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Wenn Ohrmilben die Katze befallen

Tierarzt untersucht das Ohr der Katze auf Milben

Die Ohren Deiner Katze sind nicht nur putzig und leistungsfähig, sondern auch ein idealer Brutplatz für Ohrmilben. Sie gehören zu den häufigsten ungebetenen Gästen im Katzenohr und können trotz ihrer geringen Größe manchmal gewaltigen Schaden anrichten, wenn sie nicht effektiv und schnell bekämpft werden. Dabei ist Deine Katze auf Deine Hilfe angewiesen, denn egal wie verzweifelt sie sich kratzt, von alleine verschwinden die Milben nicht. Wir sagen Dir, woran Du ihre Anwesenheit erkennst und wie Du die Parasiten bei Deiner Katze wieder loswirst.

Der Erreger der Ohrräude

Sie sind winzig, nicht einmal einen Millimeter groß und doch können Ohrmilben (Otodectes cynotis), ihres Zeichens Auslöser der Ohrräude (Otitis externa parasitaria), eine Menge Unheil bei Deiner Katze anrichten. Richtig und früh genug behandelt, sind die lästigen Ektoparasiten zwar harmlos, können aber dennoch einen heftigen und sehr unangenehmen Juckreiz hervorrufen. Doch damit nicht genug. Denn wenn man die Spinnentiere lang genug gewähren lässt, sind auch wahre Horrorszenarien wie Gehörschäden, Blutohr oder potenziell tödliche Krämpfe und Hirnhautentzündungen nicht völlig ausgeschlossen.

Die von den Ohrmilben ausgelösten Entzündungen können dann nämlich ins Mittelohr, ins Innenohr oder sogar ins Gehirn vordringen. Auch gefährliche Sekundärinfektionen mit Bakterien sind in diesen Fällen keine Seltenheit.

Es ist also sinnvoll, Ohrmilben ernst zu nehmen, zumal sie zu den häufigsten Parasiten bei Katzen gehören. Wie ihr Name schon sagt, befallen sie hauptsächlich die Ohren von Katzen und das hat seinen Grund. Da sie es warm und feucht mögen, bieten die Ohrmuscheln und Gehörgänge den Parasiten einen idealen Brut- und Lebensraum, in dem sie ihre Eier ablegen und sich zugleich von Hautschuppen und Zellbestandteilen ernähren können.

Dummerweise fühlen sich die winzigen, weißen Parasiten in Katzenohren nicht nur wohl, sondern können sich dort auch sehr gut verstecken und sind durch ihre geringe Größe erst bei einer starken Vermehrung mit bloßem Auge zu identifizieren. Zum Glück gibt es jedoch verschiedene Symptome, an denen ein Befall zu erkennen ist. Durch ihre Bewegungen, ihren Speichel und allergieauslösende Stoffe in ihrem Kot verursachen die Ohrmilben etwa den für sie charakteristischen Juckreiz. Im Verlauf der Infektion kann sich der Befall leicht von einem Ohr auf das andere oder – zum Beispiel durch Zusammenrollen des Körpers – auch auf andere Stellen am Fell der Katze ausbreiten.

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Wie kommt die Ohrräude zur Katze?

Ein Befall mit Ohrmilben und die daraus resultierende Ansteckung mit Ohrräude ist auf verschiedenen Wegen möglich. So kann die Krankheit von anderen Katzen, Hunden, Objekten oder auch von den Besitzern oder anderen Menschen über direkten Kontakt auf eine Katze übertragen werden. Freigänger haben ein deutlich höheres Ansteckungsrisiko als Wohnungskatzen. Doch auch diese sind nicht vor Ohrmilben gefeit. Zum einen können sie sich diese über ihre Besitzer oder mit im Haushalt lebende Tiere einfangen, zum anderen können selbst Fliegen und Katzenflöhe als Zwischenwirt für die Ohrmilben fungieren und die Parasiten so sogar auf in Einzelhaltung lebende Katzen übertragen.

Eine Infektion wird dadurch begünstigt, dass Ohrmilben auch einige Wochen außerhalb von Wirten überleben können. Kitten können die Parasiten außerdem „erben“, wenn ihre Mutter ebenfalls unter der Krankheit leidet. Das ist besonders gefährlich, da das Immunsystem der jungen Katzen noch nicht voll ausgebildet ist, und sie möglichen Sekundärinfektionen wenig entgegenzusetzen haben. Hier ist also besondere Vorsicht geboten, genau wie bei der Adoption von Katzen aus der Hobbyzucht oder „von der Straße“, da hier eine bestehende Erkrankung – anders als bei Katzen von professionellen Züchtern – recht wahrscheinlich ist. Wenn Du eine solche Katze bei Dir aufnimmst, ist der Kontrollbesuch beim Tierarzt Pflicht. Um für den Fall eines positiven Befundes nicht für die Behandlungskosten aufkommen zu müssen, empfiehlt sich eine Katzenkrankenversicherung. Wir haben die besten Tarife für Dich verglichen.

