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Die Fütterung von Fohlen in den ersten Lebens­monaten

Neugeborenes Fohlen im Stroh

Welches Pferdefreunde-Herz hüpft beim Anblick eines neugeborenen Fohlens nicht höher? Doch bei der Aufzucht der niedlichen Pferdebabys ist einiges zu beachten. Informiere Dich hier und erfahre alles zur Fütterung in den ersten Lebensmonaten.

Die erste Nahrung: Muttermilch

Dein Fohlen hat, wenn es auf die Welt gekommen ist, noch keine Antikörper gebildet. Sie bilden sich erst im Laufe der nächsten zwei Wochen. Diese Antikörper sind lebenswichtig für das Tier. Daher ist es wichtig, dass Dein Fohlen so schnell wie möglich beginnt, Muttermilch zu trinken. Die erste Milch, die es nach der Geburt trinkt, wird Kolostrum genannt. Innerhalb der ersten vier Stunden seines Lebens sollte Dein Fohlen mit dem Trinken bei der Mutterstute beginnen. In dieser Zeit ist die Antikörperkonzentration noch sehr hoch, nach etwa vier bis acht Stunden sinkt diese Konzentration, die Stutenmilch verdünnt und entfaltet nicht mehr die benötigte Wirkung.

Wie entwickelt sich ein Fohlen in den ersten Lebensstunden?

Wenn das Fohlen gerade auf die Welt gekommen ist, beginnen direkt die wichtigsten Stunden für die spätere Entwicklung. Es ist, verglichen mit einem Baby, eine rasante Entwicklung, die Dein Fohlen am ersten Lebenstag durchmacht:

  • 1. bis 2. Stunde: das Fohlen steht auf
  • 2. bis 4. Stunde: es beginnt zu trinken
  • 4. bis 6. Stunde: die ersten Schritte werden gemacht
  • 8. Stunde: die Verdauung setzt ein
  • 12. Stunde: die Flüssigkeitsaufnahme erfolgt schon fast automatisch
  • bis zur 24. Stunde: Lösen des Darmpechs (der erste Stuhl eines neugeborenen Fohlens)

Verletzungsgefahr bei Fohlen

Durch ihr starkes Wachstum, ihre Tollpatschigkeit und ihr oft ungestümes Verhalten sind Fohlen besonders verletzungsgefährdet.

Bleibt es bei kleineren Schürf- und Schnittwunden, kannst Du diese in der Regel mithilfe einer Notfallapotheke selbst versorgen. Doch in anderen Fällen geht es leider nicht so glimpflich aus. Wenn Dein Fohlen sich zum Beispiel eine tiefere Wunde zugezogen hat, solltest Du immer den Tierarzt hinzuziehen. Säubere die Wunde bitte niemals trocken und verwende auch keine Salben, Sprays oder Lösungen. Als Erste-Hilfe-Maßnahme zur Wundreinigung solltest Du lediglich nur klares, sauberes Wasser verwenden. Bei sehr starker Blutung kann es zudem sinnvoll sein, einen Druck- oder Schutzverband anzulegen.

Der Tierarzt entscheidet später, ob die Wunde genäht werden muss. Neben dem Nähen selbst fallen dafür eine Reihe weiterer Kosten an, etwa die Betäubung oder die spätere Wundversorgung. Je nachdem, wie schlimm die Verletzung ist, musst Du mit bis zu 2.500 € für den Eingriff rechnen. Eine Pferde-OP-Versicherung kommt dafür auf, wenn Dein Fohlen in der Tierklinik operiert werden muss.

Die Versicherung übernimmt in der Regel alle Kosten, die mit der Operation zusammenhängen. Auch bei anderen typischen Verletzungsrisiken junger Pferde, z. B. durch überdehnte oder gerissene Sehnen oder im schlimmsten Fall bei einem Knochenbruch, kannst Du Deinem Fohlen mit einer Pferde-OP-Versicherung jederzeit den rettenden Eingriff ermöglichen, ohne Dich über die finanziellen Folgen zu sorgen.

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Dürfen Fohlen Milch trinken?

