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Kolik: wenn das Pferd in Lebensgefahr ist

Tierarzt hört den Bauch des Pferdes ab

Dein Pferd ist unruhig, schwitzt und wälzt sich in seiner Box oder auf der Weide hin und her: Das können Anzeichen einer Kolik sein. Für Pferdebesitzer eine Hiobsbotschaft. Denn die krampfartigen Bauchschmerzen können für das Pferd lebensgefährlich werden. Leider jedoch sind Magen-Darm-Probleme bei den großen Herdentieren weit verbreitet. Fast jedes Pferd hat in seinem Leben einmal Probleme mit der Verdauung.

Doch was genau ist eine Kolik? Welche Symptome gibt es? Muss mein Pferd operiert werden? Zahlt die Pferde-OP-Versicherung die Kolik-OP? Wir geben Dir die Antworten auf diese und viele weitere Fragen.

Was ist eine Kolik?

Bei einer Kolik hat Dein Pferd krampfartige Schmerzen im Bauchbereich. Die Kolik selbst ist keine eigenständige Krankheit. Sie ist vielmehr ein Symptom dafür, dass etwas nicht stimmt. Zwar können auch Blasen- und Nierenbeschwerden oder Probleme der Fortpflanzungsorgane kolikartige Schmerzen verursachen. In der Regel lösen jedoch Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts eine Kolik aus.


Häufige Ursachen für eine Kolik sind:

  • ein verdrehter oder verklemmter Darm
  • ein Darmverschluss
  • ein zu voller Magen
  • Magengeschwüre
  • starke Blähungen (z. B. durch blähendes Futter wie Rasenschnitt oder frisches Brot)
  • Verstopfungen (z. B. durch zu viel Stroh oder zu wenig Wasser)

Doch wie kommt es zu den Magen-Darm-Problemen? Die Auslöser dafür können beinahe überall angesiedelt sein:

  • Zahnprobleme
  • Parasiten
  • Infektionen
  • gynäkologische Probleme
  • Tumore
  • Thrombosen
  • Bewegungsmangel
  • Stress
  • Sandablagerungen im Darm (z. B. durch Fütterung auf sandigem Grund)
  • zu viel oder falsches Futter
  • verdorbenes und gärendes Futter

So erkennst Du eine Kolik bei Deinem Pferd

Welche Symptome das Pferd zeigt, hängt von der Stärke der Schmerzen ab, die es empfindet. Allerdings bedeutet dies nicht, dass bei scheinbar geringen Schmerzen nicht etwas Ernsthaftes dahintersteckt. Bereits leichte Koliken können schon Anzeichen für eine schwere Darmerkrankung sein. Umgekehrt ist es genauso möglich, dass Dein Pferd nur leichte Darmkrämpfe hat und dabei schwere Kolik-Symptome auftreten.


Geringe Schmerzen

Im Anfangsstadium und bei noch verhältnismäßig leichten Schmerzen legt sich Dein Pferd zu Zeiten hin, die für das Tier eher ungewöhnlich sind. Es streckt seinen Hals im Stehen, schaut immer wieder in Richtung des Bauches und versucht, mit den Hufen gegen den Bauch zu treten. Es frisst kaum und uriniert vermehrt. Oft ist es ungewöhnlich ruhig. Die Schmerzen treten nicht dauerhaft auf, sondern immer wieder phasenweise.


Starke Schmerzen

Diese Symptome erkennst Du sofort. Das Pferd wirft sich auf den Boden, es wälzt sich hin und her oder versucht es zumindest. Es schwitzt stark und ist ziemlich unruhig. Nimmt das Pferd eine Art Hunde-Sitzstellung ein, so kann es zu einer Darmverstopfung oder einer Darmdrehung gekommen sein.

