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Mit dem Hund wandern: vier Pfoten auf Entdeckung­sreise

Frau macht auf dem Hügel eine Wanderpause mit ihrem Hund

Wandern mit dem Hund erfreut sich großer Beliebtheit. Wir zeigen Dir, worauf Du achten musst, damit Dein Hund nicht überfordert wird.

Eignen sich Hunde zum Wandern? Wie lange kann ich mit dem Hund wandern? Unsere Tipps zum Wandern mit dem Hund.

Wie alt muss mein Hund zum Wandern sein?

Eigentlich ist es naheliegend, dass Dein Hund zum Wandern schon ein bestimmtes Alter erreicht haben muss. Für eine kurze Wanderung sollte Dein Hund mindestens neun Monate alt sein. Längere Strecken eignen sich für Hunde erst ab dem zwölften Lebensmonat. Das liegt einfach daran, dass Wanderungen auch eine Belastung für Gelenke und Knochen sind. Überdenke dabei einfach mal, wie lange Dein Hund auf der Gassirunde mitziehen kann, ohne dass er außer Atem gerät oder schlapp wird. Für ältere Hunde ist das Wandern ebenfalls genau abzuwägen. Unter Umständen fehlt es ihnen an Kondition oder sie haben bereits körperliche Schwächen, die eine längere Wanderung nicht ermöglichen. Hunde, die bereits mit Rückenproblemen oder Hüftproblemen zu kämpfen haben, sollten nicht unbedingt auf Wanderschaft gehen.

Doch auch für gesunde und jüngere Hunde bestehen gerade auf unebenem Gelände und langen Wanderungen gesundheitliche Risiken. Diese können aber durch eine Hundekrankenversicherung abgedeckt werden, die im Falle einer Erkrankung oder Verletzung während der Wanderung die Tierarztkosten übernimmt.

Kann ich mit kleinen Hunden wandern gehen?

Kleine Hunde wirken mitunter aktiver als größere Hunde. Das bedeutet aber nicht, dass sie sich automatisch auch für eine Wanderung eignen. So sind Chihuahua, Westie, Bologneser und Co nicht die idealen Partner. Ihre Körpergröße ist nicht dazu ausgelegt, längere Strecken zu bewältigen. Ebenso sind bestimmte Hunderassen aufgrund ihrer kurzen Beine nicht als Partner für eine Wanderschaft geeignet. Dazu gehören beispielsweise Bassethunde oder Dackel. Möpse oder Bulldoggen kommen für das Wandern ebenfalls nicht in Betracht. Bedingt durch ihre kurzen Nasen haben sie zwangsläufig auf kurz oder lang Probleme mit der Atmung. Das wird also nicht lange gut gehen.


Welche Hunde eignen sich zum Wandern

Mit dem Hund wandern kannst Du am besten, wenn es sich um eine größere Hunderasse handelt. Eine mittlere Schulterhöhe von 40 Zentimeter sollte es schon sein, damit Dich Dein Hund auf Deiner Wanderschaft begleiten kann. Dazu gehören vor allem:

  • Hütehunde
  • Jagdhunde
  • Labrador Retriever
  • Huskys
  • Berner Sennenhund
  • Border Collie
  • Irish oder English Setter
  • Falt Coatet Retriever
  • Australian Shepherd

Diese Aufzählung ist nur beispielhaft. Es hängt auch ein Stück weit davon ab, was Du Deinem Hund zutraust und wie er konditionell veranlagt ist. So können beispielsweise sogar Jack Russell Terrier zum Wandern geeignet sein aufgrund ihrer hohen Agilität.

Welche Voraussetzungen sollte Dein Hund für eine Wanderung mitbringen?

Grundvoraussetzung für eine gemeinsame Wanderung mit dem Hund ist eine solide Erziehung des Vierbeiners. Neben den Grundlagen wie Sitz, Platz oder Fuß gehört auch dazu, dass Dein Hund jederzeit abrufbereit ist und auf Dich hört. Dazu gehören ein ausgeprägtes Sozialverhalten und ein niedriger Jagdtrieb. Denk daran, dass Du bei einer Wanderung Deinen Hund ja nicht immer an der Leine halten willst. Er soll die Eindrücke der Umgebung auf seine Weise aufnehmen können. Wichtig ist, dass Du Deinen Hund aber im Auge hast und er jederzeit auf Deine Kommandos hört. Denk daran, dass Dein Hund für den Fall eines Auslandsaufenthaltes einen EU-Heimtierausweis hat und über eine gültige Tollwutimpfung verfügt. Diese sollte mindestens 30 Tage und maximal 12 Monate vor einem möglichen Aufenthalt im Ausland eingetragen worden sein.


