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Schock bei Katzen: Lebensgefahr!

Tierarzt behandelt eine Katze

Schneller Puls, flache Atmung oder blasse Schleimhäute: Ein Schock ist auch bei Katzen ein lebensbedrohlicher Zustand und in der Regel die Folge eines Unfalles oder einer Vorerkrankung. In einem solchen Fall gilt es, schnell und gezielt zu handeln.

Woran erkenne ich einen Schock bei meiner Katze, warum tritt er auf und welche lebensrettenden Maßnahmen muss ich bei einem Schock ergreifen? Wir geben Dir wichtige Tipps für den Umgang mit dem Schockzustand.

Was ist ein Schock?

Vereinfacht gesagt ist der Schock bei Katzen ein Notfallprogramm des Körpers, durch das nur die wichtigsten Organfunktionen aufrechterhalten werden. Das Blutvolumen wird aus den äußeren Körperregionen abgezogen und sackt in die Mitte des Katzenkörpers ab. Dadurch, dass andere Körperteile (wie etwa die Gliedmaßen) und Organe (wie auch das Gehirn) nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, bricht der Kreislauf zusammen und es kommt zu einem multiplen Organversagen. Durch die verminderte Zufuhr von Sauerstoff vor allem im Gehirn können auch nach Abklingen des Schockzustands noch Folgeerkrankungen auftreten. Ein Schockzustand tritt nicht schleichend, sondern plötzlich ein. In den meisten Fällen ist entweder ein unvermittelt auftretendes traumatisches Ereignis, eine Verletzung mit massivem Blutverlust oder Herzversagen der Auslöser. Der physische Schock sollte keinesfalls mit dem psychischen Schock, also einem starken Schreck, verwechselt werden.


Wodurch kann eine Katze einen Schock erleiden?

Ein Schock hat bei Katzen viele Ursachen und ist nicht selten die Folgeerscheinung einer bereits vorhandenen Erkrankung oder eines Unfalles:

  • Vergiftungen durch Medikamente oder chemische Stoffe wie Reinigungsmittel können zu einem Schock führen. Dazu gehören auch innere Vergiftungen wie Harnvergiftungen.
  • Ein Autounfall kann bei der Katze allein durch den massiven Schreck einen Schock auslösen, ohne dass es dabei zu schweren Verletzungen kommen muss.
  • Innere Verletzungen bei Katzen, die mit starken Blutungen einhergehen, führen zu einem Schock. Sie entstehen durch einen Unfall oder einen Sturz.
  • Das Kippfenstersyndrom: Die Katze möchte durch ein auf Kipp stehendes Fenster ausbüxen, klemmt sich ein und rutscht tiefer in den Spalt. Quetschungen von Organen sowie Frakturen sind die Folge.
  • Starker Flüssigkeitsverlust durch Erbrechen oder Durchfall kann zu einem Volumenmangel-Schock führen.
  • Ebenso sind Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Nebennieren-Erkrankungen und Schilddrüsenüberfunktion in manchen Fällen Auslöser eines Schocks.
  • Bei jungen Katzen kann es durch bakterielle Infektionen zu einem septischen Schock kommen.

Schock bei Katzen erkennen

Der Schock äußert sich bei Katzen ähnlich wie bei uns Menschen. Die Symptome des Schocks sind also vergleichbar. Bei einer schweren Verletzung können wir davon ausgehen, dass der Schockzustand eingetreten ist. Sind keine Verletzungen sichtbar oder es ist ein traumatisches Ereignis eingetreten, dann äußert sich der Schock bei der Katze wie folgt:

  • Die Körpertemperatur wirkt auffällig kalt. Im Normalfall beträgt sie etwa 38 Grad. Im Schockzustand sinkt die Temperatur unter 37 Grad. Das hängt mit der Unterversorgung der verschiedenen Körperregionen mit Blut zusammen. Die niedrige Körpertemperatur kann also auf einen Schock bei der Katze hindeuten.
  • Der Puls der Katze scheint zu rasen. Im Normalzustand liegt der Puls bei 80 bis 120 Schlägen in der Minute. Im Schockzustand pumpt der Körper mehr Blut, um die unterversorgten Organe oder Gliedmaßen zu erreichen. Deshalb fallen die Pulsschläge bei einem Schock deutlich höher aus.
  • Die Atmung der Katze ist flach und schnell. Du kannst das ertasten, indem Du Deine Hand auf den Brustkorb Deiner Katze legst. Wichtig ist, dass Du die Atmung fühlst. Womöglich sind die Atemgeräusche nicht wahrnehmbar oder die Bewegungen des Brustkorbes nicht sichtbar aufgrund der flachen Atmung.
  • Nimm die Schleimhäute Deiner Katze in Augenschein. Diese sind im normalen Zustand rosafarben, im Schockzustand blass bis weiß. Untersuche dazu das Zahnfleisch. Übe mit einem Finger sanften Druck auf das Zahnfleisch aus. Innerhalb von ein paar Sekunden sollte die blasse Druckstelle wieder ihre rosa Färbung annehmen. Ist das nicht der Fall, liegt (zusammen mit den anderen Symptomen) ein Schockzustand vor.

Puls messen bei der Katze

Bei einem kleinen Tier wie einer Katze ist der Herzschlag an der Bauchregion kaum zu fühlen. Deshalb musst Du den Puls an der Innenseite des Oberschenkels messen. Du tastest Dich mit den Fingern an der Innenseite am Hinterbein in Richtung Hüfte vor. Dort sitzt die Oberschenkelarterie. Verwende zum Messen des Pulsschlags nicht Deinen Daumen. Du könntest dabei Deinen eigenen Puls spüren. Zähle die Schläge insgesamt 15 Sekunden lang. Multipliziere die Schläge mit vier. Dann hast Du die Pulsschläge pro Minute ermittelt.

Schock bei der Katze: Auf zum Tierarzt!

Wenn Du die beschriebenen Symptome bei Deiner Katze feststellst, mache Dich umgehend auf den Weg zum Tierarzt. Die Schockphase ist ein Zustand, der schnell vom Experten versorgt werden muss. Der Tierarzt wird zunächst eine Notfalltherapie durchführen, das heißt er gibt Deiner Katze Sauerstoff sowie eine kreislaufstabilisierende, schmerzstillende und flüssigkeitsversorgende Infusion. Sind äußere Wunden sichtbar, versorgt er diese mit einem Druckverband. Sobald der Zustand Deiner Katze etwas stabiler ist, wird der Tierarzt wahrscheinlich eine Ultraschalluntersuchung vornehmen, um inneren Verletzungen auf die Schliche zu kommen. Im schlimmsten Fall sind auch Bluttransfusionen und Operationen notwendig. In der Regel muss Deine Katze einige Zeit stationär überwacht werden, bis sie „über den Berg“ ist.


Die Behandlung eines Schocks kann teuer werden

Erleidet Deine Katze einen Schock, musst Du mit hohen Tierarztkosten rechnen. Wir haben einmal für Dich aufgelistet, was alles auf Dich zukommen könnte:

1-facher
GOT-Satz
2-facher
GOT-Satz
3-facher
GOT-Satz
4-facher
GOT-Satz
Sauerstoffverabreichung via Maske, Hut,
Nasalkatheter o. ä., je angefangene 15 Minuten
21,77 €43,54 €65,31 €87,08 €
Infusion per Schwerkraft49,98 €99,96 €149,94 €199,92 €
Injektion subkutan, intrakutan,
intramuskulär
13,69 €27,38 €41,07 €54,76 €
Wundverschluss, kompliziert96,77 €193,54 €290,31 €387,08 €
Ultraschalldiagnostik außer zur
Untersuchung von Trächtigkeit
70,11 €140,22 €210,33 €280,44 €
erste und zweite Röntgenaufnahme, jeweils31,57 €63,14 €94,71 €126,28 €
Injektionsnarkose intravenös28,79 €57,58 €86,37 €115,16 €
Operation einer Bauchwunde,
perforierend, kompliziert
226,37 €452,74 €679,11 €905,48 €
Monitoring mit mehr als zwei Parametern70,42 €140,84 €211,26 €281,68 €
stationäre Unterbringung pro Tag
ohne Behandlung und ohne Futterkosten, Katze
13,63 €27,26 €40,89 €54,52 €
Gesamtkosten623,10 €1.246,20 €1.869,30 €2.492,40 €
GOT = Gebührenordnung für Tierärzte. Welcher Satz verlangt wird, liegt im Ermessen des Tierarztes und ist u.a. abhängig davon, wie kompliziert eine Behandlung ist und ob sie zu den üblichen Geschäftszeiten erfolgt.