Die typischen Verhaltensweisen eines Pferdes bei einer Kolik im Überblick:

  • Es liegt viel oder wälzt sich hin und her.
  • Das Pferd guckt auf seinen Bauch, versucht eventuell sogar, danach zu treten oder zu beißen.
  • Dein Pferd verhält sich entweder ungewohnt ruhig oder - im Gegenteil - es ist sehr nervös, scharrt oder stampft mit den Vorder- und Hinterbeinen und atmet schnell.
  • Es flehmt, gähnt, koppt oder kaut vermehrt.
  • Es weist ein schmerzverzogenes Gesicht auf: verkniffene Mundwinkel, abgeklappte Ohren, weit aufgerissene Augen oder ein apathischer, trüber Blick.

Folgende körperliche Symptome treten häufig bei einer Kolik auf:

  • Das Pferd kämpft mit Verstopfung oder auch plötzlichem Durchfall.
  • Es schwitzt stark.
  • Das Pferd frisst wenig oder gar nicht.
  • Der Puls ist beschleunigt.
  • Die Atmung ist schnell und flach.
  • Die Maulschleimhaut ist trocken und blass.
  • Das Pferd hat eine verkrampfte Bauchmuskulatur.

Warum sind Magen und Darm beim Pferd so empfindlich?

Infografik: Magen- und Darmtrakt des Pferdes

Anatomisch betrachtet ist der Verdauungstrakt des Pferdes ungewöhnlich. Pferde können sich nicht übergeben. Dafür sorgt ein Muskel, der einmal aufgenommene Nahrung nur in Richtung Darm bewegen kann. Als einstige Steppentiere sind sie an die andauernde langsame Aufnahme von Raufutter angepasst. Ist dies nicht gegeben und fressen sie dann zu schnell oder viel zu viel, ist der Magen rasch gefüllt. Der Magen eines Pferdes ist im Vergleich zum menschlichen Magen, der rund 2,5 Liter fasst, zwar recht groß mit 15 Liter Fassungsvermögen. Dennoch kann sich ein Pferd manchmal sprichwörtlich überfressen.

Ein weiterer Risikofaktor beim Pferd ist der Darm. Dieser ist beinahe 30 Meter lang, hat aber dennoch verhältnismäßig viel Bewegungsspielraum und kann sich daher schnell einmal verdrehen oder verschieben. Zudem ist der Darm sehr sensibel. Ist das Pferd erkrankt, gestresst, hat es zu wenig Bewegung, schlägt das Wetter um oder stimmt etwas mit der Art des Futters und der Fütterung nicht, schlägt ihm halt vieles direkt auf den Darm, ähnlich wie bei uns Menschen.


So hilfst Du Deinem Pferd bei einer Kolik

Der erste Schritt ist getan: Du hast den Tierarzt informiert. Dieser ist nun auf dem Weg zu Deinem Pferd und Dir. Jetzt heißt es warten, aber auch die Wartezeit richtig nutzen. Mit diesen Tipps hilfst Du nicht nur Deinem Pferd, sondern auch Dir selbst, die Warterei zu überbrücken. Denn egal, wie schnell der Tierarzt bei Dir ist, es wird Dir ewig vorkommen.

Erste-Hilfe-Tipps bei einer Kolik:

  • Ruhig bleiben. Auch wenn es schwerfällt: Dein Tier ist bereits gestresst genug, versuche daher, die Ruhe zu bewahren.
  • Gib Deinem Pferd kein Futter. Auch nicht, um es zu beruhigen. Entferne jegliches Fressen aus der Umgebung.
  • Führe Dein Pferd herum. Aber wirklich nur im Schritt, langsam und gemächlich. Achte darauf, dass Ihr möglichst dort lauft, wo es keine Hindernisse gibt. Wirft sich Dein Pferd plötzlich auf den Boden, sollte genug Platz für Euch beide sein.
  • Erlaube Deinem Pferd, sich zu wälzen. Hat Dein Pferd das Bedürfnis, sich wälzen zu müssen, dann lasse es. Es sollte dann aber auch wieder aufstehen.
  • Decke Dein Pferd ab. Schwitzt Dein Pferd stark, deck es zu. Nicht, dass es sich zusätzlich noch verkühlt.