Die richtige Ausrüstung zum Wandern mit dem Hund

Eine Wanderung ist nicht vergleichbar mit einer längeren Gassirunde. Während Du bei der Gassirunde vielleicht zwei bis drei Kilometer zurücklegst, kann eine Wanderung auch mal mit Etappen von zehn bis zwanzig Kilometer verbunden sein. Das hängt natürlich vom Trainingszustand Deines Hundes ab. Für eine solche lange Strecke, die antrainiert werden muss, brauchst Du verschiedene Utensilien – unabhängig von Deinem eigenen Proviant:

  • ein gepolstertes Brustgeschirr für Deinen Hund
  • verschiedene Hundeleinen, die Du je nach örtlichen Gegebenheiten einsetzen kannst
  • einen faltbaren Futternapf und Trinknapf
  • ausreichend abgepacktes Trockenfutter
  • Wasservorrat (Mehrweg-PET-Flaschen stilles Wasser)
  • Verbandsmaterial und eine Hunde-Notfallapotheke
  • Kotbeutel
  • eine Hundedecke für die Pausen

Wie sieht die Hundeapotheke für unterwegs aus?

Hund sitzt vor dem Verbandskoffer

Es genügt eine einfache Grundausstattung, damit Du für kleine Zwischenfälle unterwegs gut gerüstet bist. Dazu gehören:

  • Zeckenzange und eine Pinzette, um Parasiten oder Splitter zu entfernen
  • Taschenlampe, um die Ohren Deines Hundes auf kleine Plagegeister zu untersuchen
  • eine Lupe, mit der Du Splitter besser erkennen kannst
  • Flohkamm und eine Bürste
  • Einweghandschuhe
  • Desinfektionsspray für kleine Wunden sowie Wundsalbe
  • Antiflohmittel
  • Melkfett oder Vaseline für die Hundepfoten

Mit dem Hund wandern: wie sieht es mit der Fütterung unterwegs aus?

Der Hund bekommt während der Wanderpause Futter

Bevor Du Dich mit Deinem Hund auf die geplante Wanderroute machst, sollte Dein Liebling sich vorher nicht noch den Bauch vollschlagen. Wenn er seine Morgenmahlzeit verputzt hat, gib ihm noch ungefähr eine Stunde zur Verdauung. Ein voller Bauch marschiert nicht gern. Das ist bei Hunden auch nichts anders als bei uns Menschen. Generell eignet sich für eine Wanderung Trockenfutter besser als Nassfutter. Das Trockenfutter kannst Du in den üblichen Mengen abfüllen und Deinem Hund zu den gewohnten Zeiten unterwegs im faltbaren Napf geben. Auch dabei gilt: Jetzt braucht Dein Hund eine Pause, bevor es wieder losgeht. Ein bisschen Verdauung muss schon sein – nutz diese Zeit zur Regeneration. Du kannst in dieser Zeit auch einen kleinen Imbiss zu Dir nehmen. Nach etwa einer Stunde geht es weiter. Nassfutter ist deshalb nur bedingt geeignet, weil Du es nach Anbruch einer Dose für die restliche Strecke irgendwie gekühlt halten musst. Wenn Du nicht gerade eine Kühlbox mitschleppst, dürfte das nur schwer möglich sein.

Es gibt aber auch noch die Möglichkeit, auf Spezialfutter auszuweichen. Dieses Futter ist gepresst und getrocknet. Durch den Entzug von Wasser ist es also deutlich leichter. Wenn unterwegs die Möglichkeit besteht, es mit warmen Wasser quellen zu lassen, wird es vom Volumen her etwa die doppelte Masse ergeben. Der Vorteil dabei ist zusätzlich, dass Dein Hund ausreichend Flüssigkeit aufnimmt. Du sparst also deutlich an Gewicht – schließlich muss die gesamte Ausrüstung für Dich und Deinen Hund ja in einen Rucksack passen.

Welche Risiken können bei einer Wanderung mit dem Hund auftreten?

