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Silvester mit Hund: Wie sich Stress und Panik vermeiden lassen

Hund versteckt sich ängstlich unter der Decke

Wenn das Jahresende näher rückt, werden viele Hundebesitzer zunehmend nervöser. Der Grund: Scheppernde Böller, zischende und heulende Raketen sowie andere lautstarke Silvesterknaller jagen den meisten Hunden Angst ein.

Mit guter Vorbereitung und gezielten Gegenmaßnahmen wie einem Anti-Angst-Geräusche-Training lässt sich die Silvesterpanik bei Hunden vermeiden. Neben cleveren Tipps zum richtigen Verhalten als Hundehalter gelten auch Bachblüten und CBD-Öl als effektive Helfer bei tierischen Angstzuständen.

Warum fürchten Hunde Silvester?

Du fragst Dich vielleicht, wie es dazu kommt, dass die meisten Menschen Feuerwerk wahnsinnig toll finden, Hunde in der Regel aber panisch darauf reagieren. Der Grund sind die sehr viel feineren Sinne, die sie im Vergleich zu uns besitzen: Hunde hören deutlich lauter und intensiver als Menschen. Selbst Töne, für die unsere Ohren taub sind, nehmen Hunde wahr. Scharf zischende oder schrill heulende Raketen, Knallfrösche und andere Feuerwerks-Radaumacher setzen empfindlichen Hundeohren also ordentlich zu und setzen sie unter Stress. Hinzu kommt der Brandgeruch, den die empfindlichen Hundenasen noch stärker wahrnehmen als wir es tun. Allein dieser Geruch nach Ruß kann manchen Hund in Panik versetzen. Wie aber macht es sich bemerkbar, wenn Hunde an Silvester Angst haben?

Woran Du erkennen kannst, wenn Dein Hund Angst an Silvester hat

Wenn zum Jahreswechsel die Angst in Deinem Hund hochsteigt, kann sich dies durch verschiedene Anzeichen bemerkbar machen:

  • Dein Hund wirkt insgesamt sehr unruhig
  • er winselt kläglich
  • Dein ruhiger Hund bellt viel
  • er hechelt stark
  • sein ganzer Körper zittert
  • Dein Hund zieht den Schwanz ein, eventuell bis unter den Bauch
  • die Pupillen Deines Hunds sind geweitet
  • Dein Hund verkriecht sich unter Möbeln
  • die Körperhaltung ist geduckt
  • er frisst nicht
  • Dein Hund ist plötzlich unsauber

Am besten, Du lässt es erst gar nicht so weit kommen. Um Silvesterängste zu vermeiden, ist jedoch eine entsprechende Vorbereitung notwendig. Was dazu gehört, erklären wir Dir im Folgenden.

Tipps gegen Silvesterpanik bei Hunden

Leider beschränkt sich die geräuschintensive „Böllerzeit“ nicht auf den Silvesterabend allein. Bereits Tage vor dem Jahreswechsel wird fleißig mit Feuerwerk hantiert und auch danach lautstark geknallt. Wenn Du merkst, dass der gelegentliche Lärm Deinen Hund ängstigt, musst Du als sein Rudelführer Stärke zeigen und ihm ein Vorbild sein. Natürlich darfst Du ihn trösten und Dich um ihn kümmern, wenn er sich fürchtet und Schutz bei Dir sucht.


Gut geplanter Gassigang

  • Vor allem in den Tagen rund um den Jahreswechsel solltest Du Deinen Vierbeiner sicherheitshalber an der Leine halten und ihn besonders gut sichern.
  • Wähle Spaziergehzeiten und -orte, die weitgehend knallfrei sind. Parkanlagen, Wald oder Feld zum Beispiel eignen sich oft gut, aber das ist auch immer von Deiner Wohnlage abhängig.
  • Vorsicht mit offenen Haustüren oder Gartentoren: Auch ein bislang furchtloser Hund könnte sich plötzlich erschrecken und in Panik fliehen, wenn direkt in seiner Nähe ein Knaller losgeht. In solch einem Fall ist die Hundehaftpflicht für Dich als Hundehalter unerlässlich. Nur so bist Du bei einem Unfall gegen Schadensersatzforderungen geschützt. Sollte hingegen Dein eigener Hund zu Schaden kommen, kannst Du mit einer Hundekrankenversicherung die Behandlungskosten stark senken.