Für alle Tipps gilt: Nur durchführen, wenn es möglich ist. Achte darauf, Dich nicht selbst in Gefahr zu bringen, denn die Schmerzen können leider selbst das friedlichste Pferd austreten lassen.

Welche Maßnahmen trifft der Tierarzt?

Je nach Ausmaß der Kolik wird der Tierarzt Dein Pferd unterschiedlich behandeln. Dazu muss eine genaue Diagnose durchgeführt werden:

  • Wie verhält sich das Pferd?
  • Welche Symptome sind zu erkennen?
  • Hat das Pferd erhöhte Temperatur, erhöhten Puls, beschleunigte Atmung?
  • Wann hat Dein Pferd zuletzt geäppelt?
  • Anamnese: Welche Vorgeschichte hat das Pferd? Dazu zählt:
    - Welche Vorerkrankungen hat das Pferd?
    - Wann wurde das Pferd zuletzt entwurmt?
    - Was hat es gefressen?

Zu den wichtigsten Hilfsmitteln des Tierarztes zählt hierbei unter anderem das Stethoskop. Mit diesem kann er den Bauch abhören und feststellen, ob zum Beispiel der Darm verdächtige Geräusche macht. Häufig folgt zudem eine rektale Untersuchung, bei der der Tierarzt seinen Arm in das Pferd einführt und so einen großen Teil der Bauchhöhle von innen ertasten kann.

Die oben beschriebenen Diagnosemethoden hängen stark vom Verhalten des Pferdes ab. Ein Pferd mit leichten Symptomen kann einfacher untersucht werden als ein Pferd mit sehr starken Symptomen. Hier ist es gut möglich, dass das Pferd direkt in eine Tierklinik gebracht werden muss, um keine wertvolle Zeit zu verlieren.


So hilft der Tierarzt bei einer Kolik

Der Tierarzt stellt eine Magenüberladung fest.
Geht der Tierarzt davon aus, dass Fressen an der Kolik Schuld ist und noch kein Darmverschluss vorliegt, versucht er es zunächst mit einer Magen-Schlund-Sonde. Durch diese Sonde kann der Mageninhalt, sofern dieser flüssig ist, direkt abgeführt werden. Ist der Mageninhalt hingegen fester, muss der Tierarzt über die Sonde Flüssigkeit hinzuführen, um den Mageninhalt aufzuweichen.

Der Tierarzt erkennt erste Anzeichen einer Verstopfung.
Ist die Verstopfung noch nicht weit vorangeschritten, kommen entkrampfende Medikamente sowie Glaubersalz oder Paraffinöl zum Einsatz. Der Einlauf mit Öl soll die verklumpten Nahrungsreste im Darm lösen und abführen. Danach darf das Pferd für ein bis zwei Tage nichts fressen, damit sich der Darm in Ruhe leeren kann. Führen diese Maßnahmen nicht zum Erfolg, muss ein operativer Eingriff erfolgen. Fohlen erhalten häufig eine Wurmkur, da auch Parasiten eine Verstopfung verursachen können.

Der Tierarzt vermutet Blähungen als Auslöser für die Kolik.
In den meisten Fällen helfen hier bereits entspannende Medikamente sowie ein Mittel gegen die Blähungen. Auch leichte Bewegung ist förderlich, um die Darmwinde zu lösen und ihnen den Weg nach außen zu erleichtern. Achtung: Auch wenn es sich harmlos anhört, kann die sogenannte Gaskolik schnell gefährlich werden. Wollen die Gase einfach nicht raus, bläht sich der Darm weiter auf und droht zu platzen. Bevor es dazu kommt, muss operiert werden. Der Darm wird angeschnitten oder punktiert, sodass die Darmwinde entweichen können.