Eine Strecke von zehn bis zwanzig Kilometer zu bewältigen mag auf den ersten Blick nicht problematisch sein. Dennoch gibt es Risiken, die die Wanderung mit Deinem Hund zu einem handfesten Problem werden lassen.

  • Vor allem bei Touren in den Bergen kann es passieren, dass Deinem Hund die Puste ausgeht. Wenn Du nun Deinen Hund teilweise tragen musst, weil er k. o. ist, dann erreichst auch Du schnell Deine Grenzen der körperlichen Belastbarkeit.
  • Achte auf den Untergrund: Wege, die vielfach steinig sind, bergen das Risiko, dass sich Dein Hund die Pfote verletzt. Dafür musst Du mit Verbandmaterial gerüstet sein.
  • Vermeide, wenn Du noch keine Erfahrung mit dem Wandern in den Bergen hast, Strecken, die an Abhängen vorbeiführen. Bei Wanderungen handelt es sich in der Regel um unbekannte Strecken – die dürfen auch für Dich nicht zu einer Herausforderung werden. Sonst wird es stressig.
  • Verlass Dich auf wenig frequentierten Strecken nicht allein auf technische Hilfsmittel wie das Navi im Smartphone. Ein Ausfall der Technik bedeutet automatisch erst einmal fehlende Orientierung. Die gute, alte Faltkarte bietet da ein Stück zusätzliche Sicherheit - wenn sie aktuell ist.

Wichtiger Hinweis: Der Umgang mit Kuhherden oder anderen Huftieren

Bei einer Wanderung im Jahr 2014 kam eine Urlauberin in Österreich ums Leben. Sie wurde zusammen mit ihrem Hund von einer Kuhherde eingekreist, die sich bedrängt fühlte. Der Hund konnte sich befreien, die Urlauberin nicht. Sie verstarb noch vor Ort.

Die Kühe sind durch den Hund, auch wenn dieser sich unauffällig verhalten hat, unruhig geworden. Besonders im Frühjahr gilt für die meisten Tiere eine Schonzeit. Sie fühlen sich in ihrem Lebensraum nicht sonderlich bedroht. Daher gilt es auch bei einer Wanderung mit dem Hund bestimmte Regeln einzuhalten. Vor allem Kühe, Rehe, Schafen, Ziegen oder Pferde grasen auf den Wiesen in den Gebirgsregionen. Anders als im Flachland sind diese Bereiche nicht immer eingezäunt. Die Tiere dort können sich frei bewegen, bei Gefahr entweder die Flucht antreten oder zum Angriff übergehen. Wenn ihr unterwegs auf Huftiere trefft, dann leine Deinen Hund an und geh zügig weiter. Vor allem Muttertiere spüren eine Bedrohung für ihre Jungtiere und können daher schnell aggressiv reagieren.

Sommerzeit bedeutet viel Hitze: worauf musst Du achten?

Viele Menschen nutzen die Sommerzeit, um in den Urlaub zu fahren. Wenn es mit dem Hund auf die Wanderschaft geht, musst Du dabei einige Dinge beachten, damit der Sommerurlaub nicht zu einer Tortur für Deinen Hund wird. Starte die Touren bereits früh am Morgen. So ist einerseits die Sonneneinstrahlung nicht so intensiv. Andererseits ist der Untergrund, auf dem sich Dein Hund mit seinen Pfoten bewegt, noch einigermaßen kühl. Nicht jede Strecke verläuft über Waldwege oder Wanderwege. Manchmal ist ein Teilstück der Wanderstrecke auch asphaltiert. Teste die Temperatur des Untergrunds mit Deiner flachen Hand. Ist der Boden zu heiß, eignet er sich auch nicht für Deinen Hund.

Nutz die Mittagszeit für ausgedehnte Pausen. Entweder Du sicherst euch ein schattiges Plätzchen oder Du kehrst irgendwo ein, wo auch Hunde willkommen sind. Das lässt sich im Rahmen der Vorplanung ganz gut koordinieren. Die Mittagspause im Schatten bietet zumal den Vorteil, dass Dein Hund dort in Ruhe eine Portion seines Futters verdrücken kann, ohne dass es direkt wieder auf den Weg geht. Nutz die Zeit einfach, um ein wenig zu relaxen. Dein Hund kann sich auf seiner Decke ein wenig ausruhen.

