Feline Hyperthyreose: die Schilddrüsen-Überfunktion bei der Katze
Auch unsere geliebten Katzen können eine Überfunktion der Schilddrüse erleiden. Der medizinische Fachbegriff dazu lautet „feline Hyperthyreose“ leiden. Sie bewirkt, dass der Hormonhaushalt der Katze aus dem Gleichgewicht gerät. Um weitreichende gesundheitliche Folgen zu verhindern, sind eine zeitnahe Diagnose und Therapie unerlässlich.
Schilddrüse der Katze - unverzichtbar für den Stoffwechsel
So klein das Organ auch ist, für verschiedene Stoffwechselprozesse im Körper der Katze ist die Schilddrüse von großer Bedeutung! Bei der Überfunktion kommt es zu einer ein- oder beidseitigen Vergrößerung der Schilddrüsenlappen.
Das unnatürliche Wachstum, meist verursacht durch gutartige, in seltenen Fällen auch durch bösartige Tumore, setzt die Schilddrüse gewissermaßen unter Dauerstress. In diesem Zustand produziert die Schilddrüse unentwegt zu viele Hormone, was langfristig zu weitreichenden gesundheitlichen Schädigungen führen kann. Katzen mit Hyperthyreose können zum Beispiel Bluthochdruck entwickeln und am Herzen, an den Nieren und Augen erkranken.
Durch regelmäßige Kontrollbesuche beim Tierarzt lässt sich die Schilddrüsen-Überfunktion jedoch glücklicherweise frühzeitig erkennen. Und je eher die Behandlung erfolgt, umso geringer ist das Risiko von Folgeerkrankungen für den Stubentiger!
Leider lässt sich eine einmal festgestellte Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen nicht heilen. Es handelt es sich um eine chronische Krankheit. Diese lässt sich allerdings gut behandeln und ermöglicht dem Stubentiger ein weitgehend uneingeschränktes, normales Katzenleben.
Die für Check-ups, Diagnostik, Medikamente und vieles mehr anfallenden Kosten trägt Deine Katzenkrankenversicherung. Bereits ab 9,63 € ist dieser Schutz, der Dir finanzielle Sicherheit und Deiner Katze hervorragende gesundheitliche Betreuung schenkt, erhältlich.
Wie erkennst Du eine feline Hyperthyreose?
Je nach Ausmaß der Erkrankung unterscheiden sich die Symptome. Folgende Anzeichen können auf eine Überfunktion der Schilddrüse beziehungsweise „Feline Hyperthyreose“ hindeuten:
- Fresssucht bei gleichzeitigem Gewichtsverlust
- starker Durst
- Verhaltensänderungen (Aggressivität / Ängstlichkeit)
- Atemnot
- Hautveränderungen
- Haarausfall und struppiges Fell
- starkes Krallenwachstum
- Erbrechen und Durchfall
- Verhaltensauffälligkeiten wie plötzliche Aggressivität oder Unruhe
Einige dieser Symptome können auch auf andere Erkrankungen hindeuten. Starker Durst oder Gewichtsverlust trotz vermehrter Futteraufnahme beispielsweise sind auch für eine Diabeteserkrankung bei Katzen charakteristisch. So oder so - die alarmierenden Anzeichen geben in jedem Fall Anlass für einen zeitnahen Tierarztbesuch!
Übrigens sind vor allem ältere Katzen – ab acht Jahren – von einer Schilddrüsen-Überfunktion betroffen. Als mögliche Auslöser vermuten Forscher, dass bei den betroffenen Tieren vor allem die Ernährung, Umwelteinflüsse und genetische Faktoren eine Rolle spielen. So hat sich herausgestellt, dass Katzen, die häufig mit Dosenfutter gefüttert wurden, ein wesentlich höheres Erkrankungsrisiko aufwiesen. Zudem sollen möglicherweise auch manche Katzenstreusorten die Krankheit eher auslösen.
Was macht der Tierarzt bei der felinen Hyperthyreose?