Der Tierarzt diagnostiziert einen Darmverschluss oder eine Darmverschlingung.
Jetzt wird es ernst. Der Darm hat sich verdreht oder ist so abgeknickt, dass nichts mehr hindurch kann. Weder Nahrungsbrei noch Gase. Alles staut sich an, der Brei vergammelt und es kommen immer mehr Gase hinzu. Gleichzeitig wird die Blutzufuhr an der betroffenen Stelle gestoppt - der Darm droht abzusterben. Bei der Diagnose Darmverschlingung wird so gut wie immer operiert. Der Darm muss schnellstmöglich wieder in die korrekte Lage gebracht werden, sonst droht Lebensgefahr für das Pferd. Je schneller operiert wird, umso größer ist zudem die Chance, den Darm komplett erhalten zu können.


Kolik-OP: ja oder nein?

Bei unproblematischen Fällen reicht eine Versorgung durch den Tierarzt vor Ort. Bei problematischen oder unsicheren Fällen muss das Pferd in die Tierklinik, in der weiterführende Untersuchungen möglich sind und im Notfall direkt operiert werden kann. Operiert werden muss auch dann, wenn eine andere ernste organische Erkrankung Auslöser der Kolik ist (auch, wenn die Schmerzen zunächst gestoppt werden konnten).

Eine OP ist häufig die einzige Hilfe für das Pferd. Zum Glück sind die Überlebenschancen laut Dr. Bianca Christine Schwarz bei einer Kolik-OP hoch: „80 bis 90 Prozent überleben“, so die Leiterin der Abteilung Innere Medizin an der Pferdeklinik Altforweiler (Saarbrücken). Sie betont außerdem: „Das verbleibende Risiko ist in Kauf zu nehmen, da es bei den meisten Kolikoperationen keine Alternative gibt.“

Wie läuft eine Kolik-OP ab?

Im Normalfall sollen auch tierische Patienten vor einer Operation für einen gewissen Zeitraum nichts mehr essen. Eine Kolik-OP ist jedoch meist kein Normal-, sondern ein Notfall. Viel Zeit für die richtige Vorbereitung bleibt selten. Sobald Dein Pferd in der Tierklinik eintrifft, geht es Schlag auf Schlag. Noch kurz ein paar Untersuchungen, wenn Zeit bleibt auch ein Ultraschall, und schon wird das Pferd für die Operation fertig gemacht.

  1. Die Narkose:
    Dein Pferd wird narkotisiert. Dies geschieht größtenteils in einer Box, die mit Gummiboden und -wänden versehen ist. Das Pferd wird mithilfe einer Decke und durch die Unterstützung des Klinikpersonals sanft zu Boden geführt. An der Decke befinden sich Tragegurte. Diese werden von einer Art Kran gegriffen und das Pferd mitsamt der Decke auf den Behandlungstisch gehoben. Das Pferd liegt auf dem Rücken. Ein Gummischlauch in der Luftröhre sorgt für die notwendige Beatmung während der OP. Die Stelle des Bauchs, die eröffnet wird, wird rasiert und gründlich desinfiziert. Der Rest des Bauches wird mit sterilen Tüchern abgedeckt.
  2. Die OP:
    Der operierende Tierarzt durchtrennt zunächst Haut- und Muskelschicht sowie das Bauchfell. So hat der Chirurg einen guten Blick auf die Organe und kann sie abtasten. Ist eine Darmverschlingung schuld an der Kolik, wird der gesamte Darm nach außen gelegt und in Ordnung gebracht. Ist ein Teil des Darms abgestorben, entfernt der Tierarzt diesen operativ. Bei einer Gasansammlung schneidet er den Darm an, um die Gase entweichen zu lassen. Nach der Beseitigung der Ursache legt der Operateur den Darm wieder in das Pferd zurück. Während der gesamten Prozedur wird der Darm mit steriler Kochsalzlösung feucht gehalten. Nun folgt der letzte Schritt: die Naht, genauer gesagt die Nähte. Denn der Bauch wird in mehreren Schichten geschlossen. Die größte Sorgfalt liegt auf der Schließung der Muskelschicht. Hält die dortige Naht nicht, kann der Darm durch die Bauchwand brechen.
  3. Nach der Kolik-OP:
    Häufig hat das Pferd nach rund zwei bis drei Stunden die Prozedur überstanden. Bis es wieder ganz aus der Narkose erwacht, bleibt es in einer Aufwachbox. Danach darf es in eine normale Box umziehen, bleibt jedoch zur Beobachtung in der Tierklinik. Ist nach ein bis zwei Wochen alles gut überstanden, darf es zurück in seinen eigenen Stall. In der Regel werden selbst auflösende Fäden genutzt. Wenn nicht, sollte der Tierarzt diese nach rund zwei Wochen ziehen.

