Katze richtig erziehen: Tipps zur Katzenerziehung
Gehorchen Katzen auch Kommandos wie „Bei Fuß! Sitz! Platz!“? Eher nicht. Zweifellos ist die Katzenerziehung schwierig und erfordert viel Geduld. Wie es aber durchaus gelingt, auch unseren Diven auf vier Pfoten gewisse Regeln beizubringen, warum dies sogar ganz wichtig ist und welche Tricks es dafür gibt, verraten wir Dir.
Generelles über Katzenerziehung: das solltest Du wissen
Katzen sind Raubtiere. In der Regel gehen sie allein auf die Jagd. Nichtsdestotrotz sind sie soziale Lebewesen, die gut und gerne mit Artgenossen zusammenleben können. Vorausgesetzt, es gibt genügend Platz, Rückzugsmöglichkeiten, Futterplätze, Katzenklos und andere Ressourcen für alle.
Damit ein Katzensozialverband funktioniert, muss es eine bestimmte Rangordnung und klare Regeln geben. Das gilt auch, wenn eine Katze zu Deiner Familie gehört. Anders als Hunde kooperieren Katzen jedoch nicht so gerne mit ihren menschlichen Haltern. Katzen sind in ihrem Verhalten eher zweckorientiert. Sie lernen schnell, was ihnen Vorteile bringt. Zur Not strengen sie sich dafür auch an.
Damit die Katze mit Dir kooperiert, muss dies für sie entsprechend reizvoll sein. In Form von Futterbelohnung kannst Du Deiner Katze die Erziehung beispielsweise buchstäblich schmackhaft machen.
Klare Regeln für die Katze von Anfang an
Damit Katzenerziehung funktioniert, ist es wichtig, von Anfang an genaue Richtlinien und Grenzen zu setzen. Was ist bei der Katze gewünscht, was ist für sie tabu?
Kommt eins der faszinierenden Wesen ins Haus, solltest Du vom ersten Tag an mit der Katzenerziehung beginnen. Mache Dir am besten schon im Vorfeld ihres Einzugs Gedanken darüber, was die Katze alles können oder umgekehrt unterlassen lassen soll, damit es im Haushalt und im täglichen Miteinander reibungslos und harmonisch zwischen Euch läuft.
Zu den wichtigsten Katzen-Benimm-Regeln gehören:
- Katzen-Toilette benutzen
- nicht an den Möbeln kratzen
- Transportbox für Katzen akzeptieren und hineingehen
- nicht beißen und kratzen
- auf Zuruf kommen
- nachts nicht herumtoben und miauen
Übrigens ist es leichter, ein kleines Kitten und junge Katzen zu erziehen als eine erwachsene, ältere Katze, die schon ihre Eigenarten und Verhaltensweisen „geübt“ hat. Aber keine Sorge: Auch in diesem Fall sind Erziehungsfolge noch möglich.
Voraussetzungen für Erfolge in der Katzenerziehung
Damit die Katzenerziehung überhaupt gelingt, müssen zwei Grundbedingungen unbedingt erfüllt sein:
Entspannte Atmosphäre und angenehme Umgebung
Herrschen ständig Hektik und Lärm, kann sich Deine Katze als sensibles Tier nur schwer konzentrieren, ist vermutlich eher angespannt und fühlt sich unwohl. Hast Du auch an genügend Rückzugmöglichkeiten für sie gedacht?
Gute Katzengesundheit
Nur wenn es Deiner Katze auch gesundheitlich gut geht, kann sie erfolgreich ihre Erziehungslektionen lernen. Leidet sie hingegen an einer Krankheit und hat Schmerzen, kann dies die Erziehung erheblich behindern. Mit einer Katzenkrankenversicherung kannst Du Deine Katze regelmäßig beim Tierarzt untersuchen und bei Bedarf behandeln lassen, ohne Dir dabei Gedanken um hohe Kosten zu machen.
Der Rundumschutz für Deine Katze umfasst:
- ambulante Behandlungen und Operationen
- Diagnostik, Medikamente, Verbandsmaterial
- Unterbringung in der Tierklinik
- je nach Tarif auch alternative Heilbehandlungen und Vorsorgemaßnahmen
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Jetzt vergleichenKonsequenz in der Katzenerziehung
Ist Deine Katze gesund und stimmt auch die Atmosphäre drumherum, spielen noch ein paar weitere Faktoren eine wichtige Rolle bei der Katzenerziehung, allen voran die Konsequenz. Wenn es darum geht, Deiner Katze wichtige Dinge beizubringen, ist es unverzichtbar, dass Du nicht vom Kurs abweichst und keine Ausnahmen machst. Einmal Nein, heißt immer Nein! Erlaubst Du der Miez hingegen „ausnahmsweise“ einmal, in Deinem Bett zu schlafen, versteht sie es wahrscheinlich nicht, wenn Du sie bei ihrem nächsten Sprung in die Federn wieder verscheuchst.
