Zecken bei Katzen
„Meine Katze hat eine Zecke - was mache ich jetzt!“ Hat Dein Freigänger eine Zecke mit nach Hause gebracht? Mit diesem Problem bist Du nicht allein. Zwar haben Katzen seltener Zecken als Hunde, doch gefeit sind auch unsere Samtpfoten nicht vor den blutsaugenden Spinnentieren.
Das Problem: Zecken sind nicht nur ekelig, sondern können für Deine Katze durchaus gefährlich werden. Daher ist es wichtig, dass Du etwas unternimmst. Wir verraten Dir, wie Du Zecken bei Deiner Katze entfernst, welche Krankheiten Zecken übertragen und wie Du den Plagegeistern vorbeugen kannst.
Die Zecke entdecken
Die meisten Zecken bei Katzen werden durch Zufall beim Streicheln entdeckt. Oder aber, wenn sich der dicke vollgesogene Parasit fallen lässt und über den Fußboden krabbelt. Fies! Damit es gar nicht erst so weit kommt, solltest Du Deine Katze nach ihren Freigängen regelmäßig nach Zecken absuchen. Vor allem, wenn Ihr in einer zeckenreichen, also naturnahen Umgebung wohnt.
Wo sitzen Zecken bei Katzen am liebsten? Hier einige Tipps, wie Du Zecken entdeckst und wo Du genauer hinschauen solltest:
- Zecken kannst Du im Fell schnell übersehen, erst recht, wenn sie sich noch nicht vollgesogen haben. Dann sind sie nur wenige Millimeter groß, später können sie die Größe eines Kirschkerns erreichen. Streichele und bürste Deinen Stubentiger ausgiebig und achte dabei auf Erhebungen oder sonstige Veränderungen.
- Wenn sie es zulässt, streichele Deine Katze auch mal gegen den Strich. So kannst Du einen besseren Blick auf die Haut werfen.
- Zecken sitzen gerne dort, wo die Haut besonders dünn und gut durchblutet ist oder weniger Fell wächst. Außerdem dort, wo Deine Samtpfote bei der Fellpflege selbst schlecht herankommt. Wirf daher einen genaueren Blick in den Nacken und in die Ohrfalten. Gerne saugen sie sich auch an der Brust, an den Schenkelinnenseiten, mitten auf dem Kopf, am Kinn, am Maul am Auge oder am After fest.
Hast Du eine Zecke entdeckt, solltest Du sie sofort entfernen.
So entfernst Du die Zecke bei Deiner Katze
Zecken sind zwar ekelig, aber mit der richtigen Technik und den passenden Hilfsmitteln gut zu entfernen. Probiere es einfach aus. Wichtig ist, dass Du ruhig und bedacht vorgehst. Bist Du hektisch, überträgt sich dies schnell auf Deine Katze und das Entfernen wird komplizierter. Ein kleiner Hinweis zur Beruhigung: Die erste Zecke ist die schlimmste. Du wirst Dich mehr oder weniger daran gewöhnen.
- Suche Dir - wenn nötig - einen Helfer
Im Gegensatz zu Hunden halten Katzen leider selten still, wenn ihnen eine Zecke entfernt werden soll. Wenn sich auch Dein Tier dagegen wehrt, solltest Du Dir jemanden zu Hilfe holen, der sie gut festhalten kann. Denn im ungünstigsten Fall verletzt Du sie mit der Pinzette oder die Zecke wird nur zu einem Teil entfernt, weil sich Deine Katze zwischendurch losreißt. - Gleichmäßig und hautnah entfernen
Die Frage aller Fragen beim Entfernen einer Zecke ist: drehen oder ziehen? Gerade beim Drehen scheiden sich die Geister. Gegner der Drehmethode betonen die Gefahr, dass dabei schnell Gliedmaßen der Zecke in der Haut steckenbleiben können. Da sich eine Zecke nicht in die Haut „schraubt“, ist es streng genommen nicht nötig, sie herauszudrehen. Es ist einfacher und sicherer, sie herauszuziehen. Doch egal, ob Du drehst oder ziehst, wichtig ist, dass Du die Zecke überhaupt entfernst.