Wie gefährlich ist eine Kolik-OP?

Natürlich ist eine Operation bei Pferden nie ohne Risiko. Gerade die Vollnarkose birgt Risiken, da Dein Pferd durch die Kolik bereits am Ende seiner Kräfte ist. Doch in schweren Fällen gibt es keine Alternative. Ohne chirurgischen Eingriff würden die Pferde sterben. Bei einer rechtzeitigen Operation sind die Überlebenschancen mit 80 bis 90 Prozent hingegen sehr hoch.

Eine Kolik ist immer ein Fall für den Tierarzt

Ziehe bei Verdacht auf eine Kolik immer sofort den Tierarzt hinzu. Zum einen hat Dein Pferd Schmerzen, zum anderen kann sich die Kolik schnell verschlimmern und der Verlauf kann sogar tödlich enden. Je früher Du die Symptome erkennst und der Tierarzt helfen kann, umso besser sind die Chancen, dass eventuell eine OP noch abgewendet werden kann.


Kolik-Behandlungen sorgen für hohe Tierarztrechnungen

In manchen Fällen ist die Kolik so schwerwiegend, dass nur eine Operation das Leben Deines Pferdes retten kann. Doch OP ist nicht gleich OP. Bisweilen reichen eine Magenentleerung und krampflösende Medikamente aus. In anderen muss während der Kolik-OP jedoch sogar ein Stück vom (Blind-)Darm oder vom Magen entfernt werden. Eins ist jedoch immer gewiss: Die Kosten für eine Kolik-OP sind sehr hoch. Hier einige Kostenbeispiele für Eingriffe bei einer Kolik, die so auf Deiner Tierarztrechnungen auftauchen können.

Untersuchung/Behandlung1-facher Satz2-facher Satz3-facher Satz4-facher Satz
allgemeine Untersuchung mit Beratung36,63 €73,26 €109,88 €146,51 €
rektale Untersuchung51,77 €103,53 €155,30 €207,06 €
Injektionsnarkose intravenös49,66 €99,32 €148,98 €198,63 €
Legen einer gastrointestinalen Sonde
mit chirurgischem Zugang (Inzision und Legen)
116,05 €232,10 €348,15 €464,20 €
Darmresektion einschließlich Laparotomie1.606,50 €3.213,00 €4.819,50 €6.426,00 €
Caecumresektion908,23 €1.816,46 €2.724,70 €3.632,93 €
Magenresektion, partielle317,87 €635,75 €953,62 €1.271,49 €
Gesamtsumme3.086,71 €6.173,42 €9.260,13 €12.346,82 €
GOT = Gebührenordnung der Tierärzte, Stand 2022, alle Angaben ohne Gewähr; Preise inklusive 19 % MwSt.
Bitte beachte: Beim Notdiensteinsatz kommt noch eine zusätzliche Gebühr in Höhe von 59,50 € hinzu.