Wichtig ist auch, dass alle Familienmitglieder an einem Strang ziehen und nicht jeder seine eigenen „Katzen-Regeln“ aufstellt. Wenn Du also nicht möchtest, dass Eurer Stubentiger auf den Küchentisch springt und von Eurer Thunfischcreme nascht, darf die Tochter, der Sohn oder der Göttergatte ihm das nicht erlauben.
Positive Verstärkung in der Katzenerziehung
Anders sieht es aus, wenn Dein Liebling etwas Tolles gelernt hat. Akzeptiert die Katze nach anfänglicher Skepsis beispielsweise mit einem Mal die Transportbox und steigt nach Aufforderung selbst dort hinein, vergiss bitte nicht, den felligen Gefährten dafür ausgiebig zu loben. Auch bei kleinen (Teil-)Erfolgen sind Streicheln, das Füttern von Leckerlis und andere Lobesgesten wahre Motivationsspritzen.
Das gilt für alle anderen Lerneffekte wie das Apportieren von Spielzeug, oder wenn die Samtpfote sofort reagiert und angesaust kommt, wenn Du sie bei ihrem Namen rufst. Neben Konsequenz gehört positive Verstärkung zweifellos zur Zauberformel in der Katzenerziehung.
Geduld zahlt sich aus in der Katzenerziehung
Als dritter Pfeiler, auf dem eine erfolgreiche Katzenerziehung ruht, fehlt noch die Geduld. Erwarte nicht, dass sich die Lernerfolge Deiner Katze unmittelbar einstellen, sondern gib Dir und Deiner Katze genügend Zeit zum Trainieren. Wichtig ist, dass Du immer am Ball bleibst und Dich nicht durch eventuelle Rückschläge entmutigen lässt.
Denke immer daran: Übung macht den Meister! Am Ende zahlen sich die Erziehungsmühen aus und Du wirst dafür belohnt: mit einer Katze an Deiner Seite, die zwar immer noch ihren eigenen Charakterkopf hat, sich aber an wichtige Haus- und Spielregeln hält.
Ans Katzenklo gewöhnen: so wird die Katze schnell stubenrein
Das Aufsuchen des stillen Örtchens spielt in der Katzenerziehung ebenfalls eine wichtige Rolle. Für Katzen, die von Natur aus sehr reinlich sind, ist es keine große Schwierigkeit, ihre Toilette schon nach kurzer Zeit zuverlässig zu benutzen.
Wenn Du allerdings ein Kitten oder eine erwachsene Katze neu bei Dir aufnimmst, klappt es mit der Stubenreinheit vielleicht in den ersten Tagen noch nicht hundertprozentig. Schließlich ist für Deinen Neuankömmling zunächst mal alles fremd. Die Katze muss sich erst mal mit der neuen Umgebung, ihren Menschen und all den Gerüchen vertraut machen. Das gilt auch für die Katzentoilette.
So kann es vorkommen, dass die Katze nach ihrem Einzug bei Euch eventuell mal eine Pfütze auf dem Küchenboden oder ein Häufchen auf dem Teppich hinterlässt. Schimpfe deshalb bitte nicht mit ihr. Entferne jedoch umgehend die Hinterlassenschaften, damit deren Geruch Deine Katze nicht auf den falschen Gedanken bringt, dass hier der richtige Ort dafür sei. Nimm sie stattdessen sanft auf den Arm und setze sie in ihre Katzentoilette.
Tipp: Reinige das Katzenklo nach dem ersten Benutzen am besten erst nach einem oder zwei Tagen. Durch die Gerüche kann sie noch leichter verinnerlichen, dass hier der Platz „für kleine und große Geschäfte“ ist.
Wie Du Deiner Katze sanft, aber sicher Einhalt gebietest
Ob junges, wildes Kätzchen oder ruhige, ältere Miez, Wohnungskatze oder Freigänger: Alle Stubentiger haben naturgegebene Bedürfnisse, die sie ausleben wollen (und sollten). Dazu gehört das instinktive Kratzen, mit dem Katzen regelmäßig ihre Krallen wetzen und deren abgestorbene äußere Schicht abreiben. Würden sie das nur nicht so gerne an den guten Möbeln machen.