Einen Verdacht auf Schilddrüsenüberfunktion bei Deiner Katze stellt der Tierarzt über eine Blutuntersuchung fest. Je nach Ausmaß und Auslöser stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl:
- Medikamentöse Therapie
Die Hormonbildung in der Schilddrüse lässt sich durch die Gabe von Medikamenten, so genannten Thyreostatika, hemmen. Da ein Absetzen die Hormonbildung wieder steigen lässt, müssen die Medikamente konsequent und lebenslang verabreicht werden. Für nicht jeden tierischen Patienten ist die medikamentöse Behandlung allerdings optimal geeignet. Schwierigkeiten bei der Tablettengabe und Nebenwirkungen wie Durchfall, Erbrechen und Appetitlosigkeit bei rund einem Viertel der betroffenen Katzen erschweren die Therapie.
Achtung: Bitte die Schilddrüsenwerte beim Tierarzt engmaschig (etwa alle drei Monate) kontrollieren lassen, um notwendige Anpassungen der Dosis und die Verringerung von Nebenwirkungen zu ermöglichen! - Umstellung des Futters
Bei nur leichter Überfunktion der Schilddrüsen kann es zur Regulation ausreichen, die Ernährung auf jodreduziertes Katzenfutter umzustellen. Hierfür ist es wichtig zu wissen, dass Jod die Bildung des Schilddrüsenhormons Thyroxin fördert. So ist umgekehrt anzunehmen, dass die Jod-Reduktion auch die Hormonbildung verringern kann. Da für messbare Erfolge jedoch der konsequente Verzicht auf anderes Futter erforderlich ist, ist diese Methode insbesondere bei Freigängern kaum geeignet. - Operation der Schilddrüse
Eine weitere Möglichkeit, um den Hormonhaushalt der Katze wieder in Balance zu bringen und die Schilddrüsenüberfunktion in Schach zu halten, ist ein chirurgischer Eingriff. Unter Narkose wird der Katze hierbei das wuchernde beziehungsweise tumoröse Gewebe am Schilddrüsenlappen entfernt. Diese Methode birgt jedoch – vor allem wenn beide Schilddrüsenlappen betroffen sind – das Risiko, dass zu viel Gewebe entfernt wird. Das wiederum kann eine Unterfunktion mit erforderlicher Medikamententherapie bewirken.
Hinzu kommt der nicht zu unterschätzende Kostenfaktor: Zwischen 1.000 und 2.000 € – unter Umständen auch mehr – fallen für die Operation an. - Radio-Jod-Therapie
Auch die Radio-Jod-Therapie, kurz RJT genannt, kommt zur Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen in Frage. Dem tierischen Patienten wird hierbei radioaktives Jod verabreicht, das sich in der Schilddrüse anreichert. Die Strahlung schädigt das umliegende Drüsengewebe, was zu einer verringerten Hormonbildung führt.
Die Methode, bei der bislang keine Nebenwirkungen beobachtet wurden, scheint durchaus erfolgversprechend zu sein. Eindrucksvolle 95 % der Katzen zeigten nach einmaliger Radio-Jod-Therapie bereits zwei bis drei Wochen später eine normale Schilddrüsenfunktion!
Zu den Wermutstropfen dieser Therapie zählt das örtlich sehr beschränkte Angebot (nach unserem Kenntnisstand wird die Radio-Jod-Therapie aktuell nur im Universitätsklinikum Gießen und in der Tierklink Norderstedt durchgeführt). Hinzu kommen hohe Kosten für diese Behandlung: Etwa zwischen 1.000 und 2.000 € fallen dafür an. Bedenke auch, dass Deine Katze bei dieser Behandlung bis zu zehn Tage in der Tierklinik verbleiben muss!
Ohne eine Katzenkrankenversicherung können die Kosten, die für die Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion anfallen, ein ganz schön großes Loch in Deinen Geldbeutel reißen. Für Untersuchungen, Diagnostik, Medikamente und andere Therapien kommen schnell drei- bis vierstellige Summen zusammen. Mit dem Krankenvollschutz für Deinen Stubentiger kannst Du in dieser und anderen gesundheitlichen Notsituationen Deines Stubentigers ganz gelassen bleiben – und das bereits ab nur 9,63 € im Monat!
Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zu einer möglichen Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen (med. Feline Hyperthyreose) liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Tieres dienen und keinesfalls einen Besuch beim Tierarzt ersetzen.