Die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) gibt vor, wie viel eine Tierarztleistung mindestens kosten muss bzw. höchstens kosten darf. Diese Gebührenordnung ist auch für Deinen Tierarzt bindend. Je nach Zeitpunkt und Schwere des Eingriffs kann der 1- bis 4-fache Satz erhoben werden. Mit auf der Tierarztrechnung stehen also noch:

  • die Kosten für Medikamente
  • die Kosten für die Verbrauchsmaterialien
  • die Kosten für Nachuntersuchungen
  • die Beiträge für die Unterbringung des Pferdes in der Tierklinik (34,90 € pro Tag ohne Behandlung und ohne Futterkosten)
  • eventuell Wegegeld, wenn der Tierarzt für Nachuntersuchungen zum Stall kommt

Triff rechtzeitig Vorsorge und sichere Dich und Dein Pferd ab

Die Sorge um Dein Pferd kann Dir leider niemand abnehmen. Gegen die finanziellen Sorgen kannst Du Dich jedoch schützen. Als Tierversicherungsmakler mit mehr als 41 Jahren Erfahrung und aktuell mehr als 60.000 über uns versicherten Pferden empfehlen wir Dir eine der folgenden Absicherungen:

  1. Pferde-OP-Versicherung:
    Die Pferde-OP-Versicherung übernimmt bis zu 100 %, unabhängig vom GOT-Satz, die Kosten für Operationen, Medikamente, Verbandsmaterialien, Vor- und Nachsorge, stationäre Unterbringung und je nach Tarif auch Physiotherapie und Rhea nach der OP. Der Vorteil: Du bist mit diesem preisgünstigen Schutz auch vor den Kosten anderer notwendiger Eingriffe bei Deinem Pferd geschützt. Schaue Dir die Tarife in unserem kostenlosen Versicherungsvergleich an:
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  3. Kolikversicherung:
    Unsere Kolikversicherung kommt auf für die Kosten für alle notwendigen chirurgischen Eingriffe bei einer Kolik sowie für die operative Vor- und Nachsorge, Verbandsmaterialien, Medikamente und stationäre Unterbringung. Außerdem greift sie bei allen ambulanten Maßnahmen, die der Tierarzt bei der Kolik-Behandlung unternimmt. Auch die telefonische Beratung ist abgedeckt. Andere Erkrankungen des Pferdes oder Eingriffe werden nicht erstattet. Du kannst Dir ein genaues Bild über die Tarife in unserem Online-Vergleich machen:
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Pferdebesitzer berichten von ihren Kolik-Erfahrungen

Marion H. aus E. erinnert sich noch genau: „Mein Pferd hat schon öfter leichte Koliken gehabt. Wie alle Haflinger frisst er halt gern und viel. Meist gingen die Beschwerden aber mit ein wenig Bewegung wieder von alleine weg. Doch vor ein paar Monaten kam ich zum Stall, da stand er ganz hinten in der Ecke, mit dem Po an der Wand. Ich habe direkt gemerkt, da stimmt was nicht. Er war total unruhig und hat sich ständig nach hinten gedreht. Ich habe dann erstmal direkt meine Stallnachbarin gerufen. Ihr Pferd hatte nämlich auch mal so ähnliche Symptome und hat das nicht überlebt. Die kam dann auch und meinte direkt, das sieht aus wie eine schlimme Kolik. Ich soll lieber sofort den Tierarzt anrufen und solange bis er kommt, mein Pferd herumführen.

Zum Glück hat der Tierarzt nur knapp 20 Minuten gebraucht. Aber die haben mir gereicht. Ich war fertig mit den Nerven. Der Tierarzt hat mein Pferd untersucht und ihm eine Spritze gegeben. Doch er meinte, ich soll es lieber direkt in die Tierklinik bringen. Gut, dass ich das gemacht habe. Die haben gesagt, ohne OP hätte es schlecht für meinen Liebling ausgesehen. Bei ihm war wohl die Bauchwand gerissen und der Dünndarm hat sich in dem Riss eingeklemmt. Zum Glück konnten die das in der Klinik operieren, ohne was vom Darm wegzunehmen. Die OP war aber trotzdem ganz schön teuer. Mit allem Drum und Dran fast 7.000 €. Ich musste schon schlucken. Trotzdem bin ich froh, dass ich das gemacht habe. Mittlerweile hat er alles gut überstanden. Auch die Narbe am Bauch sieht gut aus.“

