1. Startseite
  2. Tierwissen
  3. Katzenkrankheiten
  4. FIP Feline Infektiöse Peritonitis bei Katzen
 

FIP ist für die Katze lebens­gefährlich

Tierarzt führt einen Ultraschall bei der Katze durch

„Feline Infektiöse Peritonitis“ - kurz FIP - diese Diagnose ist für Katzenhalter ein großer Schock. Denn die Prognose der Infektionskrankheit, die unter anderem zu einer schweren Entzündung des Bauchfells (Peritonitis) führen kann, ist denkbar schlecht. Ursachen, Symptome, Therapien und Vorbeugung - informiere Dich über die heimtückische Katzenkrankheit.

Feline Infektiöse Peritonitis - Was ist FIP bei Katzen?

Die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine Infektionskrankheit, die ausschließlich Katzen und nicht etwa andere Tiere wie Hunde befällt. Ausgelöst wird sie durch das Feline Coronavirus (FCoV), mit dem sich die Katzen durch Kontakt mit durch Speichel infizierten Gegenständen und infiziertem Kot anstecken.

FIP ist für Menschen ungefährlich. Jedoch können wir als Zwischenwirt fungieren und mit unserer Kleidung oder den Schuhen das Virus verbreiten.

Etwa 70 % aller Katzen - vor allem Freigänger oder Miezen, die mit anderen Artgenossen in einem Haushalt leben - infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit dem Felinen Coronavirus. In der Regel hat es einen milden Verlauf mit leichten Magen-Darm-Beschwerden oder Schnupfen. Gerade bei Tieren mit einem geschwächten Immunsystem kann es jedoch im Körper mutieren, sich also genetisch verändern, und die Erkrankung FIP hervorrufen. Dies kann auch Monate oder manchmal Jahre nach der Infektion mit dem Felinen Coronavirus erfolgen.

Besonders anfällig sind Katzen im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren, es kann aber auch alte Tiere über 14 Jahre treffen. Schätzungsweise 5 bis 10 % der Katzen, die das Virus in sich tragen, erkranken auch tatsächlich an FIP.

Folgende Punkte können einen FIP-Ausbruch bei Katzen begünstigen:

  • andere Krankheiten, die das Immunsystem schwächen
  • Parasitenbefall
  • Stress
  • falsche Ernährung

Was sind die Symptome bei FIP?

Tiermediziner unterscheiden zwischen zwei Formen: feuchte und trockene FIP. Häufig sind die Grenzen jedoch fließend und es treten Mischformen auf.


Feuchte FIP

Die feuchte Form führt zu dem häufigsten Krankheitsbild der Felinen Infektiöses Peritonitis. Das Bauchfell (medizinisch: Peritoneum) entzündet sich. Im Bauch- oder zuweilen auch im Brustraum sammelt sich Flüssigkeit an – die Katze hat plötzlich einen deutlich erkennbar geschwollenen Bauch.

Weitere häufige Anzeichen sind:


Trockene FIP

Bei der trockenen Form kommt es zu knotigen, entzündlichen Veränderungen. Vor allem der Bauchraum, aber auch das Gehirn, die Augen, die Haut oder andere Organe können betroffen sein. Das macht es schwerer, auf eine FIP-Erkrankung zu schließen.

Die möglichen Symptome sind daher vielfältig:

  • ständig wiederkehrende Fieberschübe
  • Appetitverlust
  • Gewichtsabnahme
  • Atemnot
  • Apathie
  • Erbrechen bei Katzen
  • Veränderung der Augen
  • Neurologische Ausfälle (z. B. Lähmungen oder Krampfanfälle)
  • Wesensänderung

Bei der trockenen Form können begleitend Gelbsucht und Blutarmut (Anämie) auftreten.

Solltest Du bei Deinem Liebling eines oder mehrere dieser Symptome beobachten und die Vermutung haben, dass er an FIP leidet, zögere nicht und suche einen Tierarzt auf. Er kann eine genaue Diagnostik veranlassen und das Leiden Deiner Katze medikamentös lindern. Genaue Untersuchungen und Therapien lassen die Kosten oft schnell in die Höhe schießen – mehrere Hunderte € sind nicht selten. Hast Du bereits im Vorfeld eine Katzenkrankenversicherung (ab 9,63 € monatlich) abgeschlossen, musst Du Dir zumindest finanziell keine Sorgen mehr machen –Behandlung und Medikamente sind damit abgedeckt.

Tschüss, Tierarztkosten!

Katzenkrankenversicherungen im Vergleich.

Jetzt vergleichen
Frau schmust mit ihrer Katze

Wie diagnostiziert der Tierarzt FIP bei Katzen?