Entspannter Halter – entspannter Hund

Bleibe, wenn Dein Hund angespannt und ängstlich ist, bewusst ruhig und gelassen. Diese gelöste Stimmung kann sich auf Deinen Liebling übertragen und seine Angst mildern. Der Vierbeiner merkt, dass die Situation gar nicht so bedrohlich ist, wie er sie gerade empfindet. Sollte sich Dein Hund dennoch zurückziehen wollen, lasse ihn gewähren und biete ihm dafür verschiedene Möglichkeiten. Vielleicht sucht er ein sicheres Plätzchen unter der Couch, möchte den Rückzug in den ruhigen Keller antreten oder sich unter einer Decke abschirmen.


Den Hund nicht alleinlassen in der Silvesternacht

Wenn in der Silvesternacht der Lärm so richtig losgeht, darf Dein Hund auf keinen Fall alleine zuhause bleiben! Wenn möglich, solltest Du die Rollläden herunterlassen, um Außenreize wie Geräusche oder Lichtblitze durch Knaller zu mindern. Schalte dazu Radio oder Fernseher ein, um Ablenkung zu schaffen.

Bringe Deine Fellnase mit ihrem Lieblingsspiel auf andere Gedanken. Wenn Du dabei demonstrativ bester Stimmung bist und dazu noch äußerst spendabel mit gutem Futter, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Dein Hund die Zeit des Feuerwerks gut übersteht und keine Ängste entwickelt.

Auch wenn es Deinem Hund nichts auszumachen scheint, lasse ihn während der Knallerei nicht auf die Straße. Dort könnte er von einem Querschläger getroffen werden oder spielerisch nach Knallern schnappen.


Bachblüten, CBD-Öl und Co.

Sollte Dein Hund besonders ängstlich auf die Knallerei reagieren und sämtliche Spiele, Leckerlis und Rückzugsmöglichkeiten keine Wirkung zeigen, kannst Du in Absprache mit dem Tierarzt noch sanft wirkende, natürliche Beruhigungsmittel in Erwägung ziehen. Infrage kämen zum Beispiel Bachblüten. Besonders gut bei Angstzuständen sollen sich diese drei Bachblüten eignen, mit deren Gabe idealerweise schon 2 bis 3 Wochen vor Silvester begonnen wird:

  • Mimulus (Gefleckte Gauklerblume): Für Hunde, die in bestimmten Situationen oder bei konkreten Gegenständen Angstzustände bekommen.
  • Aspe (Zitterpapel): Hilft Vierbeinern, die eine vage Angst empfinden, meist ohne einen echten Grund.
  • Rock Rose (Gemeines Sonnenröschen): Eignet sich besonders gut für Hunde, die extreme Ängste in konkreten Situationen haben.

Idealerweise erstellt die Zusammenstellung der Mischung ein Tierheilpraktiker, der Deinen Hund gut kennt. Beachte aber bitte: Auch wenn es positive Erfahrungsberichte von Hundehaltern gibt, liegen zur Wirkung von Bachblüten bislang keine wissenschaftlich belegten Studien vor. Deinem Hund Bachblüten zu verabreichen, kann und sollte niemals einen Tierarztbesuch ersetzen.