Das Fohlen trinkt Milch aus der Flasche

Die Fütterung von Fohlen besteht in den ersten Lebenswochen aus sehr viel Stutenmilch. Dazu trinkt das Fohlen bis zu 60-mal am Tag am Euter der Mutter und nimmt dabei bis zu 200 Milliliter Milch auf. Es gibt aber Gründe, warum das Fohlen nicht von der Mutterstute gesäugt werden kann. Entweder die Stute bildet zu wenig Milch, sodass das Fohlen nicht ausreichend Nährstoffe aufnimmt. Oder es kann passieren, dass die Stute ihr Baby nicht trinken lässt oder gar bei der Geburt verstirbt und das Fohlen von Hand gefüttert werden muss. Hat das Fohlen keinen Saugreflex oder ist zu schwach, kann es ebenfalls nicht bei der Mutterstute trinken. In diesen Fällen müssen Alternativen her:

  • Die Stute wird abgemolken und das Fohlen erhält die Stutenmilch über eine Nuckelflasche oder eine Nasenschlundsonde.
  • Eingefrorene Milch einer anderen Stute wird verabreicht, wenn die Mutterstute nicht säugen kann.
  • Ebenso sind Blutplasmatransfusionen eines anderen Pferdes denkbar.
  • Milchpulver, das angerührt und über die Flasche gefüttert wird.

Ist das Fohlen älter als zwölf Stunden, ist die Transfusion von Antikörpern über das Blut die einzige Möglichkeit. Denn ab dann können die Antikörper die Darmschranke nicht mehr ausreichend passieren.

Kann das Fohlen genug Milch von der Mutterstute aufnehmen, ist das an seiner gesunden Entwicklung sehr gut zu sehen. Ist die Milchzufuhr hingegen nicht ausreichend, ist eine Zufütterung des Fohlens wichtig, um es mit Nährstoffen zu versorgen. Bei der Fohlenaufzucht kann dafür ebenfalls Milchpulver, sogenannter Milchaustauscher, zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um einen Muttermilchersatz, den das Fohlen über die Flasche bekommt. Diese Form der Flaschenfütterung ist in den ersten Wochen in einem Rhythmus von etwa zwei Stunden notwendig, nach ein paar Wochen kann der zeitliche Abstand auf vier Stunden ausgedehnt werden. Die benötigte Menge an Milchaustauscher liegt bei etwa zehn bis zwölf Liter am Tag.

Ist die Mutterstute bei der Geburt verstorben, gibt es die Möglichkeit, eine Ammenstute zu suchen. Oft sind das Stuten, die ihr Fohlen verloren haben.

Die richtige Fütterung von Fohlen in den ersten Lebensmonaten

Ein Fohlen kommt mit ca. 10 % seines späteren ausgewachsenen Gewichts auf die Welt. Das Gewicht des Pferdebabys nimmt in den ersten Lebensmonaten täglich zu. In dieser Anfangszeit muss das Fohlen eine Menge Nährstoffe, vor allem Eiweiß, Mineralien und Spurenelemente, aufnehmen. Die Stutenmilch versorgt das Fohlen damit. Es ist von daher wichtig, auch der Mutterstute spezielles, auf die Bedürfnisse angepasstes Futter zu geben. Wunder Dich aber nicht, wenn Dein Pferdekind ab und zu den Kot der Mutterstute fressen will. Das liegt daran, dass es darüber wichtige Darmbakterien sowie Vitamin B aufnimmt. Das Fohlen benötigt diese Mikroorganismen, die im Dickdarm die Fermentierung in Gang bringen. In dieser Phase ist parallel dazu eine bedarfsgerechte Entwurmung wichtig, damit sich keine unerwünschten Parasiten entwickeln können. Empfohlen wird, bereits am zehnten Lebenstag zu entwurmen. Frage hier bitte Deinen Tierarzt um Rat.


Was darf ein Fohlen fressen?

Dein Fohlen lernt schnell, was die Nahrungsaufnahme angeht. Die Fütterung von Fohlen muss also schon in den ersten Wochen nicht nur von Hand erfolgen, sondern das Fohlen nimmt Fressgewohnheiten der Mutterstute oder der Ammenstute an. Es versucht, dieselben Dinge zu fressen. Damit erlangt festes Futter einen höheren Stellenwert als die Stutenmilch. Die Fütterung von Fohlen wechselt also von flüssiger Nahrung zu fester Nahrung. Nach etwa drei Monaten ist die Stutenmilch nicht mehr ausreichend, um dem Futterbedarf des Fohlens gerecht zu werden. Es versorgt sich instinktiv aus anderen Futterquellen. Das ist nun eine gute Gelegenheit, Dein Pferdekind an Kraftfutter heranzuführen. Etwas Hafer für Fohlen ist eine gute Ergänzung zum Mineralfutter. Allerdings musst Du darauf achten, dass das Futter speziell für Fohlen ist. Mineralstoffe für ausgewachsene Pferde sind jetzt noch nicht notwendig. Damit ist in der Folgezeit eine ausgewogene Versorgung mit Mineralstoffen, Aminosäuren und Vitaminen gewährleistet und der Stoffwechsel stellt sich auf eine ballaststoffreiche Ernährung um. Du unterstützt dadurch vor allem das Wachstum von Knochen, Gelenken und Sehnen. Sprich Dich bei der Wahl des Futters mit Deinem Tierarzt ab. Er kann die richtige Menge an Energie, Spurenelementen sowie Laktose empfehlen.