Ihre Freundin Yvonne P. aus E. erzählt: „Meine Stute ist letztes Jahr an einer Darmverschlingung gestorben. Wir haben viel zu lange gewartet, bis wir den Tierarzt gerufen haben. Ich vermisse sie schrecklich und mache mir auch oft noch Vorwürfe. Zum Glück habe ich noch mein Shetlandpony, das heitert mich immer auf. Hätte sie Anzeichen für eine Kolik, würde ich den Tierarzt jetzt lieber immer direkt rufen. Und wenn sie operiert werden muss, zahlt das die Operations-Versicherung, die ich für mein Pferd abgeschlossen habe. Denn ein paar Tausend Euro für eine Kolik-OP kann ich mir nicht so einfach leisten.“

So kannst Du einer Kolik beim Pferd verbeugen

Die Ursachen einer Kolik sind vielfältig. Nicht immer kannst Du ausreichend vorbeugen. Da jedoch der Magen-Darm-Bereich eine große Rolle spielt, kannst Du mit ein paar Vorsorgemaßnahmen eine gute Grundlage für eine gesunde Verdauung schaffen. Neigt Dein Pferd zu Blähungen? Dann sei besonders vorsichtig.

Tipps für die Fütterung, damit eine Kolik gar nicht erst auftritt:

  • Im Frühjahr langsam anweiden. Stelle Dein Pferd nicht direkt ganztägig auf die Weide. Gerade das junge, frische Gras gärt im Magen Deines Pferdes.
  • Gut wäre es, wenn Du die Weide in kleinere Bereiche unterteilen kannst, sodass nicht die gesamte Weide zum Fressen einlädt.
  • Stehen Obstbäume auf der Wiese? Tragen diese und verlieren Fallobst, solltest Du Dein Pferd davon fernhalten. Sonst frisst es zu viel davon. Immerhin liebt es Obst.
  • Lasse Dein Pferd erst mittags auf die Grasfläche. Der Zucker-/Fruktangehalt im Gras, der Gase auslösen kann, ist morgens am höchsten. Bei Sonneneinstrahlung nimmt er ab.
  • Dein Pferd sollte nicht hungrig auf die Weide. Am besten hat es vorher schon Raufutter bekommen.
  • Generell sollte stets ausreichend Heu zur Verfügung stehen und zu lange Fresspausen vermieden werden. Raufutter regt die Verdauung an und hilft somit, Gasen vorzubeugen. Als Alternative kannst Du auf Raufutterersatz zurückgreifen, wie zum Beispiel Heucobs.
  • Im Gegenzug musst Du bei der Zufütterung jedoch auch das Gras von der Weide mitberechnen. Ein Pferd kann auf einer grünen Wiese rund 3 bis 5 Kilo Gras pro Stunde zu sich nehmen. Frisches Gras besteht jedoch hauptsächlich aus Wasser, sodass von den 3 bis 5 Kilo nur circa 400 bis 800 Gramm als „Futter“ anzurechnen sind.
  • Gib Deinem Pferd nicht zu viele Leckereien. Auch wenn Dein Pferd Obst und süßes Gemüse liebt, sollte es dieses nur in Maßen und auch nicht täglich bekommen. Äpfel und Birnen sind hier besser geeignet als Steinobst, wie zum Beispiel Kirschen. Pferdeleckerlis solltest Du nur zur Belohnung verteilen.
  • Auch Kraftfutter sollte nicht im Übermaß gefüttert werden. Als Faustregel für die Höchstmenge gilt: ein Gramm Stärke pro Kilogramm Körpergewicht pro Mahlzeit.
  • Achte darauf, dass das Futter nicht bereits gegoren oder verschimmelt ist.
  • Wechsele nicht plötzlich das Futter des Pferdes. Gewöhne den Magen-Darm-Trakt langsam an neue Ernährungsweisen. Im besten Fall geschieht dies in Absprache mit dem Tierarzt.
  • Mash kann die Verdauung Deines Pferdes unterstützen. Gib es Deinem Pferd daher ruhig regelmäßig.