Setze die Zeckenzange (oder ein anderes Werkzeug) möglichst nah an der Katzenhaut an. Es ist wichtig, nicht den Körper der Zecke zu quetschen, damit sie keine Körperflüssigkeiten abgibt und die Stichstelle dadurch zusätzlich mit Erregern in Kontakt kommt. Drücke das Fell zur Seite und spanne die Haut mit den Fingern. Zieh nun vorsichtig und gleichmäßig an dem Parasiten. Versuche, nicht ruckartig zu zerren. Es kann einige Sekunden dauern, bis sich die Zecke gelöst hat.
Achtung: Noch immer hält sich das Gerücht, dass Zecken mit Alkohol, Eisspray oder ätherischem Öl betäubt werden können und dann automatisch loslassen. Bitte versuche diese Methode auf keinen Fall! Sie kann den Parasiten reizen, so dass er Speichel oder andere Körperflüssigkeiten absondert und dadurch noch mehr Erreger ins Blut Deiner Katze gelangen. - Desinfiziere die Stichstelle und behalte Deine Katze im Auge
Hast Du die Zecke erfolgreich entfernt, desinfiziere die Stelle, an der die Zecke sich festgebissen hat. Kontrolliere außerdem mit einer Lupe, ob der Saugrüssel noch drinsteckt. Beobachte Deine Katze anschließend noch eine Zeit lang. Hilfreich ist auch, die Einstichstelle nach Entfernen der Zecke zu fotografieren. So kannst Du Veränderungen besser feststellen. Bildet sich eine Beule an der Stelle? Ist die Stelle gerötet oder sogar entzündet oder erkennst Du einen großen, geröteten Kreis, die so genannte Wanderröte, rundherum? Verhält sich Dein Freigänger seltsam, ist schlapp oder aggressiv? Bei Verhaltensauffälligkeiten oder anderen Krankheitsanzeichen solltest Du hellhörig werden - auch wenn sie erst ein paar Tage nach dem Entfernen der Zecke auftreten.
Wichtig:
Schaffst Du es nicht, die Zecke zu entfernen, oder Du möchtest es lieber gar nicht erst probieren, solltest Du einen Tierarzt aufsuchen. Warte nicht, bis sie von selbst abfällt. Denn je länger der Parasit in Deiner Katze steckt, umso höher ist die Chance, dass Krankheiten übertragen werden. Eine Katzenkrankenversicherung springt auch hier ein. Ein guter Tarif übernimmt nicht nur die Kosten für eine akut notwendige Behandlung durch eine Zecke, sondern beinhaltet auch Prophylaxe-Maßnahmen.
Die Zecke ist nicht ganz rausgegangen: Was nun?
Du solltest die Einstichstelle nach Entfernung der Zecke mit einer Lupe kontrollieren. Wenn der Kopf, kleine Teile des Mundwerkzeugs oder auch der Stechrüssel der Zecke in der Katzenhaut steckengeblieben sind, ist dies nicht gefährlich. Die Zecke ist tot und die verbliebenen Reste werden mit der Zeit abgestoßen. Jedoch kann sich die Stelle röten und jucken. Behalte sie im Auge. Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, kannst Du versuchen, die Reste mit einer desinfizierten Nadel vorsichtig zu entfernen, falls Deine Katze diese unangenehme Prozedur duldet. Oder Du suchst einen Tierarzt dafür auf.
Wohin mit der Zecke?
Bravo, Du hast den Quälgeist bei Deiner Katze erfolgreich entfernt. Doch wohin nun mit der Zecke? Bei aller Tierliebe: Du solltest sie am besten vernichten. Sonst sucht sie sich bald den nächsten Wirt. Und dieser möchte niemand sein.
Zecken sind sehr widerstandsfähig. Sie in den Staubsauger einzusaugen, bringt gar nichts. Auch nicht, sie in der Toilette oder im Abfluss herunterzuspülen. Selbst Waschmaschinengänge können sie überleben, wenn sie aus Versehen mit der Kleidung in die Maschine gelangen.
Doch was dann? Empfohlen haben sich diese drei Methoden:
- Verbrennen. So makaber es klingt, aber der Tod tritt für die Zecke immerhin schnell ein.
- Zerquetschen. Aber nicht mit den Fingern. Dabei können Krankheitserreger auf Dich übergehen und in kleinste Hautwunden gelangen. Nimm am besten ein Küchenpapier, knicke es, lege die Zecke dazwischen und zerquetsche sie mit einem harten Gegenstand. Das Papier kannst Du dann inklusive Zecke entsorgen.