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Info:

Menschen können sich übrigens in den meisten Fällen nicht mit Ohrmilben infizieren, die Parasiten aber zumindest als „Fehlwirte“ einschleppen und so etwa ihre Katze anstecken.

Wie erkenne ich Ohrmilben bei Katzen?

Das deutlichste Anzeichen eines Befalls sind – wie bereits erwähnt – die im Ohr, im Fell oder auf der Haut der Katze sichtbaren Ohrmilben. Da diese aber in den meisten Fällen und besonders in früheren Stadien der Ohrräude nur unter dem Mikroskop zu erkennen sind, gilt es als Katzenhalter, auf die folgenden Symptome zu achten.

Katze kratzt sich hinter dem Ohr
  • Vermehrte Ohrenschmalzbildung. Das Ohrensekret der Katze ist dunkel und krümelig und erinnert entfernt an Kaffeesatz, da es aus einer Mischung von gewöhnlichem Ohrenschmalz, Zellabsonderungen, Blut und Milbenkot besteht. Auch bei vermehrter Bildung von normalem, hellem Ohrenschmalz ist aber Vorsicht geboten
  • Starker Juckreiz, bemerkbar durch:
    • Kratzen am Ohr
    • Reiben der Ohren an Gegenständen oder Personen
    • Schütteln der Ohren
    • „Abgeknickte Ohren“
    • Unkoordinierte Bewegungen
    • Schiefhaltung des Kopfes
  • Schmerzempfindliche Ohren (Miauen oder zurückzucken bei Berührung)
  • Vermehrte Schuppenbildung
  • Rötungen
  • Hautabschürfungen
  • Bildung von Krusten
  • Pusteln
  • Haarausfall
  • Struppiges Fell
  • Schlechter und fauliger Gestank im Ohr
  • Hörprobleme
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Unruhe
  • Lethargie

Bei fortschreitendem Verlauf kommen weitere Symptome und Folgeschäden hinzu, wie beispielsweise:

  • Bakterielle Infektionen in den Ohren (Sekundärinfektionen)
  • Mittelohrentzündung (Otitis media)
  • Innenohrentzündung (Otitis interna)
  • Gehirnentzündung (Enzephalitis)
  • Zerstörung des Trommelfells und Taubheit
  • Krampfanfälle
  • Fieber
  • Depression
  • Chronische Ohrenentzündung
  • Verengter Gehörgang
  • Blutohr

Wie kann der Tierarzt Ohrmilben erkennen und beseitigen?

Sobald eines oder mehrere dieser Symptome bei Deiner Katze auftreten, solltest Du mit ihr zum Tierarzt gehen, um zu verhindern, dass Deine Katze sich unnötig quält oder Spätfolgen durch die Infektion erleidet. Mit einer zuvor abgeschlossenen Katzenkrankenversicherung ersparst Du Dir auch die Kosten für die Untersuchungen und Medikamente.

Der Tierarzt wird nach der üblichen Anamnese (einem Vorgespräch mit Abfragen der Lebensumstände und der Symptome des Tieres) das Ohr und den Gehörgang der Katze untersuchen. Dafür verwendet er in der Regel ein sogenanntes „Otoskop“. Ein trichterförmiges Werkzeug mit Lampe und Lupe. Das Otoskop hat dabei nicht nur den Vorteil, dass sich die Parasiten durch Licht und Vergrößerung besser erkennen lassen, sie werden auch von den hellen Strahlen aus ihren Verstecken gelockt.

Die Diagnose gestaltet sich noch einfacher, wenn der zuvor erwähnte, dunkle Ohrenbelag auftritt. Dann kann eine Probe dieses Sekrets genommen und unter dem Mikroskop auf Milben untersucht werden. Gibt es hingegen einen Verdacht auf Milben im Fell Deiner Katze, wird ein Klebestreifen verwendet, um zu testen, ob die Spinnentiere daran hängen bleiben.

Die Behandlung selbst erfolgt vor allem medikamentös und gestaltet sich zumeist recht unkompliziert. Verwendet werden Antiparasitika, entzündungshemmende Salben (zum Beispiel mit dem Wirkstoff Ivermectin) sowie antibiotische Ohrentropfen im Falle von Sekundärinfektionen mit Bakterien. Es gibt auch Kombinationspräparate, die sowohl gegen Milben als auch gegen Bakterien und Entzündungen helfen.