Das gilt auch für CBD-Öl, das dem Hundefutter wie vom Hersteller empfohlen beigemischt werden kann. Dank seiner natürlichen Wirkstoffe, gewonnen aus der Hanfpflanze, gilt CBD-Öl nicht nur als beruhigend auf Menschen, sondern soll auch zum Wohlbefinden und zur Entspannung von gestressten Vierbeinern beitragen. Wohlgemerkt ganz ohne berauschende Effekte. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat CBD für Mensch und Tier als unbedenklich eingestuft. Übrigens reagiert nicht jeder Hund auf CBD-Öl, die bisherigen Erfahrungen vieler Hundehalter sind aber durchaus positiv.

Jeder Hundehalter sollte selbst entscheiden, ob ein Versuch mit alternativen Heilmethoden für seinen Hund sinnvoll ist oder nicht.

Sollte Dein Hund nicht auf diese natürlichen Mittel reagieren, bleibt als Alternative noch die Verabreichung von Medikamenten. Halte dafür unbedingt Rücksprache mit Deinem Tierarzt. Er kann abwägen, ob und welche Medikamente sinnvoll bzw. notwendig sind.

Ein gutes Mittel gegen Silvesterstress bei Hunden können auch Entspannungs-Massagen sein. Vielleicht hast Du schon einmal vom sogenannten Tellington Touch gehört. Dabei handelt es sich um eine Massagetechnik, die nicht nur die Bindung zwischen Mensch und Hund stärken, sondern auch

  • Schmerzen lindern,
  • verspannte Stellen lösen,
  • Berührungsängste nehmen,
  • unerwünschte Verhaltensweisen und Gewohnheiten verändern
  • sowie der Entspannung dienen kann.

Geräuschtraining

Am besten solltest Du schon im Welpenalter mit einem Geräuschtraining anfangen. Ein Fehler, den viele Welpenbesitzer machen, ist nämlich, dass sie die kleine Fellnase trösten, wenn sie sich erschreckt, anstatt sie zu ignorieren. Richtig wäre es, dem Vierbeiner nicht weiter Beachtung zu schenken, damit er lernt, dass nichts Schlimmes geschieht, wenn die Müllabfuhr lautstark die Tonnen leert oder dem Nachbarn im Treppenhaus laut polternd ein Karton herunterfällt. Mit der Zeit wird der Hund diese Geräusche als alltäglich ansehen und ganz gelassen bleiben.

Geräusche als Schlüssel

Wenn es um den besonderen Radau an Silvester geht, gilt es, härtere Geschütze aufzufahren. Schon in den Wochen vor Silvester solltest Du damit beginnen, Deinen Hund auf die Knallerei vorzubereiten. Online gibt es viele Geräuschquellen, um Deinen Hund langsam an unangenehme Laute zu gewöhnen - z. B. als MP3-Download oder YouTube-Videos. Du solltest aber frühzeitig damit anfangen, am besten schon einige Wochen vor Silvester.

So gehst Du vor

Spiele Deinem Vierbeiner die Geräusche am Anfang ganz leise vor und steigere dann nach und nach die Lautstärke. So gewöhnt sich Dein Hund neben den Silvesterknallgeräuschen auch an einen Schnellzug, ein Flugzeug, einen Laubbläser oder an Babygeschrei. Während des Abspielens gehst Du ganz normal Deiner Tätigkeit nach, tust also, als ob nichts wäre. So merkt Deine Fellnase, dass von diesen Geräuschen keinerlei Gefahr ausgeht.


Alternative: Silvesterurlaub mit Hund

Wenn Du die beschriebenen Tipps beherzigst, sollte Silvesterstress bei Deinem Hund eigentlich kein Thema mehr sein. Ist Dein Liebling jedoch schon zu alt oder einfach überaus ängstlich, gibt es noch eine andere Lösung: Erspare ihm einfach die Quälerei und verbringe den Jahreswechsel fernab der Knallerei. Zum Beispiel auf den Inseln Amrum, Föhr oder Sylt. Auf Amrum beispielsweise ist Feuerwerk komplett verboten, auf Sylt und Föhr ist es auf wenige Orte beschränkt.

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