- Abtöten. Zum Beispiel mit Desinfektionsmittel, Chlorreiniger oder Alkohol mit mindestens 50 %. Bedenke jedoch: Es dauert einige Zeit, bis diese Methode der Zecke den Garaus macht. Gib den Parasiten am besten in ein kleines Gefäß, schütte die Flüssigkeit hinzu und lass sie erstmal stehen.
Von Zeckenzange bis Zeckenlasso: Hilfsmittel zum Entfernen
Zum Entfernen der Zecke gibt es diverse Hilfsutensilien. Manche nutzen eine einfache Pinzette. Wir stellen Dir die bekanntesten speziellen Zeckenentferner einmal vor. Die meisten kannst Du im Tierfachmarkt oder in der Apotheke erstehen. Welches Du verwendest, ist egal. Du kannst damit natürlich nicht nur Zecken bei der Katze, sondern auch beim Hund oder bei Dir selbst entfernen. Wichtig ist, dass Du das Hilfsmittel im Anschluss immer desinfizierst.
Zeckenkarte
Die Zeckenkarte hat in einer Ecke einen kleinen Spalt. Du legst die Karte flach auf die Haut Deiner Katze und schiebst die Karte mit dem Spalt unter die Zecke. Nun hebst Du die Karte leicht an und schiebst sie gleichzeitig nach vorne.
Zeckenlasso
Das Zeckenlasso (oder auch: Zeckenschlinge) erinnert an einen Kugelschreiber. Statt der Mine schaut oben jedoch ein kleines Lasso heraus, wenn Du auf den Knopf drückst. Dieses legst Du hautnah um die Zecke. Lässt Du den Knopf los, zieht es sich zu und Du kannst die Zecke herausziehen.
Zeckenpinzette
Die Technik bei der Anwendung einer Zeckenpinzette ähnelt der einer normalen Pinzette. Die Zeckenpinzette ist jedoch vorne schmaler und leicht gebogen. So kannst Du die Zecke leichter greifen. Denk daran, möglichst weit unten, also nah an der Haut, zuzugreifen.
Zeckenzange
Die Zeckenzange ähnelt dem Zeckenlasso. Allerdings kommt beim Drücken des Druckknopfes keine Schlinge zum Vorschein, sondern ein kleiner, geöffneter Greifer. Setz diesen hautnah an und lass den Knopf los. Nun schließt sich die Zange und Du kannst die Zecke durch gleichmäßiges Ziehen entfernen.
Zu guter Letzt: die eigenen Finger
Deine Finger solltest Du wirklich nur nehmen, wenn Dir nichts anderes zur Verfügung steht. Zum einen ist es schwer, mit diesen präzise zu greifen, ohne die Zecke zu quetschen. Zum anderen hast Du dann Hautkontakt mit der Zecke. Solltest Du die Finger nutzen müssen, greife mit den Fingernägeln möglichst weit unten zu. Anschließend reinige und desinfiziere diese gründlich.
Egal, welches Werkzeug Dir am meisten zusagt: Wichtig ist, dass die Zecke so schnell wie möglich entfernt wird. Je länger sie Deine Katze anzapft, umso höher ist die Chance, dass sie Infektionen und Krankheiten überträgt. So sagen die Experten von ESCAAP zum Beispiel über Borreliose: „Infizierte Zecken müssen für mindestens 16–24 Stunden saugen, bevor die Übertragung des Erregers auf einen neuen Wirt stattfinden kann.“ (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites, Bekämpfung von durch Vektoren übertragene Krankheiten bei Hunden und Katzen). Du hast also bei rechtzeitigem Fund der Zecke eine Chance, bestimmten Erregern vorzubeugen. Übrigens: In den südlichen Gegenden Deutschlands ist das Risiko, in Folge eines Zeckenstichs an Borreliose zu erkranken, erhöhter.