Keine Möhren und Leckerlis für Pferdekinder

Damit das Fohlen die ausreichende Portion Futter bekommt, empfiehlt es sich, einen Fohlentrog mit schmalen Schlitzen zu installieren, damit die Pferdemama nicht alles wegfuttert. Zusätzlich zum Mineralfutterbedarf benötigt das Fohlen jetzt reichlich Wasser zum Trinken, über kurz oder lang fällt die Stutenmilch weg und das Fohlen muss sich an das Trinken gewöhnen. Übrigens, die bei Pferden so beliebten Möhren eignen sich nicht zur Fütterung. Im Gegenteil, Möhren für Fohlen können dazu führen, dass diese sich daran verschlucken, weil der Kaureflex noch nicht so richtig ausgebildet ist. Das gilt natürlich auch für andere Leckerlis, die Pferde gerne kauen. Damit musst Du noch ein bisschen warten.


Fohlen und Absetzer richtig füttern

Das Fohlen entdeckt in den ersten drei Lebensmonaten rasant seine eigene Welt. Natürlich nimmt dabei die Suche nach Futter einen großen Stellenwert ein. Neben dem verabreichten Hafer oder Mineralfutter nimmt das Fohlen auf der Weide oder im Stall Gras und Heu auf. Das ist auch gut, denn das Fohlen muss uneingeschränkten Zugang zu Raufutter haben. Das findet es zuhauf in der Natur. Dazu entwickelt das Fohlen ein Gespür für schädliche Pflanzen. Es achtet darauf, was die anderen Tiere fressen oder stehenlassen. Sorge dennoch dafür, dass auf der Weide Giftpflanzen sich nicht so weit verbreiten können. Es kann ja immer mal passieren, dass das Fohlen seine eigenen Entdeckungen macht und dabei versehentlich Giftpflanzen anknabbert.

Fütterung von Fohlen: die Zeit nach dem Absetzen

Fohlen brauchen bis zu einem Alter von sechs Monaten Kontakt zur Mutterstute, um durch sie eine gewisse Selbstständigkeit zu erlernen. Für die Fütterung von Fohlen ist wichtig, dass sie in den letzten Monaten ausreichend an Mineralfutter und Raufutter gewöhnt wurden, damit das Absetzen nicht so schwerfällt. Der vollständige Milchentzug führt nämlich zu Stress bei Fohlen und kann weitestgehend vermeiden werden, wenn es zuletzt immer weniger Stutenmilch aufgenommen hat. Es empfiehlt sich, Mutter und Fohlen schrittweise voneinander zu trennen. Nutz die Gelegenheit und bring Dein Fohlen mit anderen Jährlingen zusammen. So nimmst Du Deinem Fohlen ein wenig von dem Stress, der durch das Absetzen entstehen kann, und ermöglichst ihm wichtige Sozialkontakte. Dennoch kann es sein, dass das Kleine in den ersten Tagen nach der vollständigen Trennung schlechter frisst. Gib ihm ein wenig Zeit.

Jährlinge richtig zu versorgen, bedeutet nicht nur eine ausgewogene Ernährung. Auch der regelmäßige Weidegang ist wichtig. Dadurch förderst Du die Entwicklung von Knochen und Gelenken beim Fohlen. Das Fohlen gewöhnt sich an ein natürliches Fressverhalten und stärkt so sein Immunsystem.

Fazit: Welches Futter brauchen Fohlen?

In den ersten Monaten ist die Stutenmilch noch ein Hauptbestandteil der Nahrung. Kraftfutter und Mineralfutter kommen hinzu, wenn die Stutenmilch nicht mehr ausreichend ist. Raufutter und Heu ergänzen den Speiseplan bei den ersten Weidegängen. So lernt das Fohlen sich langsam, aber sicher, unabhängig von seiner Mutterstute zu entwickeln. Absatzfohlen zu füttern, verlangt vor allem in den ersten Lebensmonaten viel Zeit von Dir ab, danach kannst Du aber mehr und mehr auf die natürlichen Instinkte Deines Fohlens vertrauen.

Wie Du Dein ausgewachsenes Pferd artgerecht und ausgewogen ernährst erfährst, Du auf unserer Seite: Fütterung des Pferdes.

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