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Tierarzt­besuch vorbereiten und planen

Der kranke Hund muss zum Tierarzt

Wer geht schon gerne zum Arzt? Für unsere Tiere ist es besonders unangenehm und beängstigend. Die ganzen ungewohnten Gerüche in der Praxis erzeugen bei ihnen regelrecht Panik. Womöglich begegnen ihnen im Wartezimmer andere Tiere, die sie verunsichern. Und dann sind da noch die fremden Zweibeiner, die an ihnen herumtasten und sie womöglich schmerzhaft piksen. Erst recht, wenn ein Tier gesundheitlich angeschlagen ist, setzt all das es gehörig unter Stress. Handelt es sich um keinen Notfall, kannst Du im Vorfeld gewisse Vorkehrungen treffen, die Deinem Liebling den Tierarztbesuch zumindest ein bisschen angenehmer gestalten. Und auch Du wirst mit einer guten Vorbereitung entspannter sein – das wirkt sich wiederum beruhigend auf Deinen Schützling aus.

Vor dem Tierarztbesuch: Woran muss ich denken?

Wir wollen, dass Du gut informiert und ausgerüstet zu Deinem Tierarztbesuch gehst und Dich nicht im Nachhinein ärgerst, weil Du etwas Wichtiges vergessen hast. Deshalb erfährst Du nachfolgend, was Du und Dein Tier für einen entspannten Tierarzt-Termin unbedingt benötigen.


Terminvereinbarung

Gut geplant ist halb gewonnen. Um lange Wartezeiten in der Tierarztpraxis zu verringern, ist es sinnvoll, einen festen Termin zu vereinbaren. Am besten an einem Tag, an dem Du keine weiteren Verpflichtungen hast, sondern Dich ohne Zeitdruck voll und ganz auf den Tierarztbesuch mit Deinem Vierbeiner konzentrieren kannst. Das reduziert Stress. Frage am besten in der Praxis nach, zu welcher Tages- und Uhrzeit am wenigsten dort los ist.


Informationen

Gib dem Praxispersonal schon telefonisch erste Informationen zu Deinem Tier: Warum muss es zum Tierarzt? Leidet es unter Vorerkrankungen oder Allergien? Reagiert es bei Untersuchungen panisch oder bleibt es in der Regel gelassen? So weiß auch das Tierarzt-Team schon vorab die wichtigsten Dinge über den tierischen Patienten. Das Telefonat ist auch eine Gelegenheit, zu fragen, ob Dein Tier kurz vor der Untersuchung noch etwas fressen darf oder ob es ganz nüchtern sein sollte.


Fragen und Anliegen

Notiere Dir im Vorfeld, was Du den Tierarzt fragen oder ihm mitteilen möchtest. Ist Dir vielleicht etwas Ungewöhnliches an Deinem Tier aufgefallen? Hast Du Veränderungen beim Fressen oder im Verhalten bemerkt? Dies kann vor lauter Aufregung in der Praxis sonst in Vergessenheit geraten.


Medizinische Unterlagen

Suche den Impfausausweis und etwaige andere medizinische Unterlagen über vorherige Behandlungen Deines Tieres rechtzeitig heraus. Umso einfacher geht das, wenn Du Deine Unterlagen strukturierst und organisierst und an einem festen Ort bzw. in einem dafür reservierten Ordner ablegst. Damit sparst Du Dir das lästige Suchen vor dem Tierarztbesuch. In diesen Ordner gehören neben dem Impfausweis auch Röntgenbilder, Blutwerte, Medikamentenlisten, Untersuchungsergebnisse und Befunde sowie Aufzeichnungen zur letzten durchgeführten Entwurmung, egal ob diese über den Tierarzt oder in Eigenregie erfolgt ist. Gerade um für einen Tierarztwechsel gut vorbereitet zu sein, kann auch die Aufbewahrung von Verpackungen oder Packungsbeilagen regelmäßig verabreichter Medikamente sinnvoll sein. Zur besseren Dokumentation kannst Du Deinen Tierarzt zudem bitten, seine Untersuchungsergebnisse schriftlich festzuhalten und Dir auszuhändigen.


Transport des Tieres

Wie möchtest Du Deinen Vierbeiner zum Tierarzt hinbringen? Katzen und Kaninchen benötigen eine spezielle Box. Kleinere Hunde ebenfalls, wenn die Praxis nicht fußläufig erreichbar ist. Kümmere Dich rechtzeitig um eine geeignete Transportmöglichkeit.


Handtücher

Lege Dir zwei große Handtücher bereit. Eins kommt in die Transportbox, damit Dein Liebling es bequem hat. Ein Frotteehandtuch saugt zudem Urin auf, sollte Dein Tier vor Aufregung unter einer schwachen Blase leiden. Mit dem anderen Tuch kannst Du die Transportbox im Wartezimmer abdecken, damit Schnüffelnase, Samtpfote, Langohr und Co. nicht durch andere tierische Patienten zusätzlich gestresst werden.


Spielzeug und Leckerlis

Benötigt Dein Tier zur Beruhigung sein Lieblingsspielzeug? Dann lege es rechtzeitig bereit. Stecke unbedingt auch ein paar Leckerlis zur Belohnung ein.


Vorsicht, bissig

Einige Tiere schnappen oder kratzen in stressigen Situationen. Denke in diesem Fall bei einem Hund an einen Maulkorb – aber auch bei diesem will das Anlegen und Tragen geübt sein. Für bissige Kaninchen oder Katzen, die die Krallen ausfahren, haben die meisten Tierärzte schützende Handschuhe parat.


Bar oder mit Karte?