Diese Krankheiten können Zecken auf Deine Katze übertragen
Katzen erleiden durch Zecken seltener Krankheiten als zum Beispiel Hunde. Trotzdem solltest Du ein Auge auf Deine Katze haben, wenn sie von dem blutsaugenden Parasiten befallen war. Krankheiten, die die Zecke auf Deine Katze theoretisch übertragen kann, sind:
- Borreliose
- Babesiose
- Ehrlichiose
- Anaplasmose
Bislang sind diese durch Bakterien ausgelösten Erkrankungen bei Katzen jedoch nur sehr selten aufgetreten. Häufiger sind hingegen Erkrankungen, die durch den Stich und die Hautverletzung selbst hervorgerufen werden. Dazu zählen:
- Blutvergiftung
- Abszesse
- Entzündungen
Natürlich hast Du immer ein fürsorgliches Auge auf Deine Katze. Aber nach einem Zeckenbefall solltest Du besonders gut auf Symptome achten. Typische Krankheitsanzeichen nach einem Zeckenbefall sind:
- Apathie und Lethargie. Deine Katze wirkt teilnahms- und antriebslos. Sie ist ungewohnt schläfrig.
- Schwäche. Deiner Katze fehlt die gewohnte Power, die sie sonst hat. Eventuell schafft sie sogar leichte Sprünge nicht mehr.
- Fieber oder auch eine zu niedrige Temperatur.
- Durchfall
- Erbrechen
- Rötung/Entzündung/Anschwellung der Stichstelle
- Schweratmigkeit
Bemerkst Du eines oder mehrere dieser Symptome, such lieber einen Tierarzt auf. Er kann durch Blut- oder andere Untersuchungen feststellen, was Deiner Katze wirklich fehlt. Eine Katzenkrankenversicherung übernimmt die Kosten der Untersuchung und Behandlung.
Nie wieder Zecken - richtig für die Katze vorbeugen
Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wenn bei Dir im Umkreis die Zecken gerade wieder Hochsaison – von Frühling bis Herbst – haben, empfiehlt die ESCAAP folgendes:
„Maßnahmen gegen Zeckenbefall und zur Minimierung zeckenübertragener Krankheiten
- Beschränkung des Auslaufs in Gebieten mit hoher Zeckendichte, besonders in Jahreszeiten, in denen Zecken aktiv sind
- Tägliche adspektorische Untersuchung (Untersuchung durch äußere Betrachtung) und Entfernung vorhandener Zecken
- Anwendung zugelassener Arzneimittel mit anhaltender akarizider (gegen Insekten, speziell gegen Zecken giftig) Wirkung
Hinweis: Katzen sind von zeckenübertragenen Krankheiten offenbar weniger betroffen als Hunde. In Fällen, in denen Zecken bei Katzen zum Problem werden, sollte aber auch hier eine Bekämpfung durch ein geeignetes Akarizid erfolgen.
Die Maßnahmen entstammen der ESCAAP-Empfehlung Nr. 3: Bekämpfung von Ektoparasiten bei Hunden und Katzen. Die ESCAAP Deutschland e.V. ist ein eingetragener Verein, der sich mit Parasiten bei Haustieren befasst und eng mit der Bundestierärztekammer und anderen Verbänden zusammenarbeitet. Die Abkürzung steht für „European Scientific Counsel Companion Animal Parasites“.Wie Du siehst, ist es eher eine allgemeine Empfehlung gegen Zeckenbefall. Als Katzenbesitzer kannst Du beispielsweise den 1. Punkt nur schwer umsetzen. Immerhin kannst Du schlecht kontrollieren, wo Dein Freigänger herumläuft. Und ihn einzusperren, ist definitiv keine Lösung. Daher ist Punkt 2 wichtiger: Suche ihn am besten täglich nach Zecken ab und entferne diese. Zusätzlich könntest Du Dich an Punkt 3 orientieren und Deiner Katze Medikamente vom Tierarzt geben lassen, die Zecken absterben lassen. Doch ESCAAP empfiehlt dies selbst nur, wenn Zecken bei Katzen zum Problem werden. Stattdessen kannst Du es zunächst mit anderen prophylaktischen Maßnahmen probieren.
Prophylaktische Maßnahmen gegen Zecken bei Katzen
Im vorbeugenden Kampf gegen Zecken haben sich verschiedene Wirkstoffe bewährt. Manche Katzenbesitzer haben mit chemischen Mitteln (Spot-ons) gute Erfahrungen gemacht, andere wiederum schwören auf natürliche Hausmittelchen (Kokosöl oder Bierhefe).
