Wie gefährlich ist ein Katzenbiss?
Ein Katzenbiss kann fatale Folgen haben. Wenn man das Internet zu dem Thema durchsucht, wird man bombardiert mit Horrorgeschichten. Und ja, so ein Biss kann sogar zum Tod führen. Wir möchten hier jetzt keine Panik verbreiten, aber das Bewusstsein wecken, dass bei einem Katzenbiss Vorsicht besser ist als Nachsicht.
Wir reden jetzt nicht von den knabbernden „Liebesbissen“ Deines Stubentigers. Die tun Dir nichts. Nein, es geht um die tiefen Bisse, die unter die Haut gehen. Die immer mal passieren können. Auch wenn die Mieze „normalerweise“ nicht beißt. Katzen sind nun einmal unberechenbare Tiere. Sie müssen sich nur einmal richtig erschrecken und Deine Hand ist im Weg, schon ist es passiert.
Katzenbiss: Im Katzenmaul lauern gefährliche Bakterien
Die Gefahr: Die Bisswunden sehen in der Regel harmlos aus. Sie bluten meist nur wenig. Das liegt daran, dass sie sich so schnell wieder schließen. Da kommt man gar nicht auf die Idee, dass fast die Hälfte solcher Bissverletzungen zu schwerwiegenden Infektionen führen kann. Schuld daran ist der Katzenspeichel, der einen Cocktail aus aggressiven Enzymen und Bakterien enthält. Rammt Deine Katze Dir einen ihrer spitzen, langen Zähne ins Fleisch, dringen diese Bakterien tief in die Wunde und das Gewebe ein.
Viele versorgen die Wunde mit Desinfektionsspray oder kühlen sie, in der Hoffnung damit sei die Sache erledigt. Oft ist sie das auch. Wenn man aber Pech hat, infiziert sich die Wunde. Dann haben sich die Bakterien in der Tiefe vermehrt, obwohl die Wunde längst geschlossen ist.
Im Bereich von Hand und Handgelenk infizieren sich Bisse besonders leicht. Hier liegen Sehnen und Sehnenscheiden nahe unter der Hautoberfläche. Beißt der Haustiger in diese eher schlecht durchbluteten Gewebe, können sich die Bakterien eventuell vermehren, bevor das Immunsystem eingreift. Denn, wo weniger Blut fließt, sind auch nicht so schnell ausreichend weiße Blutkörperchen am Start, um die eindringenden Bakterien abzuwehren. Entlang der Sehnen können die Erreger zudem in andere Körperregionen wandern und im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung führen.
Was Du nach einem Katzenbiss tun solltest
- Reinigen:
Lass dazu Leitungswasser über die Wunde laufen. Ggf. kannst Du etwas Seife dazu nehmen. So werden Schmutz und Bakterien entfernt. - Wunde sanft drücken:
Das herausfließende Blut hilft dabei, weiteren Schmutz und Bakterien aus dem Inneren der Wunde zu entfernen. - Desinfizieren:
Gib dann ein wenig Desinfektionsmittel auf einen Wattebausch und streich sanft über die Wunde. - Antibiotische Salbe:
Diese kannst Du ergänzend verwenden – es gibt sie rezeptfrei in der Apotheke. - Verbinden:
Über die verletzte Stelle legst Du nun eine Kompresse und deckst diese anschließend mit einem Verband ab. Achte darauf, dass Dein Verbandmaterial steril ist. - Prüf Deinen Tetanus-Impfstatus:
Wenn Du nicht über einen innerhalb der letzten fünf Jahre aufgefrischten Tetanus-Schutz verfügst, solltest Du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. - Beobachten:
Sobald Du bemerkst, dass die verletzte Stelle rot oder heiß wird, sie anschwillt oder die Schmerzen stärker werden, geh umgehend zum Arzt. Auch Fieber und eine plötzliche Einschränkung des Bewegungsapparates bspw. bei einem Katzenbiss an der Hand kann ein Zeichen für eine Infektion sein.
Der Arzt kann die Wunde versorgen und gegebenenfalls ein Antibiotikum verabreichen. Eitert die Wunde oder ist die Verletzung keine Bagatelle mehr, wird oft eine Operation notwendig. Bei einer Infektion muss das betroffene Gewebe operativ herausgeschnitten werden. Anschließend ist in jedem Fall eine antibiotische Therapie notwendig.
Den Arzt aufsuchen solltest Du auch, wenn Du die Katze, die Dich gebissen hat nicht kennst. Unerlässlich ist ein Check beim Arzt, wenn ein Kind gebissen wurde oder etwa ein älterer Menschen mit eingeschränktem Immunsystem.
Es gilt immer: Wenn Du unsicher bist, hol Dir medizinischen Rat und lass die Wunde begutachten, um böse Folgen zu vermeiden.