Achte darauf, dass Du Deine Bankkarte oder Bargeld dabeihast, damit Du die Kosten für die Behandlung und eventuelle Medikamente begleichen kannst. Lasse Dir eine Rechnung ausstellen. Hast Du eine Hundekrankenversicherung, Katzenkrankenversicherung, Kleintierversicherung oder Pferdekrankenversicherung abgeschlossen, kannst Du diese bei Deiner Versicherung einreichen und Dir die Kosten erstatten lassen.


Vollmacht für den Tierarztbesuch

Wenn Du selbst den Tierarztbesuch mit Deinem Tier nicht antreten kannst und jemand anderes dies für Dich übernimmt, erkundige Dich vorab, ob Du dafür eine Vollmacht ausfüllen musst. Diese berechtigt Deine Vertretung, tierärztliche Behandlungen durchführen zu lassen.


Nachsorge

Nicht vergessen: Erkundige Dich, ob Du einen weiteren Termin zur Nachuntersuchung vereinbaren musst.

Unser Tipp: Manche Tiere reagieren trotz aller Vorbereitungen sehr panisch auf den Besuch in der Tierarztpraxis. In solchen Fällen kannst Du Deinen Tierarzt vorab fragen, ob eine leichte Sedierung oder ein Beruhigungsmittel vor dem Tierarztbesuch sinnvoll ist.

Training für den Tierarztbesuch für Hunde, Katzen und Kaninchen

Katze übt die Fahrt zum Tierarzt in der Transportbox

Um Deinem vierbeinigen Liebling die Aufregung ein wenig zu nehmen, ist es sinnvoll, die Untersuchung vorab zu „proben“. In der gewohnten Umgebung zu Hause kannst Du Deinen Schützling behutsam überall dort anfassen, wo der Tierarzt ihn später untersuchen wird. Taste den Bauch und die Beine ab, inspiziere vorsichtig die Ohren und versuche, sachte das Maul zu öffnen. Setze Dein Tier dafür auf einen Tisch und übe das Festhalten – das nimmt später ein wenig den Schrecken vor dem Untersuchungstisch. Vergiss nicht, Deinen Vierbeiner anschließend ausgiebig zu loben und ihm ein Leckerchen zur Belohnung zu geben. Übrigens: Die ganze Prozedur hat gleichzeitig den Vorteil, dass Du Dein Tier so künftig selbst einfacher auf gesundheitliche Auffälligkeiten unter die Lupe nehmen kannst.


Tiere an die Transportbox gewöhnen

Tipp: Frage Deinen Tierarzt, ob Du mit Deinem Vierbeiner die Praxis vor dem ersten Tierarztbesuch einmal besuchen kannst. So lernt er die Gerüche und das Team bereits kennen. Manche Tierärzte bieten auch eine Probeuntersuchung an.

Du solltest Deinen Vierbeiner vorab auch schonmal mit der Transportbox vertraut machen. Lasse diese zu Hause einige Tage lang geöffnet stehen. Lege eine Decke und ein paar Leckerlis oder ein Spielzeug hinein. Diese kannst Du zusätzlich mit beruhigenden Pheromonen besprühen. So kann Dein Schützling die Box in gewohnter Umgebung ganz in Ruhe inspizieren. Lobe ihn ausgiebig, wenn er sich der Transportbox nähert oder sie sogar betritt. Du kannst die Box mit Deinem Tier darin auch ein wenig durch die Wohnung tragen, sobald es sie freiwillig betritt und dort verweilt. Tipps, wie Du Deine Katze an die Transportbox gewöhnst:
Transportbox für Katzen

Hat Dein Tier die Transportbox kennengelernt und sich sogar schon einmal hineingelegt, kannst Du den nächsten Schritt wagen: Unternehme eine Probefahrt mit Deinem Vierbeiner in der Box, damit es den Transport nicht mit etwas Negativem verknüpft. Dafür bieten sich kurze Fahrten an - keinesfalls solltest Du Dein Tier in der Box längere Zeit alleine im Auto lassen. Wieder zu Hause angekommen, lobe Deinen Vierbeiner ausgiebig und belohne ihn mit einem Leckerli.

Probelauf beim Tierarzt

Noch leichter kannst Du Dein Tier an die Tierarztpraxis gewöhnen, wenn Du mit ihm einen Probebesuch durchführst, bei dem weder Spritzen noch Operationen im Spiel sind. Auf diese Weise kann sich Dein Haustier alles in Ruhe und ohne Stress ansehen sowie die Räume und das Personal der Praxis genau kennenlernen. Bekommt es dort dann vielleicht noch ein paar nette Worte, Streicheleinheiten oder Leckerchen, fällt auch der Besuch im Ernstfall nicht mehr so schwer. Das Tier fasst so besser Vertrauen zum Tierarzt und seinem Team und „speichert“ die Praxis nicht als einen bedrohlichen Ort ab.

Frage Deinen Tierarzt also auf jeden Fall, ob es möglich ist, so eine „Trockenübung“ zu vereinbaren. Für ihn hat das auch noch den Vorteil, dass er Dein Tier im entspannten und gesunden Zustand kennenlernt und so einen Vergleichsmaßstab hat, mit dem „ungewöhnliches“ Verhalten leichter festzustellen ist.

In diesem Beitrag unseren Tierarzt-Ratgebers haben wir Dir aufgezeigt, wie Du Dich und Dein Haustier am besten auf den Tierarztbesuch vorbereitest.

Du suchst noch nach dem richtigen Tierarzt? Dann ist dieser Beitrag vielleicht etwas für Dich: Tierarztkritieren

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