Das Zerkratzen von Couch, Tapete und Co. sorgt vielfach für Zündstoff und Konflikte in der Mensch-Tier-Beziehung und kann das Zusammenleben gehörig belasten. Dabei lässt sich das recht einfach verhindern. Biete Deinem kleinen Raubtier einfach genügend alternative Kratzmöglichkeiten an, bei denen es nach Herzenslust seine Krallen ausfahren kann. Nach Möglichkeit sollte in jedem Raum ein geeignetes Kratzobjekt stehen. Neben dem klassischen Kratzbaum kommen dafür unter anderem auch Kratzsofas aus spezieller Wellpappe oder an der Wand befestigte Kratzmatten in Frage.
Wenn Du Deinen felligen Gefährten dennoch beim Kratzen am Ledersofa oder einem anderen geliebten Möbelstück erwischst, gilt (auch wenn es schwerfällt): Ruhe bewahren. Statt zu schimpfen und auf den vermeintlichen Übeltäter loszustürmen, solltest Du zwar bestimmt, aber dennoch ruhig „Nein“ sagen. Nimm die Katze sanft hoch und bringe sie sofort zu einem alternativen Kratzmöbel. Zeige ihr ruhig, indem Du selbst mit den Fingernägeln an der Sisalsäule oder der Wellpappe kratzt, dass hier der richtige Ort zum Krallenwetzen ist.
Tipp: Wird der Kratzbaum oder ein anderes Kratzmöbel nicht auf Anhieb akzeptiert, kannst Du versuchen, ihn durch Baldrian oder Katzenminze verlockender für Deinen Stubentiger zu machen. Dafür gibt es zum Beispiel spezielle Sprays mit Baldrianduft für Katzen.
Auch andere unerwünschte Katzenaktionen kannst Du mit Ruhe, Geduld, Ausdauer und dem Angebot von Alternativen vermeiden. Klettert Deine Katze zum Beispiel liebend gern die kostbaren Vorhänge hoch? Dann hole sie vorsichtig, aber gezielt dort heraus. Bringe sie wiederum zum Kratzbaum oder einem anderen Kratzmöbel.
Vielleicht hat Deine Kletterkünstlerin auch einfach Langeweile und will beschäftigt werden? Regelmäßiges gemeinsames Spielen, z. B. mit Angel, Bällchen oder Laserpointer, fördert nicht nur Eure Bindung, sondern trägt auch dazu bei, dass die Katze nicht aufgrund fehlender Auslastung auf verrückte Ideen kommt.
Clickertraining, Leckerchen und Co.: Katzenerziehung für Fortgeschrittene
Hast Du schon von Clickertraining für Katzen gehört? Wenn Du bereits erfahren mit Katzen bist und Deinem Schmusetiger ein paar besondere Fertigkeiten und Tricks beibringen oder ihm umgekehrt unerwünschtes Verhalten abtrainieren möchtest, ist diese Form des Trainings fantastisch dafür geeignet. Was Du dafür benötigst, sind ein Clicker und Katzen-Leckerlis.
Dabei funktioniert das Prinzip denkbar einfach:
- Dein Ziel ist es, dass Deine Katze etwas Bestimmtes macht (oder eben nicht). Du übst dies mit ihr und sie zeigt das erwünschte Verhalten.
- Du drückst den Clicker (ein kleines Gerät) und das „Click“-Geräusch ertönt.
- Spätestens eine Sekunde später belohnst Du die Katze mit einem Leckerchen.
Der Lerneffekt des Clickerns gelingt durch positive Konditionierung: Deine Katze verbindet das Click-Geräusch, das bei einem bestimmten Verhalten ertönt, durch die gleichzeitige Belohnung mit einem Leckerchen, mit etwas für sie sehr Positivem. So reagiert sie bald allein auf das Click-Signal mit dem erwünschten Verhalten. Bis es jedoch bei Deiner Katze dauerhaft „Click“ gemacht hat, sind meist mehrere Übungseinheiten nötig.
Durch positive Konditionierung per Clicker, übrigens anfänglich im Training mit Delfinen erfolgreich erprobt, ist es in jedem Fall möglich, Deiner Katze eine Menge beizubringen. So können gelehrige Stubentiger per Clickertraining problemlos Tricks wie Pfötchengeben, Drehungen und Sprünge lernen. Die kreative Beschäftigung macht nicht nur den Katzen Freude, sondern ist auch für deren Halter oftmals ein Vergnügen.
Bevor Du aber damit startest, beschäftige Dich am besten eingehend damit, um Fehler zu vermeiden. Die Clicker kannst Du zum Beispiel in der Tierarztpraxis oder im Zoogeschäft erhalten. H
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