Die Behandlung mit diesen Mitteln solltest Du – in Absprache mit dem Tierarzt – auch zu Hause für ca. drei Wochen fortführen. Dabei musst Du die Medikamente zumeist mehrmals täglich ins Ohr Deiner Katze träufeln oder einmassieren. Salben werden dabei so in den Gehörgang eingebracht, dass Deine Katze sie nicht einfach entfernen kann.

Vor jeder Behandlung jedoch muss das Ohr Deines Stubentigers gründlich gereinigt werden, damit das Mittel auch seine volle Wirkung entfalten kann. Der Effekt zeigt sich für gewöhnlich bereits nach einigen Tagen durch das Abklingen der Symptome. Die Behandlungsdauer von drei Wochen ist dennoch notwendig, denn sie entspricht dem Lebenszyklus der Milbe vom Ei bis zum ausgewachsenen Tier. So wird sichergestellt, dass nicht nur die erwachsenen Ohrmilben, sondern auch ihre Nachkommen restlos abgetötet werden.


Hausmittel und Selbsthilfe: Kann ich Ohrmilben bei meiner Katze selbst behandeln?

Selbst behandeln lässt sich ein Befall mit Ohrmilben nicht. Zu groß ist das Risiko, dass die Parasiten nicht vollständig verschwinden, oder dass es zu Spätfolgen kommt. Der Gang zum Tierarzt ist in jedem Fall dringend zu empfehlen. Dennoch gibt es eine Menge Dinge, die Du begleitend zur professionellen Behandlung tun kannst. Sprich Dich aber auch hier am besten immer mit Deinem Tierarzt ab.

Grundsätzlich ist Hygiene das A und O, wenn es darum geht, eine Ohrmilben-Infektion zu bekämpfen. Achte auf das regelmäßige Desinfizieren von Möbeln, Böden und Oberflächen, aber auch von Spielzeugen, Bürsten, Trink- und Futternäpfen. Auch Decken und andere Textilien, mit denen Deine Samtpfote in Kontakt kommt, solltest Du regelmäßig reinigen. Dasselbe gilt für Deine Hände, die Du regelmäßig waschen solltest, um keine Ohrmilben an Deine Haustiere zu übertragen.

Vor allem jedoch solltest Du die Ohren Deiner Katze sauber halten. Verwende hierzu auf keinen Fall Wattestäbchen, da sie leicht das Trommelfell beschädigen können. Besser eigenen sich Tücher oder weiche Watte. Im Zweifel solltest Du Dir von Deinem Tierarzt zeigen lassen, wie Du beim Reinigen am besten vorgehst.

Große Vorsicht ist bei der Verwendung von Hausmitteln geboten. Manche davon, wie etwa Teebaumöl, sind giftig für Katzen. Andere, wie Ballistol, sind zumindest unwirksam. Eventuell können aber verdünnter Apfelessig, Rizinusöl und Kokosöl unterstützend oder überbrückend (bis zum Tierarzttermin) wirken und direkt im Ohr aufgetragen werden. Kokosöl kann auch ins Futter gemischt werden. Selbst, wenn ein sofortiger Tierarztbesuch nicht möglich ist, ist es aber besser, dies zumindest mit der Praxis abzusprechen. Natürlich kannst Du Deinen Tierarzt auch zu weiteren begleitenden Maßnahmen befragen.

Lasse unbedingt auch andere Tiere im Haushalt von Deinem Tierarzt untersuchen und ggf. behandeln, um eine Rückansteckung oder eine weitere Verbreitung der Milben zu verhindern.


Vorbeugung gegen Ohrräude

Egal, wie gut und fachkundig man sich um Deine Katze kümmert - vorbeugen ist natürlich immer besser als behandeln, weswegen wir Dir auch hierzu einige Tipps mit auf den Weg geben wollen. Auch bei der Vorsorge gegen Ohrmilben ist Hygiene ungemein wichtig. Dazu gehört die routinemäßige Reinigung und Desinfektion von allen Gegenständen, die mit Deiner Katze in Kontakt kommen ebenso, wie allgemeine Wohnungshygiene, also: Saugen, Putzen und Wischen und natürlich die Reinigung der Katzenohren von Schmutz und Verkrustungen.

Zudem gibt es frei verkäufliche Anti-Milben-Halsbänder und sogenannte „Spot ons“, die den Krabbeltieren zu Leibe rücken können.

Vor allem Freigänger, aber auch Wohnungskatzen sollten darüber hinaus regelmäßig auf Anzeichen für Milbenbefall untersucht werden und bei trächtigen Katzen empfiehlt sich ohnehin eine Untersuchung auf Ohrmilben, damit die Kitten nicht direkt in ihren verletzlichen ersten Wochen Bekanntschaft mit den ungebetenen Gästen machen.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zur Ohrräude und zu Ohrmilben bei Katzen liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deiner Katze dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Deinen Tierarzt ersetzen.

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