Weitere Tipps zur Vorbeugung:

  • Bewegung ist für eine gesunde Verdauung unerlässlich. Achte daher darauf, dass sich Dein Pferd genug und regelmäßig bewegt. So kommt die Darmmotorik in Gang.
  • Reite nicht direkt nach der Fütterung. Dann droht eine Verstopfung.
  • Achte zudem darauf, dass Dein Pferd genügend trinkt. Die Wassertränke sollte regelmäßig gereinigt werden, damit keine Futterreste, die ins Wasser gelangt sind, dort vergammeln oder sich Bakterien bilden.
  • Musste Dein Pferd Antibiotika nehmen? Diese können die Darmflora schädigen, da sie auch die guten Bakterien zerstören. Sprich mit Deinem Tierarzt, wie Du den Darm am besten wieder sanieren kannst.
  • Pferde sind Sensibelchen und geraten manchmal recht schnell unter Stress. Dieser schadet nicht nur den Nerven Deines Pferdes, sondern dadurch meist auch der Verdauung. Achte deshalb darauf, dass Dein Pferd ausgeglichen ist und Möglichkeiten hat, zu entspannen.
  • Lasse regelmäßig vom Tierarzt die Zähne Deines Pferdes kontrollieren. Bilden sich Haken, kann es das Futter nicht mehr ausreichend kauen und das Risiko von Verstopfungen vergrößert sich.
  • Gib Deinem Pferd regelmäßig eine Wurmkur.
Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zu einer Kolik bei Pferden liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Tieres dienen und keinesfalls den tierärztlichen Rat ersetzen.

Fragen zur Kolik beim Pferd

Was ist eine Magenüberladung beim Pferd?

Viele Ursachen führen dazu, dass der Magen-Darm des Pferdes verrücktspielt. Einer der häufigsten Auslöser der Kolik ist jedoch die Magenüberladung. Diese entsteht hauptsächlich aus diesen beiden Gründen:

  1. Das Pferd hat sich überfressen. Hier spielt nicht unbedingt die Menge des Futters eine Rolle, sondern auch dessen Beschaffenheit. Gerade bei Nahrung, die quillt oder gärt, ist das Unglück schnell geschehen. Das Futter nimmt an Volumen zu, es bilden sich eventuell zusätzlich Gase und schon dehnt sich der Magen übermäßig aus. Dies ist nicht nur schmerzhaft, sondern der Magen kann dadurch sogar Schaden nehmen und zum Beispiel reißen (Magenruptur). Wir Menschen würden uns in dieser Situation erbrechen, um die Last loszuwerden, doch das Pferd kann es nicht.
    Die Gase sorgen jedoch nicht nur im Magen für Ärger. Es kann auch sein, dass sie in den Darm vordringen oder sich erst dort bilden und so Schmerzen und Komplikationen verursachen. Zu den Lebensmitteln, die häufig für Gasprobleme sorgen, zählen unter anderem: frisch gemähtes Gras, frisches Obst und frisches Brot.
  2. Der Darm ist verstopft, verdreht oder sogar verschlossen. Der Mageninhalt kann also nicht wie gewohnt in den Darm weiterwandern, sondern steckt sozusagen im Magen oder auch bereits im oberen Darmbereich fest. Jetzt herrscht nicht nur Gefahr für den Darm, sondern auch der Magen droht zu reißen - es kommt zu einer gefährlichen Kolik. Die übermäßige Gasansammlung wird auch als Meteorismus bezeichnet.

Bei einer Magenüberladung hilft meist nur der Tierarzt.

Ist zu viel Gras ungesund für mein Pferd?

Wenn sie könnten, würden Pferde den ganzen Tag frisches Gras fressen. Doch zu viel Gras kann nicht nur dick machen, sondern auch Verdauungsprobleme auslösen.

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