Da die Symptome vor allem bei der trockenen Form von FIP oft nicht eindeutig und vielfältig sind, ist die Diagnosestellung nicht leicht. Oft wird die Krankheit deshalb erst spät erkannt. Hat der Tiermediziner den Verdacht, dass Dein Stubentiger an der Felinen Infektiösen Peritonitis erkrankt ist, wird er verschiedene Untersuchungen und Tests durchführen. Dazu gehören zunächst Ultraschall und gegebenenfalls Röntgen. In der Regel führen mehrere hinweisgebende Verfahren zu der Diagnose:

  • Blutuntersuchung: An den Blutwerten erkennt der Experte typische Veränderungen, die auf FIP hindeuten, wie zum Beispiel einen Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie).
  • Antikörper-Test: Der Nachweis von Antikörpern zeigt zunächst lediglich, dass die Katze mit dem Virus in Kontakt gekommen ist. Allerdings ist die Anzahl der Antikörper bei an FIP erkrankten Katzen auffällig erhöht.
  • PCR-Test: FIP lässt sich im Blut, Kot oder im Bauchwassersekret, das durch eine Punktion entnommen werden kann, nachweisen.

Wie wird FIP therapiert?

So schwer es für Katzenbesitzer auch ist: Die Feline Infektiöse Peritonitis gilt als unheilbar. Und die Prognose ist nicht die beste: Zwar hängt es von der Schwere der FIP-Erkrankung ab, wie lange eine Katze überlebt. Erfahrungen zufolge sterben Katzen jedoch nach Diagnosestellung innerhalb von 200 Tagen an Organversagen oder werden eingeschläfert.

Der Tierarzt kann symptomatisch behandeln, zum Beispiel Schmerzmittel verabreichen, Entzündungshemmer und Immunsuppressiva wie Kortison einsetzen, und bei schweren Wasseransammlungen im Bauch- und Brustraum punktieren. Die Kosten dafür deckt eine Katzenkrankenversicherung ab. Sollte das Tier sehr schwer erkrankt sein, ist es das Beste, es zu erlösen und ihm weiteres Leiden zu ersparen – so weh das auch tut. Am besten sprichst Du mit Deinem Tierarzt über das weitere Verfahren, wenn Deine Katze an FIP erkrankt sein sollte.

Icon Glühbirne

Neue Studien - Grund zur Hoffnung?

Zwei neue Studien liefern Lichtblicke für Katzenhaltern, deren Katze an FIP erkrankt ist. Dabei wurden Medikamente getestet, die gute Behandlungserfolge zeigen und Heilung versprechen sollen. Ein deutsches Forscherteam soll so bei 18 erkrankten Katzen eine vollständige Genesung erzielt haben. Und durch ein in den USA entwickeltes Medikament sollen 90 % von 31 an FIP erkrankten Katzen gesund geworden sein. Ergebnisse zur Langzeitprognose gibt es derzeit noch nicht. Derzeit sind diese Medikamente aber noch nicht zugelassen.

Kann man FIP vorbeugen?

Wie bei fast allen Katzenkrankheiten gilt: Du kannst es nicht restlos vermeiden, dass Dein Vierbeiner an FIP erkrankt. Mit einer Impfung kannst Du Deine Katze jedoch weitestgehend vor einer Infektion mit dem Felinen Coronavirus schützen. Sie wird schmerzfrei und problemlos verträglich in die Nase getropft und soll verhindern, dass die Katze die Coronaviren über die Schleimhäute aufnimmt.

Am besten werden Jungtiere zwischen 8 und 10 Wochen erstmalig geimpft. Nach 4 Wochen erfolgt eine Wiederholungsimpfung, anschließend frischt der Tierarzt die Impfung dann jährlich auf. Bedenke, dass eine trächtige Katze die Infektion an ihren Fötus weitergeben kann. Auch ältere Katzen können das Impfserum über die Nase erhalten. Allerdings sollten sie zuvor getestet werden, ob sie bereits Träger des Felinen Coronavirus sind. Dann ist eine Impfung nutzlos.

Trägt die Katze das Feline Coronavirus in sich, ist es wichtig, ihr Immunsystem zu stärken. Hochwertiges Futter und eventuelle Zusatzfuttermittel können hilfreich sein. Frage hier am besten den behandelnden Tierarzt um Rat. Er wird geeignete Maßnahmen für Deine Mieze empfehlen. Achte zusätzlich darauf, dass Deine Katze wenig Stress hat. Richte ihr einen gemütlichen Schlafplatz ein, ermögliche ihr ausreichend Bewegung und biete ihr eine saubere Katzentoilette. Eine ausgeglichene und gut versorgte Katze hat die besten Chancen auf ein langes, erfülltes und gesundes Leben.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zu einer möglichen FIP-Erkrankung Deiner Katze liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Tieres dienen und keinesfalls einen Besuch beim Tierarzt ersetzen.

Einwilligung zu Cookies & Daten

Auf dieser Website nutzen wir Cookies und vergleichbare Funktionen zur Verarbeitung von Endgeräteinformationen und personenbezogenen Daten. Die Verarbeitung dient der Einbindung von Inhalten, externen Diensten und Elementen Dritter, der statistischen Analyse/Messung, personalisierten Werbung sowie der Einbindung sozialer Medien. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und von diesen verarbeitet. Diese Einwilligung ist freiwillig, für die Nutzung unserer Website nicht erforderlich und kann jederzeit widerrufen werden.
Weitere Informationen unter Datenschutz.