Chemische Spot-ons
Die sogenannten Spot-ons sprühst oder träufelst Du Deiner Katze alle paar Wochen in den Nacken. Bei vielen Produkten liegt eine kleine Pipette bei, so dass Du die Tropfen direkt auf die Haut auftragen kannst. Dort dringen die Wirkstoffe ein und verteilen sich über die obere Hautschicht von allein weiter. Zecken, die mit dem Wirkstoff in Kontakt kommen, werden abgetötet.
Der Nacken ist deshalb so beliebt, weil die Katze die Wirkstoffe nicht direkt beim Putzen wieder entfernt. Du solltest das Präparat nicht an einem regnerischen Tag auftragen und zudem darauf achtest, dass Deine womöglich anderen Tiere es beim Spielen nicht ablecken.
Wichtig:Stelle sicher, dass das Produkt für Katzen geeignet ist. Es gibt Spot-ons für Hunde, die für Katzen jedoch gefährlich sind! Sprich das im Zweifelsfall besser mit Deinem Tierarzt ab.
Kokosöl und Bierhefe: natürliche Hausmittel
Bei der Abwehr von Zecken auf natürliche Weise ist oft die Rede von Kokosöl. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Kokosöl ist natürlich und - in normalem Maße - für Deine Katze nicht schädlich. Im Gegenteil: Es kann sogar gesund für ihren Darm sein, wenn sie davon etwas aufnimmt.
- Es ist leicht aufzutragen. Du nimmst einfach ein wenig Kokosöl und verreibst es zwischen Deinen Händen. Dadurch wird es flüssig. Nun kannst Du es Deiner Katze an den Stellen ins Fell reiben, an denen sich Zecken besonders gerne niederlassen: an Kopf, Nacken, Hals und unter den Achseln.
- Das Öl enthält Laurinsäure. Diese wirkt nicht nur antibakteriell und gegen Virusinfektionen, sondern schreckt auch Zecken ab.
Es gibt aber auch Nachteile. Manchen Katzen ist der Ölfilm auf dem Fell suspekt und sie putzen sich deshalb ausgiebig. Das schadet ihnen zwar nicht, nur verschwindet damit der Schutz vor Zecken. Generell hält dieser ohnehin nur wenige Stunden und damit nicht so lange wie zum Beispiel bei Spot-on Präparaten. Du müsstest die Prozedur also regelmäßig wiederholen. Mit der Zeit können die Intervalle dann verlängert werden. Halte dazu einmal Rücksprache mit Deinem Tierarzt.
Bierhefe
Ein weiteres natürliches Mittel, das Zecken fernhalten soll, ist Bierhefe. Zecken schreckt der Geruch ab und sie verzichten daher unter Umständen auf Deine Katze als Wirt. Bierhefe wird in Tablettenform verabreicht. Viele Katzen mögen den Geruch und fressen die Präparate bereitwillig. Mag Deine Katze keine Bierhefe, kannst Du die Tablette auch zerstoßen und das Pulver auf die Haut auftragen.
Wichtig:Auch wenn Bierhefe ein natürliches und sogar recht gesundes Produkt ist, verträgt es nicht jede Katze. Magen-Darm-Probleme können die Folge sein. Ist Deine Katze gesundheitlich vorbelastet, solltest Du vor der ersten Gabe Rücksprache mit Deinem Tierarzt halten.
Fakten über Zecken
Zecken kennt eigentlich jeder. Doch welche Zecken gibt es und welche sind für Deine Katze gefährlich? Wie entwickelt sich eine Zecke? Und warum saugt sie überhaupt Blut? Möchtest Du ein bisschen mehr über die Parasiten erfahren, haben wir Dir hier die wichtigsten Fakten zusammengestellt.
Zecken beißen nicht, sondern stechen.
Auch wenn im Alltag häufig von einem Zeckenbiss die Rede ist: Dieser Ausdruck ist streng genommen falsch. Denn Zecken beißen nicht, sondern stechen. Damit sie dabei nicht auffallen, gehen sie recht geschickt vor:
- Erst suchen sie sich eine dünne Hautstelle.
- Dort ritzen sie mit ihren Kieferklauen die Haut an und stechen dann ihren mit Widerhaken versehenen, gezackten Saugstachel in die geschwächte Hautstelle. Die Wunde füllt sich nun mit Blut.
- Jetzt gibt die Zecke über den Saugstachel einen Blutverdünner ab, damit das Blut nicht gerinnt.
