1. Startseite
  2. Tierwissen
  3. Katzenkrankheiten
  4. Tollwut bei Katzen
 

Tollwut bei Katzen - die gefürchtete Seuche

Fauchende Katze

Schaum vorm Maul, Angriffe und wildes Beißen - das sind typische Bilder, die wir mit einem tollwütigen Tier verbinden. Tatsächlich treten diese Symptome auch bei der an Tollwut erkrankten Katze auf. Aber welche anderen Krankheitsanzeichen gibt es? Was ist überhaupt die Ursache der Tollwut bei Katzen? Und was tun, wenn der Verdacht auf Tollwut bei dem Tier besteht? Diesen und vielen weiteren Fragen sind wir auf den Grund gegangen.

Was ist Tollwut und wie infizieren sich Katzen?

Die Tollwut (medizinische Bezeichnung Rabies oder Lyssa) ist eine schwere Viruserkrankung, an der verschiedene Säugetiere - vor allem Füchse, Hunde, Katzen, Schweine, Rinder und Fledermäuse -, aber auch Menschen erkranken können. Verursacht wird die Tollwut durch das Rabiesvirus (auch Tollwutvirus genannt), das zu den Lyssaviren gehört und durch Speichel übertragen wird. Katzen stecken sich durch Bisse oder Kratzer an oder indem sie infiziertes Gewebe eines toten Tieres fressen. Von der Infektionsstelle aus gelangen die Viren über die Nerven ins Zentralnervensystem der Katze und lösen eine schwere Gehirnentzündung (Enzephalitis) aus – mit düsterer Prognose: Tollwut bei Katzen verläuft immer tödlich. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, kann 2 bis 24 Wochen betragen.

Man unterscheidet zwei Virusformen: das klassische Tollwutvirus und das Europäische Fledermaustollwutvirus.

Das klassische Tollwutvirus wird wiederum unterteilt in die silvatische und die urbane Form. Bei ersterer sind vor allem fleischfressende Wildtiere wie der Fuchs als Virusüberträger bekannt. Diese Form tritt hauptsächlich in den Wäldern (silva ist die lateinische Bezeichnung für Wald) der USA und Europa auf. Bei der urbanen Form, die eher in städtischen Gebieten (urban leitet sich vom lateinischen Wort für Stadt ab) in Asien und Afrika verbreitet ist, kommt es durch Bisse infizierter Hunde und Katzen zur Ansteckung.

Beim Europäischen Fledermaustollwutvirus gilt eine bestimmte Art von Fledermäusen als Virusträger. Diese Art von Fledermäusen gibt es in Deutschland sehr selten.

Was sind die Symptome der Tollwut bei Katzen?

Schaum am Maul, aggressives, angreifendes Verhalten und unberechenbares Beißen – eine erkrankte Katze wird vom zahmen Samtpfötchen plötzlich zum (toll)wütenden Tiger. Das ist das Bild, dass wir mit Tollwut verbinden. Nicht umsonst sind die medizinischen Begriffe für Tollwut „Lyssa“, was im Griechischen so viel wie Wut und Wahnsinn bedeutet, oder „Rabies“, was sich vom lateinischen Wort für „toll sein“ ableitet. Tatsächlich zählt das ungehalten-aggressive Verhalten als hauptsächliches Krankheitsanzeichen für Tollwut. Es gibt jedoch weitere vielfältige Symptome. Tiermediziner teilen diese in drei Phasen ein. Die Stadien können jedoch nicht immer klar voneinander abgegrenzt werden können.

  1. Prodromal- oder Vorläuferstadium:
    Dieses Stadium dauert etwa 24 Stunden an. Die Katze zeigt Wesensänderungen, sie ist sehr gereizt oder ungewöhnlich zutraulich. Leichtes Fieber und vergrößerte Pupillen sind möglich.
  2. Exzitationsstadium:
    Aggression, Zittern, Koordinationsstörungen und Schluckbeschwerden gehören zu den Hauptsymptomen, die bis zu 4 Tage andauern können.
  3. Endphase:
    Die Katze ist gelähmt und leidet unter gelegentlichen Schüttelkrämpfen. Innerhalb von einem bis 4 Tagen verstirbt sie.

Info: Viele der genannten Symptome können auch bei anderen Katzenerkrankungen auftreten. Siehe Dir dazu einmal unsere Beiträge zu Epilepsie bei Katzen und FIP Feline Infektiöse Peritonitis bei Katzen an. Wenn Du Auffälligkeiten bei Deinem Stubentiger feststellst, zögere nicht, einen Tierarzt aufzusuchen. Eine Katzenkrankenversicherung übernimmt für Dich die Kosten.

Icon Glühbirne

Dinge, die Du über Tollwut wissen solltest

  • Die Viruserkrankung ist vor allem in ärmeren Ländern verbreitet
  • In Europa gibt es so gut wie keine Tollwut mehr
  • Tollwut ist eine Zoonose, das heißt sie ist vom Tier auf den Menschen und umgekehrt übertragbar
  • Tollwut ist hochansteckend
  • Für die Tollwut gibt es keine Therapiemöglichkeiten
  • Tollwut verläuft bei Katzen immer, beim Menschen häufig tödlich

Diagnose und Behandlung bei Tollwut

Eine einschlägige Diagnosestellung gibt es nicht. Der Tierarzt kann Tollwut nur durch Gewebeuntersuchungen am Gehirn verstorbener Katzen nachweisen. Auch eine Behandlung der Tollwut ist nicht möglich. Besteht anhand der Symptome bei nicht oder unvollständig geimpften Katzen der dringende Verdacht auf Tollwut und deuten zusätzlich andere Dinge wie ein Biss darauf hin, ist der Tierarzt gesetzlich dazu verpflichtet, das Tier sofort in Quarantäne zu stellen und das Veterinäramt zu informieren – Tollwut ist eine meldepflichtige Erkrankung. Dieses ordnet dann an, die Katze einzuschläfern, um sie von ihrem Leiden zu erlösen und eine Verbreitung zu verhindern.