Wenn die Temperaturen bereits in den Morgenstunden auf 30 Grad ansteigen, solltest Du eine Überlastung Deines Hundes in jedem Fall vermeiden. Es droht sonst ein Hitzschlag. In diesem Fall ist die Wanderung dann endgültig beendet. Wenn Du dennoch zum Ziel Deiner Etappe kommen möchtest, etwa eine Pension oder ein Hotel, dann nutz lieber den öffentlichen Personennahverkehr. Vielleicht lässt sich an Deinem Ziel dann noch nach der abgeklungenen Hitze eine Runde mit Deinem Hund drehen.

Falls Du im Ausland unterwegs bist und verhindern willst, dass Du für die Schäden aufkommen musst, wenn Dein Hund etwa einen anderen Wanderer angreift oder erschreckt, solltest Du unbedingt eine Hundehaftpflicht mit Auslandsschutz abschließen.


Vorbereitung für eine Wanderung mit dem Vierbeiner

Mit dem Hund wandern heißt nicht, sich irgendein Ziel herauszusuchen und darauf loszuwandern. Dazu bedarf es einer gewissen Vorbereitung. An erster Stelle steht die Suche nach geeigneten Wanderrouten. Das hängt von Deiner und auch von der Kondition Deines Hundes ab. Schließlich macht es einen großen Unterschied, ob Du im Flachland oder in den Bergen wandern gehst. Prüfe im Vorfeld, welche Unterkünfte in Betracht kommen. Schließlich soll Dein Hund dort willkommen sein. Dieser Punkt verdient vor allem dann viel Aufmerksamkeit, wenn Du Etappenwandern mit dem Hund planst und dazu mehrere Unterkünfte anlaufen musst.

Es ist sinnvoll, wenn Du zur Vorbereitung eines solchen Urlaubs zu Hause mit dem Hund wandern gehst. So kann er sich in heimischer Umgebung an längere Strecken gewöhnen und für Dich ist diese Art von Training lediglich mit etwas Zeitaufwand verbunden. Nimm vorsichtshalber auch noch Deinen Tierarzt mit ins Boot. Ein Gesundheitscheck kann nicht schaden, bevor Du mit dem Training Deines Hundes beginnst.

Die schönsten Wanderrouten für den Hund

Wegweiser Wanderstrecken

Klar, jeder Hundefreund hat so seine eigenen Vorstellungen, wohin die Tour führen soll. Deutschland oder Ausland, am Berg oder an der Küste – die Möglichkeiten für Hundebesitzer sind unbegrenzt. Jedenfalls, solange Hunde unterwegs in Pensionen willkommen sind. Wir haben einfach mal fünf Strecken kurz beschrieben, die sich für die Wanderung mit Deinem Hund eigenen.

Der Bayerische Wald

Jede Menge Wandermöglichkeiten bietet Dir und Deinem Hund der Bayerische Wald. Sei es der Aufstieg auf den Großen Arber mit einer Höhe von rund 1.450 Meter oder der Goldsteig mit einer Wanderstrecke von 660 Kilometer – die Routen dort sind sehr vielfältig. Wichtig dabei ist aber, dass Dein Hund im Nationalpark an der Leine geführt werden muss.

Die Lüneburger Heide

Im Norden Deutschlands gibt es den Heidschnuckenpfad. Dieser führt von Hamburg bis nach Celle in das Herz der Lüneburger Heide. Unendliche Heidelandschaften, die zum Ende des Sommers in einem herrlichen lila erstrahlen.

Insel Fehmarn

Hoch an der Ostsee gelegen gibt es auf der Insel Fehmarn für Dich und Deinen Hund viel zu entdecken. Die Größe der Insel macht es möglich, dass Du mit Deinem Hund auf vielen Wegen herumkommst und die Landschaften genießen kannst.

Der Rennsteig im Thüringer Wald

Zu den bekanntesten Wanderwegen in Deutschland gehört der Rennsteig im Thüringer Wald. Ausflüge zur Wartburg, in die Drachenschlucht und zur Landgrafenschlucht sind ein besonderes Erlebnis.

Die Mecklenburgische Seenplatte

Für den Sommer bietet sich besonders die Mecklenburgische Seenplatte an. Eine Vielzahl von klaren Seen, die jede Menge Abkühlung für Deinen Hund bedeuten, aber auch ein weit verzweigtes Wandernetz bietet diese wunderbare Region.

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