Bedenke aber, dass Deine Katze je nach Fall ein paar Tage stationär bleiben muss. Außerdem fallen wahrscheinlich Nachbehandlungen an. Zu Notfallzeiten wird der Tierarzt nach einem höheren GOT-Satz abrechnen. All das lässt die Kosten weiter in die Höhe steigen.


Schutz vor hohen Tierarztrechnungen

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Erste-Hilfe-Maßnahmen: So hilfst Du Deiner Katze beim Schock

Der Schockzustand stellt bei Katzen ein tödliches Risiko dar, insbesondere, wenn dieser durch innere Verletzungen ausgelöst wird. Du musst daher Deine Katze stabilisieren, bevor Du sie in die Tierklinik oder zum Tierarzt bringst.

  1. Drehe Deine Katze auf die rechte Körperseite und lege ihr eine Decke unter die hintere Körperpartie, damit das Blut in den Kopfbereich hineinfließen kann. Ansonsten drohen Schäden im Gehirn.
  2. In dieser Seitenlage musst Du den Kopf Deiner Katze überstreckt halten. Das dient dazu, dass die Atemwege besser zugänglich sind. Mit nach vorne oder unten gebeugtem Kopf sind die Atemwege mehr eingedrückt. Die in der Regel schnelle Atmung fällt dann schwerer.
  3. Die bereits niedrige Körpertemperatur führt dazu, dass der Organismus der Katze versucht, dagegen anzuarbeiten. Die Folge: Die Katze verbrennt mehr Energie und kühlt noch mehr aus. Wärmeerhaltung ist jetzt zwingend notwendig. Decke Deine Katze zu. Schlage die Decke um den ganzen Körper, sodass vom Boden keine Kälte auf den Körper Deiner Katze einwirkt.
  4. Treten sichtbare Blutungen auf, musst Du diese mit einem Verband abbinden. Bei starken Blutungen setzt Du dazu noch einen Druckverband ein. Binde keine Gliedmaßen ab, um den Blutverlust zu stoppen. Das kann unter Umständen tödlich enden, da eine Zirkulation des Blutes gehemmt wird.

Anaphylaktischer Schock bei Katzen

Katze liegt auf der Straße

Vor allem im Frühjahr und im Sommer kann es passieren, dass Deine Katze hinter einem Insekt herjagt und sich dabei einen Insektenstich zuzieht. In manchen Fällen kann das zu einem allergischen Schock bei Deiner Katze führen. Das Problem dabei ist, dass der Organismus Deiner Katze so extrem auf den Stich reagiert, dass ihre Atemwege zuschwellen und sie schließlich daran ersticken kann. Behalte Deine Katze daher genau im Auge, wenn die folgenden Symptome auftreten:

  • Juckreiz, starke Hautrötungen oder Quaddelbildung
  • Schwellungen der Hautoberfläche oder der Schleimhäute
  • Durchfall oder Erbrechen
  • häufiges Niesen

Sind dabei noch rasselnde Atemgeräusche vernehmbar oder leidet Deine Katze an Atemnot, ist ein anaphylaktischer Schock anzunehmen. Die Versorgung durch einen Tierarzt muss unmittelbar erfolgen, um die Gesundheit oder sogar das Leben Deiner Katze zu retten. Als Erstmaßnahme musst Du die Einstichstelle kühlen. Befindet diese sich im Rachenraum, kannst Du die Kühlung nur von außen vornehmen. Halte dazu einen Lappen, gefüllt mit Eiswürfeln, an den Hals Deiner Katze.


Kann ein Schock für die Katze tödlich sein?

Selbst wenn die Ursachen des Schocks an sich noch nicht lebensbedrohlich sind: Der Schockzustand selbst kann tödlich verlaufen. Insbesondere dadurch, dass die Sauerstoffversorgung des Gehirns bedingt durch die Blutansammlung im Korpus der Katze irreparable Schäden anrichtet. Die Folge ist, dass die Katze tatsächlich am Schock versterben kann.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise liefern, falls Du den Verdacht hast, dass Deine Katze von einem Schock betroffen sein könnte. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Tieres dienen und keinesfalls einen Besuch beim Tierarzt ersetzen.

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