Zoonose Tollwut: Übertragung von der Katze auf den Menschen

Die Tollwut gilt als so genannte „Zoonose“ – eine Erkrankung, die vom Tier auf den Menschen und andersherum übertragen werden kann. Infizierte Katzen können Menschen durch Bisse anstecken. Jährlich sterben weltweit mehr als 50.000 Menschen an Tollwut. Allerdings führt die Tollwut beim Menschen nicht unausweichlich zum Tod: Nach dem Biss eines tollwütigen Tieres kann man eine passive und eine aktive Impfung erhalten. Erfolgt diese möglichst schnell, liegt der Therapieerfolg bei nahezu 100 %. Zeigen sich bereits erste Symptome, ist es zu spät für eine Impfung.

Weil Dir Deine Katze wichtig ist

Aktuelle Katzenversicherungen im Überblick.

Katzenversicherung
Junger Mann sitzt mit seiner getigerten Katze auf der Couch

Die Tollwut-Verbreitung in Deutschland

Auch wenn Tollwut weltweit verbreitet ist und in vielen Ländern ein Problem darstellt: In Deutschland ist es sehr unwahrscheinlich, sich mit Tollwut zu infizieren. Im Jahr 2008 wurden in den Wäldern hierzulande Impfköder ausgelegt, um die Krankheit einzudämmen. Seither wurde kein Fall mehr gemeldet. Dennoch ist es möglich, dass die Tollwut trotz strenger Einreiseregeln durch Tiere aus anderen Ländern wieder nach Deutschland gelangt.


Wirksame Schutzimpfung gegen Tollwut

Mit einer Impfung können Katzenbesitzer ihren geliebten Vierbeiner vor einer Tollwutinfektion schützen. Den ersten Piks erhält die Katze mit ca. 12 Wochen, nach einem Jahr dann den zweiten. Im Laufe ihres Lebens frischt der Tierarzt die Immunisierung dann alle drei Jahre auf. Die Impfung ist vor allem für Freigänger empfehlenswert – so kann man trotz aller Unwahrscheinlichkeit unbesorgt sein, wenn die kleinen Streuner auf Entdeckungstour durch Wald und Feld sind.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zu einer möglichen Tollwut bei Katzen liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Tieres dienen und keinesfalls einen Besuch beim Tierarzt ersetzen.

Häufige Fragen und Antworten

Wie verbreitet sich das Tollwutvirus im Körper der Katze?

Durch einen Biss oder einen Kratzer eines infizierten Tieres vermehrt sich das Rabiesvirus zunächst in den Muskelzellen der Katze. Dann tritt es in die Nerven über und gelangt so ins zentrale Nervensystem (ZNS), also in Rückenmark und Gehirn. Hier löst es eine schwere Entzündung aus und verbreitet sich weiter im Körper, vor allem in den Speicheldrüsen.

Wie kann Tollwut bei der Katze therapiert werden?

Es gibt keine wirksame Behandlung gegen Tollwut. Die Krankheit führt innerhalb weniger Tage unausweichlich zum Tode des Tieres, oder das Tier wird bei Verdacht auf Tollwut eingeschläfert.

Können Menschen an Tollwut sterben?

Fakt ist: Jährlich sterben weltweit mehr als 50.000 Menschen an Tollwut. Allerdings führt die Tollwut beim Menschen nicht unausweichlich zum Tod: Eine Impfung unmittelbar nach einem Biss führt zu einem Therapieerfolg von fast 100 %. Zeigen sich bereits erste Symptome, ist es zu spät für eine Impfung.

Birgt Reisen mit Katzen ein Tollwut-Risiko?

Wer mit seiner Samtpfote ins Ausland verreisen möchte, sollte sich über die Tollwut-Verbreitung in dem jeweiligen Land sowie über die jeweiligen Einreisebestimmungen informieren. Vor Abreise müssen mindestens 21 Tage seit der Erstimpfung vergangen sein.

Was kostet eine Tollwutimpfung der Katze?

Ca. 40 bis 60 € kostet die Immunisierung, die im Laufe des Katzenlebens mehrfach anfällt. Eine Katzenkrankenversicherung übernimmt hierfür wie auch für viele weitere Vorsorge- und Behandlungs-Leistungen, Medikamente und Co. die Kosten.

Einwilligung zu Cookies & Daten

Auf dieser Website nutzen wir Cookies und vergleichbare Funktionen zur Verarbeitung von Endgeräteinformationen und personenbezogenen Daten. Die Verarbeitung dient der Einbindung von Inhalten, externen Diensten und Elementen Dritter, der statistischen Analyse/Messung, personalisierten Werbung sowie der Einbindung sozialer Medien. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und von diesen verarbeitet. Diese Einwilligung ist freiwillig, für die Nutzung unserer Website nicht erforderlich und kann jederzeit widerrufen werden.
Weitere Informationen unter Datenschutz.