufig und dann meist zickig

So weit, so gut. Ist Deine Hündin jedoch nicht verträglich mit anderen Hündinnen, wird es kompliziert. Dann kann es zu einem Kampf kommen, der schon einmal länger dauern und ernster und härter werden kann als zwischen Rüden, die ihre Konflikte „spielerisch“ klären. Selbst mit kastrierten Rüden sind sie dann weniger verträglich, da sie diese nicht gut zuordnen können.


Wenn die Hündin läufig wird

Hündinnen werden zweimal im Jahr läufig, einige auch nur einmal. Dann sind sie bei den Rüden sehr begehrt. Auch die Hündin selbst ist in dieser Zeit etwas unruhiger und womöglich streitlustiger als üblich. Manche Weibchen beginnen sogar zu markieren und ihr Beinchen zu heben. Die Beziehung zum Herrchen oder Frauchen kann in dieser Zeit zur zähen Geduldsprobe werden.

In dieser Zeit haben Hündinnen auch eine Art Regelblutung, auch wenn andere biologische Prozesse dahinterstecken als bei menschlichen Frauen. Viele Hündinnen putzen sich in dieser Zeit noch gründlicher als gewohnt. Dennoch kann es sein, dass Du als Herrchen oder Frauchen das eine oder andere Tröpfchen Blut aufwischen musst. Vorbeugend gibt es auch Schutzhöschen, die jedoch nicht jeder Hund bereitwillig trägt. Und Hunde sind ziemlich geschickt im Loswerden von Kleidungsstücken, die sie nicht tragen möchten.


Kastration als Lösung?

Wenn Du nicht züchten möchtest, solltest Du vielleicht einmal darüber nachdenken, ob Du Deine Hündin kastrieren lässt. Damit tust Du ihr eventuell sogar einen Gefallen. Denn erkläre ihr mal, dass sie, obwohl sie heiß ist, bitte nichts mit Rüden anfangen soll. Auch die Blutung bleibt aus. Eine Kastration hat zudem noch zwei weitere Vorteile: Zum einen entfällt die gar nicht so seltene Scheinträchtigkeit im Anschluss an die Läufigkeit. Zum anderen sinkt bei kastrierten Hündinnen das Risiko einer Gebärmuttervereiterung und der Bildung von Tumoren an der Milchleiste.

Natürlich solltest Du Deine Hündin nur kastrieren, wenn es auch Sinn hat. Eine Kastration, allein, um dir „das Leben zu erleichtern“ ist schon aus Tierschutzgründen nicht zulässig. Dafür muss es immer triftige medizinische Gründe geben oder aber eine unkontrollierte Fortpflanzung soll dadurch verhindert werden. Wenn keine Rüden in der direkten Nachbarschaft wohnen, die ihr das Leben zur Hölle machen, und Deine Hündin selbst nicht unter der Läufigkeit leidet, reicht es, sie in den kritischen Tagen von Hunden fernzuhalten. Du solltest sie aber unbedingt an die kurze Leine nehmen. Und aufpassen, dass sie sich nicht aus dem Staub macht. Denn auch sie geht dann gerne mal auf Partnersuche.

Ob Rüde oder Hündin: Hauptsache, ihr passt zueinander

Bei allem oben Genannten gilt natürlich: Ausnahmen bestätigen die Regel. So gibt es tatsächlich auch Hündinnen, die markieren. Und Rüden, die anschmiegsamer sind als so manche Hündin. Du solltest Dich also nicht darauf versteifen, welches Geschlecht der Hund hat. Viel wichtiger ist es, dass der Hund zu Dir passt. Und wie bereits erwähnt: Erziehung und Sozialisation sind für die Bildung des Charakters viel wichtiger als das Geschlecht.

Deshalb noch ein kleiner Vorschlag: Wie wäre es, wenn nicht Du den Hund auswählst, sondern dem Hund die Entscheidung überlässt? Frage beim Züchter oder im Tierheim gar nicht nach, ob es ein Männchen oder Weibchen ist. Lass die Hunde auf Dich zukommen und dann ganz einfach Dein Herz entscheiden. Der Rest wird sich ganz von allein ergeben!

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