- Gleichzeitig betäubt sie die Stelle und verhindert mit Hilfe eines Entzündungshemmers eine Immunreaktion des Wirtskörpers.
- Manche Zecken „zementieren“ sich zudem ein, damit sie besseren Halt haben: Sie produzieren eine Art Kleister und verkleben sich fest mit ihrem Wirt.
Das Gefährliche:Beim Blutsaugen spuckt die Zecke unverwertbare Reste wieder in die Wunde. Dadurch kann sie Krankheitserreger übertragen, die sie eventuell beim vorherigen Wirt aufgenommen hat. Wird die Zecke nicht entdeckt und entfernt, kann es bis zu zehn Tagen dauern, ehe sie sich vollständig vollgesogen hat und von alleine abfällt.
Zeckenlarven sind nur einen halben Millimeter groß - und stechen schon zu
Zecken durchlaufen in ihrer Entwicklung drei Phasen: Larve, Nymphe, erwachsene Zecke. Mit einer Größe von maximal einem halben Millimeter schlüpfen die Larven aus den Eiern - und sind direkt auf Blut angewiesen. Meist fallen ihnen kleine Nagetiere zu Opfer, zum Beispiel Mäuse. Bei manchen Zeckenarten wie der Braunen Hundezecke kann das Wirtstier jedoch schon einmal hundegroß sein. Vor allem Tiere im Zwinger sind hier gefährdet.
Zecken haben acht Beine
Zecken zählen zu den Spinnentieren und besitzen demnach auch acht Beine. Interessant: Im Larvenstadium haben Zecken zunächst nur drei Beinpaare, also sechs Beine. Erst im Übergang zur Nymphe kommt das vierte Beinpaar hinzu. Auch im letzten Stadium, also als erwachsene Zecke, behalten die Parasiten ihre acht Beine.
In Deutschland gibt es rund 20 Zeckenarten
Weltweit gibt es rund 900 Zeckenarten. 20 davon sind auch in Deutschland zu finden. Die verbreitetsten Zecken, die auch Katzen befallen, sind: der Gemeine Holzbock, die Buntzecke, die Auwaldzecke und die Braune Hundezecke.
Manche Zecken sind Jäger, andere lauern ihrem Opfer auf
Manche Zecken krabbeln auf der Jagd durchs Unterholz und durch Wiesen. Sie sind aktiv auf der Suche. Da sie jedoch nicht sehr schnell sind, sind sie darauf angewiesen, dass sich ihnen ihr Opfer ein wenig nähert und sie genug Zeit haben, an ihm hochzuklettern.
Andere Zecken wiederum lauern auf Grashalmen oder in Büschen auf ihre Opfer – immer bevorzugt in bodennahen Vegetationen. Von Bäumen fallen lassen Zecken sich nicht. An ihren Vorderbeinen befinden sich sogenannte Haller´sche Organe. Mit diesen Sinnesorganen nehmen sie Duftstoffe von zum Beispiel Schweiß oder Atemluft auf und erkennen so einen potenziellen Wirt. Sobald sich die Möglichkeit ergibt, lassen sie sich vom Fell oder vom menschlichen Bein oder Ähnlichem mitstreifen und machen sich dann auf die Suche nach einer geeigneten Stelle auf ihrem Opfer.
Hundezecken können auch Katzen befallen
Auch wenn der Name anderes vermuten lässt: Die braune Hundezecke ist eine der häufigsten Zeckenarten bei Katzen. Aber hier ist nicht Schluss, denn Zecken, die Deine Katze mit ins Haus bringt, können tatsächlich auf Dich übergehen. Das ist vor allem der Fall, wenn sie noch nicht richtig gesaugt haben oder von Deiner Katze abfallen und einen neuen Wirt suchen. Noch ein Grund dafür, Zecken frühzeitig zu entdecken.
Die männliche Zecke stirbt nach der Paarung
So gruselig es klingt: Zecken paaren sich auf ihrem Wirt. Das Weibchen saugt sich halb mit Blut voll, lockt dann über Pheromone das Männchen an. Nach der Paarung stirbt das Männchen. Das Weibchen hingegen labt sich erst noch weiter am Blut des Wirtes, bis sie vollends satt ist. Dann lässt es sich abfallen und geht auf Suche nach der perfekten Stelle zur Eiablage. Hat es die Eier abgelegt, stirbt es in der Regel ebenfalls.